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haben Spitzbärte; der 1. einen Köcher; sie halten in der R. je einen Pfeil, in der
L. den Bogen. Ihr Gegenstück bildet in rf. Stil ein Skythc in gleicher Tracht, in
der L. Köcher und Bogen, eine lange Trompete blasend; sein Kopf und Oberkörper
ist modern übermalt. Die Schalcnaugen, z. Th. schadhaft, zeigen schwarze Brauen-
und Lidcrcontouren; auf der sf. Seite w. u. r., was auf der anderen fehlt. Auf der
sf. Seite steht rückläufig !3..3$3AI»OA.. Die hier angewendete Vereinigung beider
Malweisen ist principiell verschieden von der in der Schalenmalerei gewöhnlichen
bei der sich die Verbindung von rf. Aufsen- und sf. Innenbild hinlänglich durch
den Wunsch rechtfertigt, der schwierigeren compositionellen Aufgabe" die leichter
gehandhabte Technik zu sichern V Somit ist von dieser Vasenklasse als Anknüpfungs-
punkt für unsere Schale vorläufig abzusehen", vielmehr finden wir, wie schon Klein
andcutet, ähnliche Voraussetzungen in der schwarz- und rothflgurigen Amphoren-
malerei, deren zusammenhängende Betrachtung zu ergeben hat, ob in der That
»Andokides das einzige Beispiel eines Strebens nach absonderlicher Verzierungsweise,
eine Absichtlichkeit oder Affectation« bietet.
DIE AMPHOREN DOPPELTER TECHNIK
sind zuerst von Jahn" gesammelt, von Klein" vermehrt worden. Die Amphora
und Hydria sind diejenigen Gefäfsgattungen, welche auch nach dem Siege des
schwarzen Eirnifsübcrzugs, als Trägerinnen des ausgesparten Bildes, zu welchem die
sog. tote Fläche"' einlud, die freie Wahl zwischen sf. und rf. Decorationsweise
bieten. An ihnen erhält sich daher lange ein sf. Stil, welcher in genauer Parallele
neben dem der rothen Figuren andrer Gefäfsgattungen hinläuft", so dafs nur natürlich
scheint — was Brunn beanstandet" — dafs sich bei ausgedehnten, genau beob-
achteten Funden, wie in Bologna (auch in Vei)", stets die rf. Schale neben sf.
Amphora, nie umgekehrt, gefunden hat. Die Verbindung der beiden Stile an einem
9 Euphronios S. 38.
O Umgekehrt nur Epilykos, AE-Sign. S. 115 11. 3;
Schale aus Suessulä AU//. U. /. 187p S. 134.
Über München 208, 341, 370 Brit. Mus. 709,
676 und Berlin 2060 vgl. Anm. 60.
i') -Die einzelne, starkbewegte Figur wird zur
Form an sich- .
Kleins Annahme, Euphronios S. 34, ist insofern
nicht durchschlagend, als der vordringende
schwarze Firnifs das Innenbild ebensogut ein-
fach hätte verschlingen können.
'') Fallen doch die gegen Brunns Bedenken Brobl.
S. 93, Arch. Zeit. XIII, 70* geltend gemachten
(Euphronios S. 33) Gründe für unsre Schale hin-
C. Brit. Mus. 608. sf. losende Helden, rf.
Heraklesabenteuer.Klein g
dionysisch.Klein c
E. München 373. sf. losende Helden, rf.
dionysisch.Klein b
H. Louvre, sf. dionysisch, rf. Heraklesaben-
teuer .Klein f
I. Louvre, sf. Brautzug, rf. Cheiron Achill
K. ? sf. Herakles mit dem Stier, rf. das-
selbe .Klein d
T Einleitung Anm. 494.
Euphronios S. 36:
A. Andokidesvase sf. dionysisch rf. Artemis,
Apollon, Leto, Ares.Klein e
B. München 373. sf. Heraldesabenteuer. rf.
dionysisch. H!POKPATE$KAIO$ Klein a
nysiscli.Klein h
16) Semper Stil II, Brunn-Lau S. 5.
ii) Vgl. Mitth. IV S. 40 f.
