19. Enge Schornsteinrohreii.
267
warm steigt der Rauch in die Hohe, erkältet sinkt er nach unten. Auch
häufig sehr feuergefährlich -wurden in älteren Zeiten die Schornsteine ge-
baut. Um diejenigen, so nicht gerade unter den Dachforst des Hauses
trafen, dort hin zu ziehen, schleifte man sie, nicht auf Mauerwerk, son-
dern auf hölzernen Balken oder Bohlen. Senkten sich nun diese unter
der Last, wie es leicht geschah, so bekam das Mauerwerk der Röhren,
da wo es auf dem Holze lag und wo man also den Schaden nicht sehen
konnte, Spalten. Durch diese Spalten konnten brennender Rufs, der sich
in dem weiten Schornstein reichlich bildete, und selbst kleine emporge-
triebene Kohlen oder Brände bis auf das Holzwerk dringen, dasselbe ent-
zünden und so das Haus unbemerkt in Brand setzen, was auch nur zu
häufig wirklich geschehen ist. Oder man sattelte die Schornsteine,
wie man es nannte, auf die Balken und Kehlbalken auf, das heifst, man
setzte die oberen Theile, mittelst ausgekragter Schichten, auf hölzerne
Kränze, die auf dem Haupt- oder Kehlgebälke ruhten, welches öfters nö-
thig gefunden wurde, weil die unteren grofsen Schornsteinbusen die oberen
engen Röhren nicht wohl tragen konnten. Senkte sich nun das untere
Mauerwerk um etwas, so konnte das obere, indem es vermittelst der
Sattelhölzer auf dem Gebälke hängen blieb, davon äbgelöset werden. Es
konnten also ebenfalls Fugen entstehen, durch welche brennender Rufs
und glühende Kohlen bis zu dem Holzwerke dringen und das Haus in
Brand setzen konnten.
Erst seit etwa 30 Jahren ist in mehreren Gegenden die Bauart
der Schornsteine mehr verbessert, und wenigstens mehr für die Feuer-
sicherheit derselben gesorgt worden. Man litt nun wenigstens nicht mehr,
dafs die Schornsteine auf Holz geschleift wurden, sondern hielt darauf,
dafs sie unterm Dach bogenförmig zusammengewölbt, oder nur auf dar-
unter gemauerten steinernen Wangen gezogen wurden; man entfernte die
Sattelhölzer und anderes Holzwerk aus ihrer Nähe, welches früher zum
Theil wohl unmittelbar von dem Rauche gestreift wurde, indem wohl, gar
zuweilen Balken quer durch die Schornsteine gingen, oder wenigstens in
den Wänden der Schornsteinröhren lagen, ohne verblendet zu sein;: dem
Rauchen beugte man wenigstens theilweise vor, indem man die gar zu
weiten Schornsteinröhren abschaffte, über offenen Feuerungen, wie in
Küchen, Brauhäusern u. dergl. gleich den Rauchmantel enge zusammen
zog, und den Röhren von da an nur noch so viel Durchmesser gab,, dafs
267
warm steigt der Rauch in die Hohe, erkältet sinkt er nach unten. Auch
häufig sehr feuergefährlich -wurden in älteren Zeiten die Schornsteine ge-
baut. Um diejenigen, so nicht gerade unter den Dachforst des Hauses
trafen, dort hin zu ziehen, schleifte man sie, nicht auf Mauerwerk, son-
dern auf hölzernen Balken oder Bohlen. Senkten sich nun diese unter
der Last, wie es leicht geschah, so bekam das Mauerwerk der Röhren,
da wo es auf dem Holze lag und wo man also den Schaden nicht sehen
konnte, Spalten. Durch diese Spalten konnten brennender Rufs, der sich
in dem weiten Schornstein reichlich bildete, und selbst kleine emporge-
triebene Kohlen oder Brände bis auf das Holzwerk dringen, dasselbe ent-
zünden und so das Haus unbemerkt in Brand setzen, was auch nur zu
häufig wirklich geschehen ist. Oder man sattelte die Schornsteine,
wie man es nannte, auf die Balken und Kehlbalken auf, das heifst, man
setzte die oberen Theile, mittelst ausgekragter Schichten, auf hölzerne
Kränze, die auf dem Haupt- oder Kehlgebälke ruhten, welches öfters nö-
thig gefunden wurde, weil die unteren grofsen Schornsteinbusen die oberen
engen Röhren nicht wohl tragen konnten. Senkte sich nun das untere
Mauerwerk um etwas, so konnte das obere, indem es vermittelst der
Sattelhölzer auf dem Gebälke hängen blieb, davon äbgelöset werden. Es
konnten also ebenfalls Fugen entstehen, durch welche brennender Rufs
und glühende Kohlen bis zu dem Holzwerke dringen und das Haus in
Brand setzen konnten.
Erst seit etwa 30 Jahren ist in mehreren Gegenden die Bauart
der Schornsteine mehr verbessert, und wenigstens mehr für die Feuer-
sicherheit derselben gesorgt worden. Man litt nun wenigstens nicht mehr,
dafs die Schornsteine auf Holz geschleift wurden, sondern hielt darauf,
dafs sie unterm Dach bogenförmig zusammengewölbt, oder nur auf dar-
unter gemauerten steinernen Wangen gezogen wurden; man entfernte die
Sattelhölzer und anderes Holzwerk aus ihrer Nähe, welches früher zum
Theil wohl unmittelbar von dem Rauche gestreift wurde, indem wohl, gar
zuweilen Balken quer durch die Schornsteine gingen, oder wenigstens in
den Wänden der Schornsteinröhren lagen, ohne verblendet zu sein;: dem
Rauchen beugte man wenigstens theilweise vor, indem man die gar zu
weiten Schornsteinröhren abschaffte, über offenen Feuerungen, wie in
Küchen, Brauhäusern u. dergl. gleich den Rauchmantel enge zusammen
zog, und den Röhren von da an nur noch so viel Durchmesser gab,, dafs