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Journal für die Baukunst: in zwanglosen Heften — 1.1829

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Elsner, ...: Über die Anwendung des Béton-Mörtels zum Fundamentiren unter Wasser
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https://doi.org/10.11588/diglit.19234#0287

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iü.' E Isner, Anwendung des Bi'lon - Mörials.

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signinum oder schlechthin Signinum sein, bei dessen Bereitung weder
nach Vitruv's Beschreibung1) noch nach der des Plinius maj. 2)
die Puzzolan-Erde ein Ingredienz gewesen zu sein scheint.

Belidor hat eine sehr ausführliche Beschreibung des, besonders in
neuerer Zeit, im südlichen Frankreich beobachteten Verfahrens gegeben,
durch Anwendung des Beton-Mörtels beim Legen von Mauer-Fundamen-
ten unter Wasser das Wasserschöpfen zu vermeiden 3). Gleichwohl er-
wähnt derselbe unsers sogenannten Andernacher Trafses nur einmal, und
zwar beiläufig unter dem Namen Terrasse de Hollande, und zeigt viel-
mehr hauptsächlich den Gebrauch der Puzzolan-Erde zu diesem Mörtel.
Es möchte deshalb mancher Baumeister, da wo der Trafs, der ohnehin
selten gebraucht wird, theuer und schwer zu haben ist, es nicht leicht
wagen, nach dieser Beschreibung wichtige Mauern im Wasser aufzufüh-
ren, ohne sicher überzeugt zu sein, dafs der Trafs in dieser Hinsicht auch
ganz das Nemliche thue, wie die Puzzolan-Erde.

Unter diesen Umständen will ich diejenigen Construtionen möglichst
kurz beschreiben, welche ich am Rhein, in Holland oder Belgien,
entweder selbst mit ausführte, oder doch genau zu beobachten Gelegen-
heit hatte, und welche zum Theil wesentlich von den durch Belidor
beschriebenen abweichen.

Was zuvörderst die Zusammensetzung des Beton - Mörtels betrifft,
so mengte (nach Belidor) Milet de Monville, zu 9 Theilen *) un-
gelöschten Kalk, 12 Theile Puzzolan-Erde, 6 Theile guten Mauersand,
13 Theile Steinstücke und 3 Theile Hammerschlag, oder wenn letzterer
nicht zu haben war, 3 Theile Kiesel- oder andere Stein-Stücke von der
Gröfse eines Hühner-Eies zusammen; Fast dieselben Verhältnisse führt
Belidor am Schlüsse dieses Capitels nochmals an, da wo er (art. 847.)
3992 Cubiefufs Materialien überhaupt zusammen zählt, nur dafs hier
noch 618 Cubiefufs Steine aufserdem dazu kommen, welche in dem
vorher angeführten Verhältnisse noch circa 8 Theile Steine ausmachen
würden.

1) lib. 8. c. 7.

2) Üb. 35. c. 12.

3) Archiiecturc hydraulique. Seconde Partie. Tome II. Iiv. 3. c. 10. Section 2.
*) Doch -wohl nach dem Maafse, nicht etwa nach dem Gewichte genommen.

Anm. d. Heraus

fcrelle's Journal d. BauX'nntt. I. Ed. 3. Ilft. [ 31 |
 
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