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28. Emmich, über Befestigung unsicherer Abhänge.
auf die ganze Höhe verfertigt, die Mauer wird oben abgedacht und mit
Platten bedeckt. Um der Feuchtigkeit nicht den Ausweg zu versperren
und dadurch den Druck des Bodens noch zu vermehren, werden' über dem
Fundamente kleine Durchflufs-Öffnungijn, etwa 6 Fufs von einander, ange-
bracht, in welche Röhren von Zink oder gebranntem Thon gelegt werden,
die am Fufse der Mauer ausmünden; von wo die sich sammelnde Nässe
in besondere, mit dem nöthigen Gefälle verfertigten und gepflasterten Rin-
nen nach schicklichen Orten des Terrains abgeführt werden kann.
10.
Die Befestigung durch Steinpack- und Pfahlwerke
Fig. 23. ist ebenfalls nur zu empfehlen, wenn andere Mittel nicht zurei-
chen, auch Futtermauern, entweder wegen zü grofser Gefahr des Baues,
oder wegen des übermäfsigen Kostenaufwandes, oder weil sie kein siche-
res Fundament erhalfen können, nicht ausführbar sind. Freilich sind
die Kosten auch der Packwerke meistens sehr bedeutend.
Man lasse in die wenigstens l^füfsig abgedachte Böschung Spitz-
pfähle, von 16 bis 20 Fufs lang, reihenweise, etwa 4 bis 5 Fufs von einan-
der entfernt, lothrecht bis an die Köpfe einrammen, der Länge nach be-
holmen, und quer über durch schräge Zangen verbinden; sodann das
Erdreich, so weit in die Böschung hinauf als das Pfahlwerk geschlagen
ist, 6 bis 8 Fufs tief ausschachten und die Felder zwischen demselben
bis zur Höhe des Holms mit grofsen Steinen ausfüllen. Wenn auch
mit der Zeit das der Luft ausgesetzte Holz verfault, so bildet doch das
zusammgeprefste, gehörig nachgefüllte Steinwerk einen so festen Gegen-
halt, dafs keine Gefahr des Abrutschens zu fürchten ist, um so weniger,
da die Nässe, die hier den Boden nicht ausspülen kann, Auswege durch
die Zwischenräume der Steine findet.
Bei allen diesen Arbeiten ist grofse Vorsicht nöthig, um Gefahren
zu vermeiden, das vorhandene Übel nicht zu vergröfsern, die Arbeiter in
Sicherheit zu bringen und den Bau vor der Vernichtung zu bewahren, ehe
er vollendet ist.
Zu den Vorsichtsmaafsregeln gehört, nächst beständiger und aufmerk-
samer Beobachtung der sich im Terrain etwa zeigenden Abbröckelungen,
Auswaschungen, Risse und Wasser-Adern, welche gewöhnlich Erdstürze
anzeigen, dafs die Bau-Plätze sorgfältig abgesteift und die Arbeiten nur
stückweise, in Strecken von etwa 3 bis 4 Ruthen lang, ausgeführt werden-
28. Emmich, über Befestigung unsicherer Abhänge.
auf die ganze Höhe verfertigt, die Mauer wird oben abgedacht und mit
Platten bedeckt. Um der Feuchtigkeit nicht den Ausweg zu versperren
und dadurch den Druck des Bodens noch zu vermehren, werden' über dem
Fundamente kleine Durchflufs-Öffnungijn, etwa 6 Fufs von einander, ange-
bracht, in welche Röhren von Zink oder gebranntem Thon gelegt werden,
die am Fufse der Mauer ausmünden; von wo die sich sammelnde Nässe
in besondere, mit dem nöthigen Gefälle verfertigten und gepflasterten Rin-
nen nach schicklichen Orten des Terrains abgeführt werden kann.
10.
Die Befestigung durch Steinpack- und Pfahlwerke
Fig. 23. ist ebenfalls nur zu empfehlen, wenn andere Mittel nicht zurei-
chen, auch Futtermauern, entweder wegen zü grofser Gefahr des Baues,
oder wegen des übermäfsigen Kostenaufwandes, oder weil sie kein siche-
res Fundament erhalfen können, nicht ausführbar sind. Freilich sind
die Kosten auch der Packwerke meistens sehr bedeutend.
Man lasse in die wenigstens l^füfsig abgedachte Böschung Spitz-
pfähle, von 16 bis 20 Fufs lang, reihenweise, etwa 4 bis 5 Fufs von einan-
der entfernt, lothrecht bis an die Köpfe einrammen, der Länge nach be-
holmen, und quer über durch schräge Zangen verbinden; sodann das
Erdreich, so weit in die Böschung hinauf als das Pfahlwerk geschlagen
ist, 6 bis 8 Fufs tief ausschachten und die Felder zwischen demselben
bis zur Höhe des Holms mit grofsen Steinen ausfüllen. Wenn auch
mit der Zeit das der Luft ausgesetzte Holz verfault, so bildet doch das
zusammgeprefste, gehörig nachgefüllte Steinwerk einen so festen Gegen-
halt, dafs keine Gefahr des Abrutschens zu fürchten ist, um so weniger,
da die Nässe, die hier den Boden nicht ausspülen kann, Auswege durch
die Zwischenräume der Steine findet.
Bei allen diesen Arbeiten ist grofse Vorsicht nöthig, um Gefahren
zu vermeiden, das vorhandene Übel nicht zu vergröfsern, die Arbeiter in
Sicherheit zu bringen und den Bau vor der Vernichtung zu bewahren, ehe
er vollendet ist.
Zu den Vorsichtsmaafsregeln gehört, nächst beständiger und aufmerk-
samer Beobachtung der sich im Terrain etwa zeigenden Abbröckelungen,
Auswaschungen, Risse und Wasser-Adern, welche gewöhnlich Erdstürze
anzeigen, dafs die Bau-Plätze sorgfältig abgesteift und die Arbeiten nur
stückweise, in Strecken von etwa 3 bis 4 Ruthen lang, ausgeführt werden-