— Sin. B 99-101 jw hq3 pn n (r)tnw dj=f jrj=j rnp.wt es\wt m tz.w n mse=f38 als: „Es war dieser
mich-als-seinen-Truppenführer-viele-Jahre-verbringen-lassende Herrscher von Retenu", -
wiederzugeben, was selbst mit einer Begründung als „Illustration" ein Unding ist, noch dazu
nicht geeignet, den Erfordernissen des Kontextes gerecht zu werden: Sinuhe lebte dahin, die
Jahre vergingen; nun hatten sich Feinde gegen den Fürsten zusammengetan, denen er — Sinuhe —
widerstand, „denn" dieser Herrscher, der vorerwähnte, hatte ihn zum Truppenführer ge-
macht, als eine weitere der Ehrungen, die er Sinuhe zuteil werden ließ; und Sinuhe war erfolg-
reich und gewann das Herz des Herrschers. — Also ist der Tenor des Abschnitts weiterhin die
Großmut dieses Fürsten, verquickt mit Erlebnissen, in die eben die Aussage des Satelliten not-
wendig hineingehört. Im Deutschen — scheint mir - könnte beides am besten durch: (ich wider-
stand - militärisch - den feindlichen Bewegungen) denn „da war ja" der mich zum Befehlshaber
machende Fürst; oder mit einem das Nukleus-Satelliten-Syntagma widerspiegelnden Relativ-
satz: denn „es gab" ja diesen Fürsten, der mich dies und das zu tun veranlaßte; bei einfacher ge-
bauten Beispielen mag dann durchaus eine angeglichene Übersetzung möglich sein
— Bauer B 2,65 jw sd.w=k m sh.t ... „Da sind Deine ,ländlichen' Grundstücke ..." (aufzählend).
Vielleicht könnte man das Vorgehen so umschreiben: Die „Existenz" des Fürsten wird in Er-
innerung gebracht, und zwar unter den Umständen, die für den Erzähler interessant sind;
sozusagen eine „eingeschränkte Existenzaussage": Jemand „existiert", „es gab" jemanden,
„er ist" im Augenblick der Aussage unter gewissen Umständen, in gerade interessierenden
Aspekten. Eine passende Parallele fände sich im französischen il y a: „il y a des gens sur la
place" — die Leute existieren gewissermaßen nur in ihrer Eigenschaft, auf dem Platz zu sein.
Etwas weniger „semantisierend": Es gibt Konstruktionen, wie il y a; voici; there is; da ist; es
gibt, die nur noch dazu dienen, „das eigentliche Prädikat zu aktualisieren" (Martinet 1963,
115). Diese Funktion kann dann auch für jw angesetzt werden: ein Prädikat zu aktualisieren,
das aus einem spezifizierten Nomen besteht.
7.1.4 Fazit: jw-Satz und markierter Nominalsatz
Nach äußerer Ähnlichkeit, Merkmalen und Verhalten ist der jw-Satz dem identifizierenden
Nominalsatz mit jn benachbart (ich spreche nach wie vor ausschließlich von der jeweiligen
Oberflächenstruktur). Während ein jn-Satz im Sinuhebeispiel allerdings keine kontextkonforme
Aussage machen würde: ich widerstand ihren Bewegungen, denn: wer mich zum Befehlshaber
einsetzte, war der Fürst(!?) —, treten sie sonst auch durchaus parallel auf:
— Sin. B 50—51 ntf d'r h's.wt jw jtj=f m hnw eh=f smj=f s\t.n=f hpr (R 75: ... smj=f n=f s3.t=f
hpr) „Wer die Fremdländer vertreibt, das ist er; sein Vater aber ist in seinem Palast, indem
er (der König) ihm (dem Vater) berichtet, was er zu geschehen bestimmt hat ...";
— Nfr.tj 55—57 jw hwr.w r jrj.t eh'.w wr.t... jn sw3.w wnm zn.t ... „Da sind Arme, die Reich-
tümer anhäufen werden ... und wer Brot ißt, das sind Mittellose ..."
- Bauer B 1,215—217 jn wnm.w dp jw wsd.w wsb=f jn sdr.w m33 rs.wt ... „Wer kostet, ißt;
da ist ein Angeredeter39, wenn er antwortet, und wer träumt, schläft; ..."
38) Wenn nicht in der Form, die schon beim prädizierenden Nominalsatz mit pw als Übersetzung hilfreich war:
„Es war, daß dieser Herrscher... veranlaßte, daß ich viele Jahre als Befehlshaber seiner Truppen verbrachte."
