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Hager, Georg [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (2,2): Bezirksamt Neunburg v. W. — München, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.26555#0073
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Pentins\

59

Uie nach Norden gerichtete Kirche (Fig. 62) ist in der Hauptsache ein Barockbau Kath. pfarr-
aus der Zeit urn 1700. Man richtete den Neubau um 1700 nach Norden, um von der kirche.
alten Kirche den Turrn, der im Osten stancl und im Erdgeschoß den Chor entliielt,
beibehalten zu können. Auch die
Südwand des Langhauses deralten
Kirche wurde beirn Umbaue zum
Teil mitbenutzt. Das Erdgeschoß
des Turrnes hat rundbogiges Kreuz-
rippengewölbe mit vortretenden
Schildbögen, ohne Schlußstein ;
die Rippen breit rechteckig, mit
abgefasten Kanten, auf Wand-
pfeilern mit Kämpfer aus Platte
und hoher Schräge. Der ehemalige
Chorbogen, halbrund, dient jetzt
als Eingangsbogen in die Seiten-
kapelle. 1840—1850 wurde der
alte Turrn bis auf die beiden
untersten Geschosse abgebrochen.

Dafiir wurde ein neuer Turrn vor
der Südfassade erbaut. Die Reste
des alten Turmes und die andern
alten Mauerteile sind mit großen
Quadern aus Erzhäuser Sandstein
verblendet. Die Quadertechnik
und das Rippengewölbe zeigen,
daß die erhalten gebliebenen Reste
der alten Kirche frühestens aus
dem Ende des 12., wahrscheinlich
aber erst aus der erstejr Hälfte

des 13. Iahrhunderts stammen. Plass, Die Gallusstift in Roding (im »Ehrenpreis«,

Festschrift zum Wittelsbacher Jubiläum, herausgeg. von L. Auer, Donauwörth 1880,

S. 137—138, und irn »Bayerland« 1891, S. 204), versucht darzutun, daß die Kirchen
von Bruck, Nittenau und Penting nahezu gleichzeitig geweiht worden sind. Da die
Weihe von Bruck durch Bischof Egilbert von Bamberg (1139—1146) bezeugt ist
(Kunstdenkmäler der Oberpfalz, Heft I, B.-A. Roding, S. 25), so wäre auch die
Weihe von Penting ungefähr bestimmt.

Einrichtung modern romanisch.

Glocken: 1. AVS DEM FEVER BIN ICH GEELOSSEN ULRICH Giocken.
SCHELCHSHORN IN REGENSBVRG HAT MICH GEGOSSEN 170g.

— 2. Von Hans Silvius Kleeblatt in Arnberg 1751. — 3. Von 1834. — 4. Von
Ulrich Schelchshorn in Regensburg 1710.

Am PFARRHOF großes Einfahrtstor, rundbogig, mit abgefasten Kanten, Pfarrhof.
wie die Tore in Taxöldern, mit Steinmetzzeichen und der Jahreszahl 1611.

Uber ein SCHRAZELLOCH im »Keller des Michael Söllner« vgl Panzer, Schrazeiioch
Bayerische Sagen u. Bräuche, Miinchen 1848, I, 106.

Fig\ 62. Penting. Grundriß der Pfarrkirche.
 
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