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Journal für die Baukunst: in zwanglosen Heften — 1.1829

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Dietlein, Johann Friedrich Wilhelm: Ueber die Anwendung der Kräfte von Menschen und Thieren auf die Bewegung von Maschinen, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.19234#0211

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13. Dietlein, üb. d. Kräfte ä. MenscJien u. Thier« bei d. Bewegung v. Maschinen. LGl

nichts werth wäre, dafs Thiere Geld kosten und dafs es darauf ankommt,
die bewegenden Kräfte, so in solchen Maschinen arbeiten, möglichst lange
hei vollen Kräften zu erhalten, und dafs daher ausgemittelt werden müsse,
wie weit man einen Menschen oder ein Thier in jedem Tage anstrengen
könne, ohne seine physische Constitution schneller zu zerstören, als nach
dem gewöhnlichen Laufe der Natur der Fall geschieht. Hiernach dürfte
es von einigem Nutzen sein, wenn es versucht würde, die in mehreren
Werken zerstreut angegebenen, wohl mehr scheinbar als wirklich von
einander abweichenden Ergebnisse der angestellten Versuche und Beob-
achtungen zu vereinigen. Einen Versuch dieser Art, in welchem zu-
gleich die wirkliche Dauer der Arbeitszeit eines Mannes,
während jeder 24 Stunden, berücksichtiget ist, enthalten die
folgenden Blätter.

2. In Bezug auf Menschenkräfte scheint Coulomb's Aufsalz,
der in dessen „Theorie des machines simples, Paris 1821." abgedruckt
ist, fast alles zu enthalten, was gewünscht werden kann, und daher soll
derselbe hier um so mehr benutzt werden, als er, wie es scheint, in
Deutschland noch nicht genug bekannt ist. In Hinsicht auf thierische
Kräfte sollen hernach nur noch Pferde berücksichtiget werden, da Och-
sen und Esel nicht allein seltener gebraucht werden, sondern es auch
über diese an hinreichend genauen Beobachtungen fehlt.

3. Zunächst ist es nothwendig, an zwei Puncte zu erinnern,
nemlich an folgende:

1) Es müssen die Fälle unterschieden werden, in welchen eine Last

ß) lothrecht aufwärts,

b) wagerecht vorwärts,

c) zugleich lothrecht aufwärts und wagerecht vorwärts
gefördert werden soll.

2) Das Gewicht des Menschen oder des Thieres müls, unter manchen
Umständen, mit der Last zugleich fortbewegt werden, und dazu
wird ein Theil der Kraft verwandt, die der Mensch oder das Thier,
ohne sich schneller als nach dem gewöhnlichen Laufe der Natur
geschehen würde, zu zerstören, aufwenden kann. Zuweilen wird auch
die ganze vorhandene Kraft verbraucht, ohne alle Belastung, aufser
dem Gewichte des Körpers selbst, z. B. wenn ein Bote einen Brief,
dessen Gewicht aufser Acht gelassen werden kann, nach einem weit
 
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