Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Journal für die Baukunst: in zwanglosen Heften — 1.1829

DOI Artikel:
Butzky, ...: Ueber Feuerungen mit langen Rauchröhren und den Nutzen der abgekürzten Feuerzüge, so wie der sogenannten Seconde-Feuerungen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.19234#0146

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
96

7. Butzlty, über Feuerungen.

In der neuesten Zelt hat man daher die Feuerzüge wieder abgekürzt
und dagegen dem eigentlichen Feuerraume oder Ofen eine zur vollstän-
digen und raschen Verbrennung des Materials zweckmäfsigere Form zu
geben gesucht, besonders da, wo es auf bestimmte Grade der Hitze und
auf schnelle Verbrennung des Feuermaterials ankommt. Man zieht vor,
dem Rauche die höheren Wärme-Grade zu lassen, und erachtet den hier-
aus entstehenden Wärme-Verlust geringer, als denjenigen bei langsamen
Verbrennen des Materials, wegen zu langer Rauchzüge. Man findet es
gut, bei Ofen- und Kesselfeuerungen sich mit dem Feuerraume und ei-
nem einmaligen Umzüge des Rauches oder Feuers zu begnügen, und
durch Schieber den Zug des Feuers nach dem Bedürfnisse zu reguliren.
Aufserdem war man, und namentlich Treadgold, bemüht, ein bestimm-
tes Verhältnifs der Grö'fse der Rostfläche zu der Mündung des Schorn-
steinrohres zu ermitteln, worüber mehrere interessante Abhandlungen
dieses Schriftstellers, und in seinem Werke über Dampflieitzungen die
näheren Details enthalten sind. Auch hat man die Beschleunigung des
Verbrennungs-Prozesses und die vollkommnere Verbrennung des Rauches
dadurch zu erlangen gesucht, dafs man dem Feuerraume die Form eines
elliptischen Conoi'ds mit einer zusammengezogenen Oeffnung gab, wo-
durch eine Stichflamme hervorgebracht und der- zur Seite des brennen-
den Materials erzeugte Rauch durch solche fortgeleitet und vollständig
ger consumirt wird.

Diese Mittel allein sind jedoch nicht hinreichend den möglichsten
Gewinn an Brennmaterial zu erzielen. Auch ist, die Rauchleitung sehr
abzukürzen, nicht bei jedem Brennmateriale, sondern wohl nur bei Stein-
kohlen rathsam, bei welchen es auf einen starken Zug des Feuers und
auf eine hoch gesteigerte, rasche Hitze ankommt. Bei Feuerungen, die
lange anhaltend geheitzt werden sollen, und zwar, etwa wie in der hie-
sigen Gegend, mit Torf, z. B. bei Dampf- und Kochkesseln, Treibhaus-
öfen, Cylinderöfen zu Luftheitzungen u. s. w., kann die zu grofse Abkür-
zung der Rauchziige nicht zur Ersparung dienen, selbst wenn der Feuer-
raum die obengedachte zweckmäßige Form bekommt. Vielmehr ist
dann wegen der Gröfse solcher Feuerungen und wegen des Brennmate-
rials auch eine gröfsere Rostfläche und ein gröfserer Querschnitt des
Rauchrohres, imgleichen eine längere Canalleitung nöthig, weil sonst die
gesammte Feuerungsportion in viele kleinere Theile vereinzelt werden,

und
 
Annotationen