Mitteraschau. — Mitterauerbach.
2 I
Im Chor an der Nordwand St. Maria, das ganz bekleidete Kind auf dem rechten
Arm. Gotische Holzfigur, Ende des 14. Jahrhunderts. Roh. H. 0,91m.
Glocke: IOHANN G ORDIAN SCHEL CHSHORNINING OLSTA TT
GOSS MICH 1676.
MITTERAUERBACH.
KATH. KIRCHE U. L. FRAU. Filiale
von Schwarzhofen. Matrikel R., S. 256. — VO.
V, 81. — Zimmermann, Kalender V, 211.
Soll einst eine vielbesuchte Wallfahrt ge-
wesen sein.
Der nicht eingezogene gotische Chor hat
zwei Langjoche mit Schluß in fiinf Achteckseiten.
Turm nördlich am Chor. (Ansicht Fig. 18. —
Inneres Fig. 20. — Grundriß und Details Fig. 19.)
Der Chor hat Kreuzrippengewölbe auf profilierten
Kragsteinen. Am Schlußstein des Kappenge-
wölbes irn Chorschluß das Lamm Gottes, auf den
zwei andern Schlußsteinen Rosetten. Im Chor-
schluß sind noch drei alte gotische Fensterchen
mit Nasen erhalten. Die andern Fenster spitz-
bogig vergrößert. Das flach gedeckte Langhaus
ist sehr lang. Die Kirche geht in die romanische
Bauperiode zuriick. Aus dieser stammen noch,
wie sich aus dem Umstand, daß der Chor nicht eingezogen ist, vermuten läßt, die
östlichen Teile der Langhausmauern. In der Spätgotik, ungefähr um 1400, wurde
an Stelle einer romanischen Apsis der größere gotische Chor erbaut. Und im 18. Jahr-
hundert wurde das romanische Langhaus erhöht und im Westen verlängert. Darnals
wurde auch der Chorbogen ausgeschweift.
Der Turm hat ein etwas vorspringendes Obergeschoß, das mit Pyramidendach
abschließt. Er steht behäbig und hiibsch in der Hiigellandschaft.
Die Kirche ist von großern Interesse durch die 1903 unter der Tünche auf-
gedeckte spätgotische Ausmalung des Chores. (Fig. 21.) In den Gewölbefeldern
16 Engel, betend, Ker-
zen haltend oder musi-
zierend, femer die vier
großen Kirchenväter, an
Pulten sitzend, die vier
Evangelistensymbole,
endlich in einern Lang-
joch vier Symbole der
jungfräulichen Mutter-
schaft Mariens: südlich
der Löwe, der die Jun-
gen durch seinen Hauch
oder durch Briillen zum
Leben weckt, und der
Fig. 19. Mitterauerbach. Grundriß und Details der Kirche.
Kath. Kirche.
Kath. Kirche.
Gewölbe-
malereien.
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Im Chor an der Nordwand St. Maria, das ganz bekleidete Kind auf dem rechten
Arm. Gotische Holzfigur, Ende des 14. Jahrhunderts. Roh. H. 0,91m.
Glocke: IOHANN G ORDIAN SCHEL CHSHORNINING OLSTA TT
GOSS MICH 1676.
MITTERAUERBACH.
KATH. KIRCHE U. L. FRAU. Filiale
von Schwarzhofen. Matrikel R., S. 256. — VO.
V, 81. — Zimmermann, Kalender V, 211.
Soll einst eine vielbesuchte Wallfahrt ge-
wesen sein.
Der nicht eingezogene gotische Chor hat
zwei Langjoche mit Schluß in fiinf Achteckseiten.
Turm nördlich am Chor. (Ansicht Fig. 18. —
Inneres Fig. 20. — Grundriß und Details Fig. 19.)
Der Chor hat Kreuzrippengewölbe auf profilierten
Kragsteinen. Am Schlußstein des Kappenge-
wölbes irn Chorschluß das Lamm Gottes, auf den
zwei andern Schlußsteinen Rosetten. Im Chor-
schluß sind noch drei alte gotische Fensterchen
mit Nasen erhalten. Die andern Fenster spitz-
bogig vergrößert. Das flach gedeckte Langhaus
ist sehr lang. Die Kirche geht in die romanische
Bauperiode zuriick. Aus dieser stammen noch,
wie sich aus dem Umstand, daß der Chor nicht eingezogen ist, vermuten läßt, die
östlichen Teile der Langhausmauern. In der Spätgotik, ungefähr um 1400, wurde
an Stelle einer romanischen Apsis der größere gotische Chor erbaut. Und im 18. Jahr-
hundert wurde das romanische Langhaus erhöht und im Westen verlängert. Darnals
wurde auch der Chorbogen ausgeschweift.
Der Turm hat ein etwas vorspringendes Obergeschoß, das mit Pyramidendach
abschließt. Er steht behäbig und hiibsch in der Hiigellandschaft.
Die Kirche ist von großern Interesse durch die 1903 unter der Tünche auf-
gedeckte spätgotische Ausmalung des Chores. (Fig. 21.) In den Gewölbefeldern
16 Engel, betend, Ker-
zen haltend oder musi-
zierend, femer die vier
großen Kirchenväter, an
Pulten sitzend, die vier
Evangelistensymbole,
endlich in einern Lang-
joch vier Symbole der
jungfräulichen Mutter-
schaft Mariens: südlich
der Löwe, der die Jun-
gen durch seinen Hauch
oder durch Briillen zum
Leben weckt, und der
Fig. 19. Mitterauerbach. Grundriß und Details der Kirche.
Kath. Kirche.
Kath. Kirche.
Gewölbe-
malereien.