8.3 Der „sdm=f-Nominalsatz"
8.3. 0 Die Erscheinungsweisen des unmarkierten Nominalsatzes
In diesem Abschnitt werden die theoretischen Überlegungen von Abschnitt 7.2 noch einmal
aufgegriffen und an Beispielen weitergeführt. Durch die Bestimmung des sdm=f als etwas, das
sich syntaktisch wie ein „konjugiertes Nomen" 72 verhält, kann man nun eine bedeutende Zahl
von Sätzen als Beispiele für die Satzbildung durch zwei nebeneinandergestellte Nomina er-
kennen. Gibt man der Aussageform (s. 7.2.3)
N(NP)
PsP
sdm.n=f
sdm=f
S
NP
Präp. + NP
N(NP)
sdm.n=f
sdm=f
S
NP_
AP -
S
ihre „nominale" Fassung (s. 7.2.2)
N(NP)
N(NP)
sdm.n=f
sdm.n=f
sdm=f
sdm=f
S
NPs
S
NPp_
S
(Indizierung der NP: s = Subjekt, p = Prädikat), dann sind die Kombinationsmöglichkeiten des
unmarkierten Nominalsatzes direkt ablesbar — natürlich auch die des markierten Nominal-
satzes bei spezieller Realisierung der NPs, ohne daß dies allerdings hier von Interesse wäre.
Des weiteren wird dem nachgegangen, welche Auswirkungen die Erklärung der syntak-
tischen Funktion des sdm=f als sdm=f, unabhängig von Gemination usf., auf die Übersetzungs-
praxis hat: Kein sdm=f steht unabhängig, es kann nur in Verbindung mit anderen Elementen
einen Satz bilden.
8.3.1 Der „absolute" Gebrauch des sdm=f
Der unmarkierte Nominalsatz ist weiterhin meistens Adverbialsatz genannt worden; die
zweite Position dieses Satzes wird von einer Klasse besetzt, für die weiterhin im Bereich des
Mittelägyptischen die Bezeichnung „Adverbialphrase" gebraucht worden ist. Nun sind sicher-
lich die Beispiele für Verwendung eines prädikativen Adverbs, etwa *zh'w jm *„Der Schreiber
ist dort", nicht gerade Fälle, in denen man von Hause aus daraufgekommen wäre, sie „ad-
verbielle Bestimmungen"/„Adverbien" zu nennen, wenn diese Elemente neben ihrer Bedeutung
nicht auch noch solche Syntagmen etwa nach dem Ort bestimmt hätten, die wie Sätze aussahen.
72) Vgl. die Verwendung dieses Ausdrucks bei von Soden, Grundriß der Akkadischen Grammatik, Analecta
Orientalia 33, Rom 1952, § 77 a für den akkadischen Stativ.
113
8.3. 0 Die Erscheinungsweisen des unmarkierten Nominalsatzes
In diesem Abschnitt werden die theoretischen Überlegungen von Abschnitt 7.2 noch einmal
aufgegriffen und an Beispielen weitergeführt. Durch die Bestimmung des sdm=f als etwas, das
sich syntaktisch wie ein „konjugiertes Nomen" 72 verhält, kann man nun eine bedeutende Zahl
von Sätzen als Beispiele für die Satzbildung durch zwei nebeneinandergestellte Nomina er-
kennen. Gibt man der Aussageform (s. 7.2.3)
N(NP)
PsP
sdm.n=f
sdm=f
S
NP
Präp. + NP
N(NP)
sdm.n=f
sdm=f
S
NP_
AP -
S
ihre „nominale" Fassung (s. 7.2.2)
N(NP)
N(NP)
sdm.n=f
sdm.n=f
sdm=f
sdm=f
S
NPs
S
NPp_
S
(Indizierung der NP: s = Subjekt, p = Prädikat), dann sind die Kombinationsmöglichkeiten des
unmarkierten Nominalsatzes direkt ablesbar — natürlich auch die des markierten Nominal-
satzes bei spezieller Realisierung der NPs, ohne daß dies allerdings hier von Interesse wäre.
Des weiteren wird dem nachgegangen, welche Auswirkungen die Erklärung der syntak-
tischen Funktion des sdm=f als sdm=f, unabhängig von Gemination usf., auf die Übersetzungs-
praxis hat: Kein sdm=f steht unabhängig, es kann nur in Verbindung mit anderen Elementen
einen Satz bilden.
8.3.1 Der „absolute" Gebrauch des sdm=f
Der unmarkierte Nominalsatz ist weiterhin meistens Adverbialsatz genannt worden; die
zweite Position dieses Satzes wird von einer Klasse besetzt, für die weiterhin im Bereich des
Mittelägyptischen die Bezeichnung „Adverbialphrase" gebraucht worden ist. Nun sind sicher-
lich die Beispiele für Verwendung eines prädikativen Adverbs, etwa *zh'w jm *„Der Schreiber
ist dort", nicht gerade Fälle, in denen man von Hause aus daraufgekommen wäre, sie „ad-
verbielle Bestimmungen"/„Adverbien" zu nennen, wenn diese Elemente neben ihrer Bedeutung
nicht auch noch solche Syntagmen etwa nach dem Ort bestimmt hätten, die wie Sätze aussahen.
72) Vgl. die Verwendung dieses Ausdrucks bei von Soden, Grundriß der Akkadischen Grammatik, Analecta
Orientalia 33, Rom 1952, § 77 a für den akkadischen Stativ.
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