16) Certosa S. 20.
iö Jahn, Einleitung Anm. 494.
haben Spitzbärte; der 1. einen Köcher; sie halten in der R. je einen Pfeil, in der
L. den Bogen. Ihr Gegenstück bildet in rf. Stil ein Skythc in gleicher Tracht, in
der L. Köcher und Bogen, eine lange Trompete blasend; sein Kopf und Oberkörper
ist modern übermalt. Die Schalcnaugen, z. Th. schadhaft, zeigen schwarze Brauen-
und Lidcrcontouren; auf der sf. Seite w. u. r., was auf der anderen fehlt. Auf der
sf. Seite steht rückläufig !3..3$3AI»OA.. Die hier angewendete Vereinigung beider
Malweisen ist principiell verschieden von der in der Schalenmalerei gewöhnlichen
bei der sich die Verbindung von rf. Aufsen- und sf. Innenbild hinlänglich durch
den Wunsch rechtfertigt, der schwierigeren compositionellen Aufgabe" die leichter
gehandhabte Technik zu sichern V Somit ist von dieser Vasenklasse als Anknüpfungs-
punkt für unsere Schale vorläufig abzusehen", vielmehr finden wir, wie schon Klein
andcutet, ähnliche Voraussetzungen in der schwarz- und rothflgurigen Amphoren-
malerei, deren zusammenhängende Betrachtung zu ergeben hat, ob in der That
»Andokides das einzige Beispiel eines Strebens nach absonderlicher Verzierungsweise,
eine Absichtlichkeit oder Affectation« bietet.
DIE AMPHOREN DOPPELTER TECHNIK
sind zuerst von Jahn" gesammelt, von Klein" vermehrt worden. Die Amphora
und Hydria sind diejenigen Gefäfsgattungen, welche auch nach dem Siege des
schwarzen Eirnifsübcrzugs, als Trägerinnen des ausgesparten Bildes, zu welchem die
sog. tote Fläche"' einlud, die freie Wahl zwischen sf. und rf. Decorationsweise
bieten. An ihnen erhält sich daher lange ein sf. Stil, welcher in genauer Parallele
neben dem der rothen Figuren andrer Gefäfsgattungen hinläuft", so dafs nur natürlich
scheint — was Brunn beanstandet" — dafs sich bei ausgedehnten, genau beob-
achteten Funden, wie in Bologna (auch in Vei)", stets die rf. Schale neben sf.
Amphora, nie umgekehrt, gefunden hat. Die Verbindung der beiden Stile an einem
9 Euphronios S. 38.
O Umgekehrt nur Epilykos, AE-Sign. S. 115 11. 3;
Schale aus Suessulä AU//. U. /. 187p S. 134.
Über München 208, 341, 370 Brit. Mus. 709,
676 und Berlin 2060 vgl. Anm. 60.
i') -Die einzelne, starkbewegte Figur wird zur
Form an sich- .
Kleins Annahme, Euphronios S. 34, ist insofern
nicht durchschlagend, als der vordringende
schwarze Firnifs das Innenbild ebensogut ein-
fach hätte verschlingen können.
'') Fallen doch die gegen Brunns Bedenken Brobl.
S. 93, Arch. Zeit. XIII, 70* geltend gemachten
(Euphronios S. 33) Gründe für unsre Schale hin-
C. Brit. Mus. 608. sf. losende Helden, rf.
Heraklesabenteuer.Klein g
dionysisch.Klein c
E. München 373. sf. losende Helden, rf.
dionysisch.Klein b
H. Louvre, sf. dionysisch, rf. Heraklesaben-
teuer .Klein f
I. Louvre, sf. Brautzug, rf. Cheiron Achill
K. ? sf. Herakles mit dem Stier, rf. das-
selbe .Klein d
T Einleitung Anm. 494.
Euphronios S. 36:
A. Andokidesvase sf. dionysisch rf. Artemis,
Apollon, Leto, Ares.Klein e
B. München 373. sf. Heraldesabenteuer. rf.
dionysisch. H!POKPATE$KAIO$ Klein a
nysiscli.Klein h
16) Semper Stil II, Brunn-Lau S. 5.
ii) Vgl. Mitth. IV S. 40 f.
16) Certosa S. 20.
iö Jahn, Einleitung Anm. 494.