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Fleischinger, A. F.: Vorschlag zur Vereinfachung der sogenannten Blankenschleusen
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.19234#0296
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17. Fleischinger, Vereinfachung der Blankenschleusen.
17.
Vorschlag zur Vereinfachung der sogenannten
Blankenschleusen.
(Vom Herrn Architecten F. Fleischinger zu Berlin.)
Durch die seit dem Jahre 1808 in Holland eingeführten, und nach dem
Namen ihres Erfinders, des General-Inspectors J. Blank en-Jausz, be-
nannten Blanken-Schleusen mit Fächerthüren {Tf^aager- dooren), wo-
von sich eine Beschreibung und Zeichnung in dem Archive für die Bau-
kunst, Ister Band, Berlin 1817, befindet, war die für die Hydrotechnik
so wichtige Aufgabe: die Thore einer Schleuse zu allen Zeiten nach Belie-
ben öffnen und schliefsen zu können, auf eine höchst befriedigende Weise
gelöset, und die vielfache Anwendung dieser Erfindung auf gröfsere und
kleinere Schleusen, von welchen die zwischen Leck und Beischbosch
befindlichen fünf grofsen Fächerschleusen, so wie die grofse Nieudieper
Schleuse als Beispiele anzuführen sind, hat den practischen Nutzen der-
selben aufser Zweifel gesetzt.
Die grofsen Schwierigkeiten indessen, welche bekanntlich schon
bei der Construction gewöhnlicher einfacher. Stemmthore daraus entste-
hen, dafs sich die obern Rahmstücke mit grofser Gewalt von der Wende-
säule zu entfernen streben, und dafs die Thore sich also durch ihr eige-
nes Gewicht leicht aus dem rechten Winkel ziehen oder versacken,
sind offenbar bei den Fächerthoren der Blankenschleusen, wo an einer
und derselben Wendesäule zwei Thorflügel befestigt werden, die einen
spitzen Winkel einschliefsen, noch bedeutender, weil hier das Gewicht
der Thore doppelt so grofs ist, die Wendesäule aber durch die Löcher
nach zweierlei Richtungen, noch mehr als bei einfachen Thoren ge-
schwächt wird, und also auch deshalb dem Seitendrucke weniger Wi-
derstand zu leisten vermag.
Ferner erfordern die Fächerthore, wenn sie ihre Dienste leisten
sollen, eine sehr feste Verbindung der beiden gekuppelten Arme der Flü-
gel unter sich, weil der Druck des Wassers beim Offnen und Schliefser,
der Schleuse abwechselnd dieselben zusammenzudrücken und wieder aus-
17. Fleischinger, Vereinfachung der Blankenschleusen.
17.
Vorschlag zur Vereinfachung der sogenannten
Blankenschleusen.
(Vom Herrn Architecten F. Fleischinger zu Berlin.)
Durch die seit dem Jahre 1808 in Holland eingeführten, und nach dem
Namen ihres Erfinders, des General-Inspectors J. Blank en-Jausz, be-
nannten Blanken-Schleusen mit Fächerthüren {Tf^aager- dooren), wo-
von sich eine Beschreibung und Zeichnung in dem Archive für die Bau-
kunst, Ister Band, Berlin 1817, befindet, war die für die Hydrotechnik
so wichtige Aufgabe: die Thore einer Schleuse zu allen Zeiten nach Belie-
ben öffnen und schliefsen zu können, auf eine höchst befriedigende Weise
gelöset, und die vielfache Anwendung dieser Erfindung auf gröfsere und
kleinere Schleusen, von welchen die zwischen Leck und Beischbosch
befindlichen fünf grofsen Fächerschleusen, so wie die grofse Nieudieper
Schleuse als Beispiele anzuführen sind, hat den practischen Nutzen der-
selben aufser Zweifel gesetzt.
Die grofsen Schwierigkeiten indessen, welche bekanntlich schon
bei der Construction gewöhnlicher einfacher. Stemmthore daraus entste-
hen, dafs sich die obern Rahmstücke mit grofser Gewalt von der Wende-
säule zu entfernen streben, und dafs die Thore sich also durch ihr eige-
nes Gewicht leicht aus dem rechten Winkel ziehen oder versacken,
sind offenbar bei den Fächerthoren der Blankenschleusen, wo an einer
und derselben Wendesäule zwei Thorflügel befestigt werden, die einen
spitzen Winkel einschliefsen, noch bedeutender, weil hier das Gewicht
der Thore doppelt so grofs ist, die Wendesäule aber durch die Löcher
nach zweierlei Richtungen, noch mehr als bei einfachen Thoren ge-
schwächt wird, und also auch deshalb dem Seitendrucke weniger Wi-
derstand zu leisten vermag.
Ferner erfordern die Fächerthore, wenn sie ihre Dienste leisten
sollen, eine sehr feste Verbindung der beiden gekuppelten Arme der Flü-
gel unter sich, weil der Druck des Wassers beim Offnen und Schliefser,
der Schleuse abwechselnd dieselben zusammenzudrücken und wieder aus-