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Hager, Georg [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (2,2): Bezirksamt Neunburg v. W. — München, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.26555#0023
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Dieterskirchen. — Egelsried. ;— Eixendorf.

Nordwestlich von der Kirche der ehemalige Schloßgarten. Erhalten sind das Schioß.
Gärtnerhaus und die Torpfeiler des Gartens. Auf den granitenen T o r p fe i 1 e r n
liegt je ein Löwe, der eine das Wappen von Holnstein und Horneck, der andere
den Helm haltend; zwischen 1779 und 1798 entstanden. (Fig. 3.)

STEINKREUZ. Am Weg nach Bach außer- steinkreuze.

halb des Ortes Dieterskirchen. Daranf in Relief ein
spätgotischer Schuh. (Fig. 4.) Fast bis zum Quer-
balken in den Boden eingesunken, Granit. 15. Jahr-
hundert. Von den zahlreichen ähnlichen Kreuzen
ist dieses durch die Abbildung des spätgotischen
Schuhes besonders interessant.. Bezeic.hnet als Sühne-
Fig. 4- Dieterskirchen. ]-reuz woh] die Stelle, wo ein Schuster erschlagen Flg' s’ jjictersklrchen'

Steinkreuz. Steinkreuz.

wurde (oder verunglückte). •

Am gleichen Wege, !/2 km von Dieterskirchen entfernt, nach Mitteilung des
Ortspfarrers ein zweites STEINKREUZ, worauf die Buchstaben IM und ein
Weberschiffchen. (Fig. 5.) H. ca. 0,50 m.

EGELSRIED.

KATH. KAPELLE. ZurPfarrei Pen-
ting gehörend. Matrikel R., S. 341. Neubau.

EIXENDORF.

An der M U H L E des Miillers Zwack
ist ein großer rechteckiger Granitstein
eingemauert, auf dem in Hochrelief ein
wilder Mann in Lebensgröße ausgehauen
ist, stehend, nackt, die Lenden mit einem
Blätterkranz umgürtet, die Linke auf die
unförmig breite Brust legend, in der Rechten
einen Baumstamm. H. 1,69, Br. 0,85 m.
(Fig. 6.) Durch Beschmierung mit Earbe
entstellt. Rohe Arbeit. 17.—18. Jahrhundert ?

Der alte Müller, ein Mann von 68 Jahren,
sagt, sein Vater erzählte, der Stein sei früher
auf der nahen Schwarzachbrticke gestanden.
Als die Brücke bei einem Hochwasser 1824
eingestiirzt war, ließ der Miiller den Stein
an seinern Hause einmauern. Auf der Brücke
sei ein Gegenstück gestanden, die Frau des
Mannes, unten in einen Fisch iibergehend;
also wohl ein F'ischweib. Dieser letztere
Stein fiel beim Brückeneinsturz ins Wasser
und liegt noch im Flußbett. Man nenne
den Mann allgemein »den stoanernen Steffl«.
Vgl. dazu Schmeller - Frommann , Ba.yer.
Wörterbuch II, 735, wo der gleiche Aus-

Fig. 6. Eixendorf. Wilder Mann an der Miihle.
 
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