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Journal für die Baukunst: in zwanglosen Heften — 1.1829

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Elsner, ...: Über die Anwendung des Béton-Mörtels zum Fundamentiren unter Wasser
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https://doi.org/10.11588/diglit.19234#0286

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236

16.

Eisner,

Anwendung des BJlon-Mörtels.

16.

Über die Anwendung des Beton-Mörtels zum
Fundamentiren unter Wasser.

(Vom Herrn Wasser-Bau-Inspector Eisner zu Coblenz.)

Unter Beton-Mörtel versteht man eine Mischung von ungelöschtem Kalk,
Trafs, Mauersand, Ziegel- und Stein-Stücken, welche, gehörig angefeuch-
tet und massenweise in's Wasser versenkt, in geringer Zeit felsartig
erhärtet, so dafs schweres Mauerwerk darauf gesetzt werden kann.

Schon den Römern war die Bereitung und der Gebrauch eines
dem Beton ähnlichen Mörtels aus Kalk, Puzzolan - Erde und Steinen be-
kannt, wobei der Kalk ebenfalls erst nach geschehener Mengung durch
Anfeuchten des Ganzen gelöscht wurde r).

,0b sie jedoch den Gebrauch des Andernacher Trafses statt der
Puzzolan-Erde, zu gleichem Zwecke, kannten, ist nicht erwiesen. Denn
wenn gleich mehrere Römer-Mauern in den Eheingegenden zeigen, dafs
ihre Erbauer den Duckstein, oder den von Fau j a&-S ai n t-F o u d so-
genannten Tuffa z) (nicht Tuffstein) als Baustein benutzten, so folgt
doch noch nicht, dafs sie die Eigenschaften der Tuffa, im fein gemah-
lenen Zustande Trafs genannt, und die Uebereinstimmung derselben mit
denen der Puzzolane schon kannten.

In mehreren römischen Wasserleitungen in den Pvhuingegenden
besteht zwar die Sohle, auch wohl ein Theil der Seitenmauern, aus blo-
fsem Mörtel, wie z. B. in mehreren Ueberresten des Canals zwischen
Cölln und Trier; indessen scheint diesem Mörtel kein Trafs beigemengt
zu sein, welches jedoch nicht auffallend ist, wenn man bedenkt; dafs die
Römer auch in Italien wasserdichten Mörtel zu ähnlichen Zwecken, ohne
Puzzolan-Erde zu verfertigen pflegten, und mag derselbe daher wohl
das von Frontin3), .Columella4) und Vitruv 5) erwähnte Opas

*) Vitruv. lib. 2. c. 6. Plinius See. maj. Iii). 35. cap. 13.

2) Annales du Museum national d'bistoire naturelle. Tome I.

3) Comment. §. 10.

4) lib. 8. c. 15.

f) lib. 2. c. 4. lib. 5. c. iL und lib. 8. c. 7.
 
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