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Journal für die Baukunst: in zwanglosen Heften — 1.1829

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Dietlein, Johann Friedrich Wilhelm: Ueber die Anwendung der Kräfte von Menschen und Thieren auf die Bewegung von Maschinen, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.19234#0210

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160 13. Di eile in, üb. d. Kräfte d. Menschen u. Thiere bei d, Bewegung v. Maschinen,

13.

lieber die Anwendung der Kräfte von Menschen und
Tliieren auf die Bewegung von Maschinen.

(Vom Herrn Dr. Dietlein, Professor bei der Königl. Bau - Academie zu Berlin.)

1. iLs ist bekannt, dafs Menschen, von gleichem Alter, gleichem Wüchse,
und überhaupt anscheinend gleicher physischer Beschaffenheit, zuweilen
sehr verschiedene Körperkräfte besitzen, indem man häufig findet, dafs
von zwei solchen Menschen, dies während gleicher Zeit gleiche Wirkun-
gen hervorgebracht, z. B. gleiche Lasten auf gleiche Höhen geschafft ha-
ben, der eine bedeutend erschöpfter ist als der andere, und dafs auch bei
Thieren von einerlei Gattung dasselbe der Fall ist.

Schon hieraus liefse sich die grofse Verschiedenheit in den Anga-
ben der Schriftsteller erklären, welche mittlere Werthe für menschliche
und thierische Kräfte angegeben haben; allein es kommt dazu noch ein
bedeutender Umstand. — Die mehrsten .Beobachtungen, auf welche sich
die fraglichen Schriftsteller beziehen, sind nemlich,' gewöhnlich, nur
während einer sehr geringen Zeit, öfter sogar nur mehrere Minuten lang
fortgesetzt worden, und es wird Niemand, der jemals mit Menschen der
Art, von der hier die Rede ist, zu thun gehabt hat, in Abrede stellen,
dafs solche Leute, so lange sie wissen, dafs sie beobachtet werden, sich
oder das Vieh, welches sie treiben, übermäfsig anstrengen, hernach aber
desto weniger; weshalb denn auch in vielen Schriften die Kräfte, welche
Menschen oder Thiere auf die Bewegung von Maschinen anwenden kön-
nen, zu grofs angegeben sind. — Aber es kommt ja höchstens bei Feuer-
spritzen darauf an, zu wissen, wie viel ein Mensch während einer kur-
zen Zeit mit möglichster Anstrengung aller seiner Kräfte wirken
könne; niemals aber bei anderen Maschinen, die fortwährend durch
Menschen oder durch Thiere in Bewegung gesetzt werden sollen; denn
offenbar mufs man bedenken, dafs die Arbeiter bald genug eine Maschine
verlassen würden, an der sie sich so stark anstrengen müfsten, dafs sie
für ihre Gesundheit zu fürchten hätten, und dafs eine solche Maschinr
 
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