294 20. Voigt, Grundsäge, Pfähle, unter Wasser abzuschneiden.
schwindigkeit ihrer Zähne = f. |§ • i§ = 4,58 Fufs, wie bei einer ge-
wöhnlichen Säge, in den Händen fleifsiger Arbeiter; ihr Umfang "ist
S?. = 9,16 Fufs, also mehr als doppelt so lang wie die gewöhnlichen
Sägen. Angenommen, dafs jeder Umlauf J- Zoll tief schneide, so mufs
die Säge eben so weit vorgerückt werden. Sind daher die Gänge der
Schraube ohne Ende 3-Zoll weit, so wird ein Zahn des Stirnrades um
so viel vorgeschoben und, wenn der Durchmesser seiner Welle halb so
grofs ist als der seines Theilkreises, das Zugseil um §■ Zoll aufgewickelt
werden, wie es sein soll. In der Zeichnung ist die Welle zu 6J, das
Stirnrad zu 13 Zoll im Durchmesser angenommen. Da die Säge 30 Um-
gänge in der Minute machen soll, für das Schwungrad aber 60 nicht
zu viel sind, so erhalt das grofse konische Rad doppelt so viel Zähne
(Kämme) als das kleine. In der Zeichnung hat jenes 24, nnd 12 Zoll
Durchmesser, dies 12, und 6 Zoll Durchmesser.
Da es am bequemsten ist, das Vorschieben der Säge durch Ver-
änderung der Dicke der Stirnradswelle zu reguliren, so mufs diese so
schwach gemacht werden, dafs sie durch aufgelegte Schienen verstärkt
werden kann. Mit Vortheil wäre hier die Vorrichtung anzubringen, de-
ren man sich zu Veränderung der Durchmesser der Walzen bei Krahnen
und Spinnereien bedient, wie sie in „Olinth Gregory Darstellung der
mechanischen Wissenschaften, übersetzt von Dr. J. F. W. Dietlein,
Theilll. S. 259." und in „Lanz und Betancourt Essai sur la compo-
sition des machines S. 29." beschrieben ist.
Die Rüstung, auf welcher die ganze Maschine steht, braucht nicht
stärker zu sein, als für jede andere Grundsäge; man setzt sie auf leichte
Pfähle oder andere feste Puncte, nach den Umständen.
Zu den Vorzügen dieser Maschine dürfte auch noch der gehören,
dafs sie auch Pfähle dicht an, oder unter einer Wand, leicht wegschnei-
det, was mit geraden Sägeblättern schwer ist, aber doch öfter vorkommt.
Die einzige Schwierigkeit ist nur: eine stabile und dauerhafte Stahl-
scheibe zu bekommen, wozu freilich eine gute Fabrik oder ein tüchtiger
Zeugschmidt gehört.
Ich glaube den Wunsch äufsern zu dürfen, dafs man mein Project
gelegentlich practisch prüfen und das Ergebnifs bekannt machen möge.
Berlin, im Februar 1829.
schwindigkeit ihrer Zähne = f. |§ • i§ = 4,58 Fufs, wie bei einer ge-
wöhnlichen Säge, in den Händen fleifsiger Arbeiter; ihr Umfang "ist
S?. = 9,16 Fufs, also mehr als doppelt so lang wie die gewöhnlichen
Sägen. Angenommen, dafs jeder Umlauf J- Zoll tief schneide, so mufs
die Säge eben so weit vorgerückt werden. Sind daher die Gänge der
Schraube ohne Ende 3-Zoll weit, so wird ein Zahn des Stirnrades um
so viel vorgeschoben und, wenn der Durchmesser seiner Welle halb so
grofs ist als der seines Theilkreises, das Zugseil um §■ Zoll aufgewickelt
werden, wie es sein soll. In der Zeichnung ist die Welle zu 6J, das
Stirnrad zu 13 Zoll im Durchmesser angenommen. Da die Säge 30 Um-
gänge in der Minute machen soll, für das Schwungrad aber 60 nicht
zu viel sind, so erhalt das grofse konische Rad doppelt so viel Zähne
(Kämme) als das kleine. In der Zeichnung hat jenes 24, nnd 12 Zoll
Durchmesser, dies 12, und 6 Zoll Durchmesser.
Da es am bequemsten ist, das Vorschieben der Säge durch Ver-
änderung der Dicke der Stirnradswelle zu reguliren, so mufs diese so
schwach gemacht werden, dafs sie durch aufgelegte Schienen verstärkt
werden kann. Mit Vortheil wäre hier die Vorrichtung anzubringen, de-
ren man sich zu Veränderung der Durchmesser der Walzen bei Krahnen
und Spinnereien bedient, wie sie in „Olinth Gregory Darstellung der
mechanischen Wissenschaften, übersetzt von Dr. J. F. W. Dietlein,
Theilll. S. 259." und in „Lanz und Betancourt Essai sur la compo-
sition des machines S. 29." beschrieben ist.
Die Rüstung, auf welcher die ganze Maschine steht, braucht nicht
stärker zu sein, als für jede andere Grundsäge; man setzt sie auf leichte
Pfähle oder andere feste Puncte, nach den Umständen.
Zu den Vorzügen dieser Maschine dürfte auch noch der gehören,
dafs sie auch Pfähle dicht an, oder unter einer Wand, leicht wegschnei-
det, was mit geraden Sägeblättern schwer ist, aber doch öfter vorkommt.
Die einzige Schwierigkeit ist nur: eine stabile und dauerhafte Stahl-
scheibe zu bekommen, wozu freilich eine gute Fabrik oder ein tüchtiger
Zeugschmidt gehört.
Ich glaube den Wunsch äufsern zu dürfen, dafs man mein Project
gelegentlich practisch prüfen und das Ergebnifs bekannt machen möge.
Berlin, im Februar 1829.