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Journal für die Baukunst: in zwanglosen Heften — 1.1829

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Cochius, Albert: Beschreibung einiger Werkzeuge zur Erleichterung und Verbesserung der Ziegel-Fabrication
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https://doi.org/10.11588/diglit.19234#0112

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' 2. Cochius, Werkzeuge zur Ziegel-Fubricaiion.

Streichbrett, in der Höhe der erwähnten Hölzer abgeglichen; die Hölzer
werden nun weggenommen und zwei Arbeiter drücken den Rahmen, indem
sie auf die eisernen Handgriffe c treten, so weit es geht in den Lehm
hinein. Der eine bleibt auf dem Handgriff stehen, der andere rollt eine
Walze, die wie die gewöhnlichen Gartenwalzen aus Gufseisen gemacht
und auch eben so breit ist wie der Rahmen, über denselben hin. Durch
die Walze wird die Form vollends in den Lehm gedrückt und zugleich
das Uebermaafs eingeprefst. Dieses Uebermaafs ist hier |- Zoll angenom-
men, weil die Anfangs erwähnten Hölzer 3 Zoll, die Form aber nur 2f Zoll
hoch sind} es hängt von der Beschaffenheit des Lehms ab. Magerer Lehm
drückt sich mehr zusammen als fetter Lehm.

Damit die Form leichter eindringe, ist die äufsere Zarge a von
aufsen zugeschärft, und damit die Walze ohne Anstrengung auf die Form
gebracht werden könne, sind die Wangen derselben an beiden Enden
wie (Fig. 2.) bei a zeigt, welche den Form-Rahmen von der Seite vor-
stellt, abgeschrägt.

Der Lehm pflegt sich häufig, wenn er geprefst wird, an das Eisen
stark anzuhängen und auch beim Walzen an die Walze zu kleben. Ge-
wöhnlich ist es hinreichend, den zwischen den oberwähnten Hölzern ge-
ebneten Lehm mit Sande zu bestreuen, um das Ankleben zu verhindern.
Reicht solches nicht hin, so mufs die Walze mit Leder überzogen und
angefeuchtet werden, oder es wird auf die eingedrückte Form eine Decke
von Leder, Filz oder Leinwand gelegt, über welche dann die Walze geht.
Diese Decke läfst sich, der Erfahrung nach, leicht wieder ablösen und
wegnehmen.

Die Walze bleibt auf der andern Seite liegen, um bei der folgen-
den Formung von dem andern Arbeiter wieder hinübergerollt zu wer-
den. Die Form wird nun herausgehoben und das Verfahren wird wie-
derholt. Durch diese Arbeit werden also 42 Steine auf einmal verfertigt.

Die Erfahrung mufs lehren, welchen Grad von Feuchtigkeit der
vorhandene Lehm verlangt, um das Abheben der Form zu erleichtern.
Magerer Lehm mufs z. B. weniger angefeuchtet, aber stärker zusammen
gedrückt werden; von fettem Lehm löset sich die Form leichter ab,
wenn sie angefeuchtet und mit grobem Sande bestreut wird.

Versuchen zufolge können zwei Arbeiter aus nahgelegenen Süm-
pfen so viel zubereiteten Lehm zwischen die Hölzer ausbreiten, als die
 
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