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Journal für die Baukunst: in zwanglosen Heften — 1.1829

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Lassaulx, Johann Klaudius von: Beschreibung der in den Moselgegenden üblichen Lehrbogen für Kellergewölbe, so wie einer einfacheren Art der Verfertigung der letztern
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https://doi.org/10.11588/diglit.19234#0468

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418

27. v. Lassaulx, über Geivölberüstungen.

27.

Beschreibung der in den Moselgegenden üblichen Leh
bogen für Kellergewölbe, so wie einer einfacheren
Art der Verfertigung der letztern.

(Von dein Hrn. Bau - Inspector v. Lassaulx zu Coblenz.)

Seit den ältesten Zeiten sind in den mittleren Moselgegenden eine Art
Lehrbogen zu Kellergewölben üblich, die eben so zweckmäßig als wohl-
feil sind, und, so viel dem Verfasser bekannt, an keinem andern Ort«
vorkommen*) oder irgendwo beschrieben wurden. Diese Bogen bestehen
aus einer rohen, kaum etwas bewaldkanteten Schwelle von 5 bis 8 Zoll
dick, je nach der Gröfse des Rüstbogens, in welche Löcher von unge-
fähr 1 bis 2 Zioll weit und 3 bis 4 Zoll tief gebohrt, darin Stäbe von 2 bis
3 Zoll dick, 1 bis 1| Fu£s von einander entfernt, mit dem zugespitzten
Ende nach der Richtung der Radien eingeschlagen, und die obern Enden
nach der Form des Bogens abgeschnitten werden, über welche nun ge-
wöhnliche tannene Latten von fZoll dick und \\ Zoll breit gebogen, auf
den Stöfsen überschnitten und auf jedem Stabe mit einem leichten Na-
gel befestiget werden. (Man weicht die Latten vorher 12 oder 24 Stun-
den lang in Wasser ein, um sie biegsamer zu machen.) Die auf diese
Weise erhaltenen Lehrbogen werden 2 Fuls von Mitte zu Mitte von ein-
ander entfernt aufgestellt, mit den zur Belattung der Schieferdächer ge-
bräuchlichen \ Zoll dicken, 8 Zoll breiten, 9 Fuls langen tannenen Schal-
brettern beschalt, und auf diese Schalung Gewölbe von 1 bis 2 Fuls
dick aus Bruchsteinen ausgeführt. Der Unterzeichnete sah vor ungefähr
15 Jahren dergleichen Bogen, auf das Nachlälsigste znsammengetzt, zu
einem 30 Fufs weiten und 10 Fuls hohen Gewölbe anwenden.

Schwerlich kann man Rüstungen der Art einfacher und Wohlfei-
ler construiren. Die Schwelle bleibt, trotz ihrer Durchlochung, immer
noch als Wandholz brauchbar; die Stäbe sind aus Brandholz genommen

--1-

*) Der Herausgeber errinnert sich, sie auch in den alten Preufsischen Provinzen gcaehen zu haben.
 
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