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Cremer, ...: Beschreibung des Verfahrens beim Ziegelbrennen im Felde am untern Rhein und in den Niederlanden
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.19234#0355
Beschreibung des Verfahrens beim Ziegelbrennen im
Felde am untern Rhein und in den Niederlanden.
(Vom Herrn Bau - Inspector Cremer zu Aachen.)
-Die Ziegel-Erde zu den Feldziegel-Bränden wird gewöhnlich im Späth-
herbste ausgegraben und umgesetzt, damit sie den Winter hindurch aus-
frieren könne; die Zubereitung derselben ist alsdann im Frühling leich-
ter, als wenn man ganz frisch ausgegrabene Erde nähme. Die beste
Ziegelerde in der Gegend von Aachen ist Lehm, mit einem hier häufi-
gen Zusätze von Klei-Erde vermischt; aufserhalb des Aachener Kreises
ist fette Lehm-Erde, welche nach den Umständen mit Sand gemengt
wird, der gewöhnliche Ziegelboden.
Um Ostern treffen die Lütticher Ziegelbäcker gewöhnlich auf den
Ziegelplätzen ein, und die inländischen Ziegeler beginnen dann gleichfalls
ihre Arbeiten.
Es wird in der Nähe der Grube, in welcher man 'die Erde bear-
beitet, ein Platz geebnet und in Bahnen (Trockenfelder) getheilt. Die
Bahnen sind gewöhnlich jede 15 bis 18 Fufs breit und CO Fufs lang. Je
zwischen zwei Bahnen befindet sich, als Scheide, eine Erhöhung cderBan-
quet (Taf. XVI. Fig. 1.) c, von 3 Fufs breit und \ Fufs hoch, zu beiden
Seiten mit kleinen Gräben zum Abflufs des Wassers (Fig. 1.) b. Für
jeden Streichtisch c werden 5 Bahnen gerechnet. Die Zahl der Tische
bestimmt die Gröfse des zur Ziegelei erforderlichen Raumes.
Eine grofse Ziegelei hat 4 bis 6 Streichtische. Jeder Tisch kann
jährlich, während der Arbeitszeit, 400 000 bis 500 000 Ziegel liefern.
Zu jedem gehören 3 Formen und gewöhnlich 5, und, wenn stark gear-
beitet wird, 6 Menschen, und zwar:
Ein Mann zur Zubereitung der Erde,
Ein Träger,
Ein Aushelfer, zur Disposition des Erdarbeiters und Trägers,
Ein Former, gewöhnlich Untermeister genannt, und
Zwei Abträger, wozu Knaben von 12 bis 14 Jahren genommen werden.
Felde am untern Rhein und in den Niederlanden.
(Vom Herrn Bau - Inspector Cremer zu Aachen.)
-Die Ziegel-Erde zu den Feldziegel-Bränden wird gewöhnlich im Späth-
herbste ausgegraben und umgesetzt, damit sie den Winter hindurch aus-
frieren könne; die Zubereitung derselben ist alsdann im Frühling leich-
ter, als wenn man ganz frisch ausgegrabene Erde nähme. Die beste
Ziegelerde in der Gegend von Aachen ist Lehm, mit einem hier häufi-
gen Zusätze von Klei-Erde vermischt; aufserhalb des Aachener Kreises
ist fette Lehm-Erde, welche nach den Umständen mit Sand gemengt
wird, der gewöhnliche Ziegelboden.
Um Ostern treffen die Lütticher Ziegelbäcker gewöhnlich auf den
Ziegelplätzen ein, und die inländischen Ziegeler beginnen dann gleichfalls
ihre Arbeiten.
Es wird in der Nähe der Grube, in welcher man 'die Erde bear-
beitet, ein Platz geebnet und in Bahnen (Trockenfelder) getheilt. Die
Bahnen sind gewöhnlich jede 15 bis 18 Fufs breit und CO Fufs lang. Je
zwischen zwei Bahnen befindet sich, als Scheide, eine Erhöhung cderBan-
quet (Taf. XVI. Fig. 1.) c, von 3 Fufs breit und \ Fufs hoch, zu beiden
Seiten mit kleinen Gräben zum Abflufs des Wassers (Fig. 1.) b. Für
jeden Streichtisch c werden 5 Bahnen gerechnet. Die Zahl der Tische
bestimmt die Gröfse des zur Ziegelei erforderlichen Raumes.
Eine grofse Ziegelei hat 4 bis 6 Streichtische. Jeder Tisch kann
jährlich, während der Arbeitszeit, 400 000 bis 500 000 Ziegel liefern.
Zu jedem gehören 3 Formen und gewöhnlich 5, und, wenn stark gear-
beitet wird, 6 Menschen, und zwar:
Ein Mann zur Zubereitung der Erde,
Ein Träger,
Ein Aushelfer, zur Disposition des Erdarbeiters und Trägers,
Ein Former, gewöhnlich Untermeister genannt, und
Zwei Abträger, wozu Knaben von 12 bis 14 Jahren genommen werden.