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Junge, Friedrich
Syntax der mittelägyptischen Literatursprache: Grundlagen einer Strukturtheorie — Mainz/​Rhein: Verlag Philipp von Zabern, 1978

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https://doi.org/10.11588/diglit.70996#0130
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erscheinungen deuten darauf hin, daß diese Sprache sprachgeschichtlich instabil und als Sprach-
stufe eigentlich ephemer hätte sein müssen; sie ist aber über einer sich rasch verändernden
Gebrauchssprache als „klassische" Literatursprache für lange Jahrhunderte eingefroren
worden.
Auch wenn die Syntax nominal zu nennende Klassen bevorzugt, beeinträchtigt dies die
mittelägyptische Literatursprache in nichts gegenüber Sprachen anderer Methode: In Aus-
drucksmöglichkeiten, Modulationsfähigkeit, Nuancierbarkeit, systematischer Vollkommen-
heit, ist sie nicht weniger Resonanzkörper des menschlichen Gedankens als eine beliebig andere,
vergangene oder moderne Sprache es nur sein könnte; einem Urzustand von Sprachentstehung
ist sie nicht um Haaresbreite näher als irgendeine von diesen.

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