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Journal für die Baukunst: in zwanglosen Heften — 1.1829

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Dietlein, Johann Friedrich Wilhelm: Über die Anwendung der Kräfte von Menschen und Thieren auf die Bewegung von Maschinen, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.19234#0346

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296 21. Dietlein, üb. Menschen- u. Thier-Kräfte bei Maschinen. Foris. von Nr. 13.

24. "Was die Beantwortung der ersten Frage, also die Kraft anbe-
trifft, so mag zuvörderst erwähnt werden, dafs in „Hachette Traite des
tnachines §. 84." Folgendes angeführt ist: Vor den ersten einer Reihe
von belasteten Schlitten, von denen je zwei unmittelbar auf einanderfol-
gende durch eine anfänglich schlaffe Kette mit einander zusammenhän-
gen, ist ein Pferd gespannt, und zwischen dem Ortscheit und dem Haken
am Schlitten ein Dynamometer angebracht worden. Dann hat man das
Pferd angetrieben, so dafs es anfänglich den ersten, dann die beiden ersten
Schlitten u. s. f. nach sich gezogen hat, und dies so lange fort, bis das
Pferd in den Schlitten keine Bewegung mehr hat hervorbringen können.
Dabei hat sich gefunden, dafs die Kraft, bei welcher Stillstand eintrat, je
nach der Beschaffenheit der Pferde, 300 bis 525 Kilogrammen betrug. ■—
Dies führt aber zu keinem, für den gegenwärtigen Zweck brauchbarem
Ergebnisse.

25. Ferner ist (was zur Beantwortung der zweiten Frage gehört)
in Plachette's angeführtem Werke §.70. angegeben, dafs ein vor einen
Wagen gespanntes Pferd, auf einem nach einer niedergelegten Acht (<x>)
gebildeten Wege, in 2 Minuten und 13 Secunden 1478 Meter durchlau-
fen hat, also in jeder Secunde 11,11 Meter} aber auch dies läfst sich
nicht auf unseren Zweck anwenden.

26. Im ersten Falle war nemlich keine Bewegung mehr vor-
handen, und im zweiten, aufser der Masse des Pferdes selbst (die des
Wagens, als unbedeutend, nicht beachtet), gar nichts bewegt, mithin keine
nützliche Wirkung erhalten.

27. Daher möchte es am besten sein, die Frage 1) und 2) in Eine
zusammenzuziehen, und diese wie folgt zu stellen:

Wie grofs ist das Moment der Kraft eines Pferdes für eine be-
stimmte Zeit, z. B. für die Dauer eines Tagewerks?

28. Gröfserer Einfachheit wegen soll zunächst im Folgenden die
Zeit gleich Einer Secunde angenommen werden, wobei dann nur noch
hernach die dritte Frage beantwortet werden mufs. ,

29. Hachette behauptet (•§. 72.), dafs man bei Karren, deren
Gewicht ungerechnet, auf jedes Pferd 700 bis 750 Kilogrammen Ladung
rechnen kann, was auch bei 6 Zoll breiten Felgen und guten Wegen nicht
zu viel sein mag. Aber dann behauptet er ferner, dafs die Zugkraft eines
guten Pferdes zu 140 Kilogrammen anzunehmen aei, während dasselbe
 
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