39) „Da ist jemand angeredet worden."
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mich-als-seinen-Truppenführer-viele-Jahre-verbringen-lassende Herrscher von Retenu", -
wiederzugeben, was selbst mit einer Begründung als „Illustration" ein Unding ist, noch dazu
nicht geeignet, den Erfordernissen des Kontextes gerecht zu werden: Sinuhe lebte dahin, die
Jahre vergingen; nun hatten sich Feinde gegen den Fürsten zusammengetan, denen er — Sinuhe —
widerstand, „denn" dieser Herrscher, der vorerwähnte, hatte ihn zum Truppenführer ge-
macht, als eine weitere der Ehrungen, die er Sinuhe zuteil werden ließ; und Sinuhe war erfolg-
reich und gewann das Herz des Herrschers. — Also ist der Tenor des Abschnitts weiterhin die
Großmut dieses Fürsten, verquickt mit Erlebnissen, in die eben die Aussage des Satelliten not-
wendig hineingehört. Im Deutschen — scheint mir - könnte beides am besten durch: (ich wider-
stand - militärisch - den feindlichen Bewegungen) denn „da war ja" der mich zum Befehlshaber
machende Fürst; oder mit einem das Nukleus-Satelliten-Syntagma widerspiegelnden Relativ-
satz: denn „es gab" ja diesen Fürsten, der mich dies und das zu tun veranlaßte; bei einfacher ge-
bauten Beispielen mag dann durchaus eine angeglichene Übersetzung möglich sein
— Bauer B 2,65 jw sd.w=k m sh.t ... „Da sind Deine ,ländlichen' Grundstücke ..." (aufzählend).
Vielleicht könnte man das Vorgehen so umschreiben: Die „Existenz" des Fürsten wird in Er-
innerung gebracht, und zwar unter den Umständen, die für den Erzähler interessant sind;
sozusagen eine „eingeschränkte Existenzaussage": Jemand „existiert", „es gab" jemanden,
„er ist" im Augenblick der Aussage unter gewissen Umständen, in gerade interessierenden
Aspekten. Eine passende Parallele fände sich im französischen il y a: „il y a des gens sur la
place" — die Leute existieren gewissermaßen nur in ihrer Eigenschaft, auf dem Platz zu sein.
Etwas weniger „semantisierend": Es gibt Konstruktionen, wie il y a; voici; there is; da ist; es
gibt, die nur noch dazu dienen, „das eigentliche Prädikat zu aktualisieren" (Martinet 1963,
115). Diese Funktion kann dann auch für jw angesetzt werden: ein Prädikat zu aktualisieren,
das aus einem spezifizierten Nomen besteht.
7.1.4 Fazit: jw-Satz und markierter Nominalsatz
Nach äußerer Ähnlichkeit, Merkmalen und Verhalten ist der jw-Satz dem identifizierenden
Nominalsatz mit jn benachbart (ich spreche nach wie vor ausschließlich von der jeweiligen
Oberflächenstruktur). Während ein jn-Satz im Sinuhebeispiel allerdings keine kontextkonforme
Aussage machen würde: ich widerstand ihren Bewegungen, denn: wer mich zum Befehlshaber
einsetzte, war der Fürst(!?) —, treten sie sonst auch durchaus parallel auf:
— Sin. B 50—51 ntf d'r h's.wt jw jtj=f m hnw eh=f smj=f s\t.n=f hpr (R 75: ... smj=f n=f s3.t=f
hpr) „Wer die Fremdländer vertreibt, das ist er; sein Vater aber ist in seinem Palast, indem
er (der König) ihm (dem Vater) berichtet, was er zu geschehen bestimmt hat ...";
— Nfr.tj 55—57 jw hwr.w r jrj.t eh'.w wr.t... jn sw3.w wnm zn.t ... „Da sind Arme, die Reich-
tümer anhäufen werden ... und wer Brot ißt, das sind Mittellose ..."
- Bauer B 1,215—217 jn wnm.w dp jw wsd.w wsb=f jn sdr.w m33 rs.wt ... „Wer kostet, ißt;
da ist ein Angeredeter39, wenn er antwortet, und wer träumt, schläft; ..."
38) Wenn nicht in der Form, die schon beim prädizierenden Nominalsatz mit pw als Übersetzung hilfreich war:
„Es war, daß dieser Herrscher... veranlaßte, daß ich viele Jahre als Befehlshaber seiner Truppen verbrachte."
39) „Da ist jemand angeredet worden."
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