Kunststatistische Übersicht.
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Beichtstühle im frühen Rokokostil sind in Dieterskirchen.
Rokokoorgeln haben wir notiert in Fuhrn und in Katzdorf.
Taufsteine aus dem Mittelalter haben sich erhalten in Dautersdorf (achteckig)>
in Mitterauerbach (pokalförmig), in Schwarzhofen (halbeiförmig).
Ein Opferstock im Rokokostil steht in Kulz.
V. GLOCKEN.
Die älteste Glocke des Bezirksamts ist nach unseren Aufzeichnungen in Fuhrn,
gegossen von Meister Johann Payr in Regensburg 1418. (Uber Payr vgl. die Literatur-
angaben oben S. 15.) Die Glocke des Meisters Hans Liechtenberger von Regens-
burg (1435) i n Mitterauerbach ist eingeschmolzen. In Taxöldern treffen wir einen
Meister Hermann 1454. Von Niklas Hirsperger (1479) üihrte eine Glocke in Mitter-
auerbach her. Heinrich Piixenmaister, Pfleger in Rötz, hat 1497 eine Glocke fiir
Fuhrn gegossen. Diese Glocke ist ein neuer, interessanter Beleg fiir die bekannte
Tatsache, daß mit der Einfiihrung des Geschiitzgusses im 15. Jahrhundert Glocken-
gießer auch Stückgießer und Büchsenmeister wurden und als solche es zu gewichtigem
Ansehen brachten. (H. Bergner, Handbuch d. kirchl. Kunstaltertümer in Deutsch
land, Leipzig 1905, S. 317. — H. Otte, Glockenkunde, 2. Aufl., Leipzig 1884, S. 81 f.
— W. Boeheim, Handbuch der Waffenkunde, Leipzig 1890, S. 14.) Rötz liegt im
angrenzenden Bezirksamt Waldmünchen, am Fuße der Schwarzenburg. 1) Aus dem
16. Jahrhundert stammt eine Glocke in Neuenschwand und in Seebarn.
Die bekannte Glockengießerfamilie Schelchshorn von Regensburg (vgl. die Lite-
raturangaben Heft I, B.-A. Roding, S. 222) ist vertreten durch Georg Schelchshorn
1647 in Thannstein (jetzt eingeschmolzen) und in Dieterskirchen und Johann Gordian
Schelchshorn 1676 in Mitteraschau (gegossen in Ingolstadt), Ulrich Schelchshorn 1709
und 1710 in Penting.
Von den Stadtamhofer Gießern Martin Neumayr und Joseph Filippi sind Glocken
in Dieterskirchen (1723 und 1797). Von ersterem auch in Neuenschwand (1740).
Von Hans Silvius Kleeblatt in Amberg eine Glocke in Penting (1751). Von Thomas
Pändl in Amberg eine Glocke in Taxöldern (1778). Der bekannte Straubinger Glocken-
gießer Johann Florido (vgl. die Angaben Heft I, B.-A. Roding, S. 222) war vertreten
in Thannstein (1784, jetzt eingeschmolzen).
VI. KIRCHLICHE GERÄTE.
Die kirchlichen Geräte sind, soweit wir sie sehen konnten, ohne besondere
Bedeutung. In Neunburg fanden wir Münchener und Augsburger Arbeiten.
') Der Familienname des Büchsenmeisters tleinrich war Henkelmann. Heinrich Henkel"
mann, Pfleger von Schwarzenburg und 'Rötz, starb 1522. Er war auch im Genusse des Burggutes
in Rötz, das friiher sein Vetter, Hans Ilenkelmann, inne hatte. (Freundliche Mitteilung des Herrn
Bezirkshauptlehrers M. Raab in Roding aus Archivalien des Kreisarchivs Amberg, Zugang 38,
Fasz. 3, Nr. 60, 1597—1656 u. Zugang 85, Fasz. II, Nr. 281, 1649—1650.
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Beichtstühle im frühen Rokokostil sind in Dieterskirchen.
Rokokoorgeln haben wir notiert in Fuhrn und in Katzdorf.
Taufsteine aus dem Mittelalter haben sich erhalten in Dautersdorf (achteckig)>
in Mitterauerbach (pokalförmig), in Schwarzhofen (halbeiförmig).
Ein Opferstock im Rokokostil steht in Kulz.
V. GLOCKEN.
Die älteste Glocke des Bezirksamts ist nach unseren Aufzeichnungen in Fuhrn,
gegossen von Meister Johann Payr in Regensburg 1418. (Uber Payr vgl. die Literatur-
angaben oben S. 15.) Die Glocke des Meisters Hans Liechtenberger von Regens-
burg (1435) i n Mitterauerbach ist eingeschmolzen. In Taxöldern treffen wir einen
Meister Hermann 1454. Von Niklas Hirsperger (1479) üihrte eine Glocke in Mitter-
auerbach her. Heinrich Piixenmaister, Pfleger in Rötz, hat 1497 eine Glocke fiir
Fuhrn gegossen. Diese Glocke ist ein neuer, interessanter Beleg fiir die bekannte
Tatsache, daß mit der Einfiihrung des Geschiitzgusses im 15. Jahrhundert Glocken-
gießer auch Stückgießer und Büchsenmeister wurden und als solche es zu gewichtigem
Ansehen brachten. (H. Bergner, Handbuch d. kirchl. Kunstaltertümer in Deutsch
land, Leipzig 1905, S. 317. — H. Otte, Glockenkunde, 2. Aufl., Leipzig 1884, S. 81 f.
— W. Boeheim, Handbuch der Waffenkunde, Leipzig 1890, S. 14.) Rötz liegt im
angrenzenden Bezirksamt Waldmünchen, am Fuße der Schwarzenburg. 1) Aus dem
16. Jahrhundert stammt eine Glocke in Neuenschwand und in Seebarn.
Die bekannte Glockengießerfamilie Schelchshorn von Regensburg (vgl. die Lite-
raturangaben Heft I, B.-A. Roding, S. 222) ist vertreten durch Georg Schelchshorn
1647 in Thannstein (jetzt eingeschmolzen) und in Dieterskirchen und Johann Gordian
Schelchshorn 1676 in Mitteraschau (gegossen in Ingolstadt), Ulrich Schelchshorn 1709
und 1710 in Penting.
Von den Stadtamhofer Gießern Martin Neumayr und Joseph Filippi sind Glocken
in Dieterskirchen (1723 und 1797). Von ersterem auch in Neuenschwand (1740).
Von Hans Silvius Kleeblatt in Amberg eine Glocke in Penting (1751). Von Thomas
Pändl in Amberg eine Glocke in Taxöldern (1778). Der bekannte Straubinger Glocken-
gießer Johann Florido (vgl. die Angaben Heft I, B.-A. Roding, S. 222) war vertreten
in Thannstein (1784, jetzt eingeschmolzen).
VI. KIRCHLICHE GERÄTE.
Die kirchlichen Geräte sind, soweit wir sie sehen konnten, ohne besondere
Bedeutung. In Neunburg fanden wir Münchener und Augsburger Arbeiten.
') Der Familienname des Büchsenmeisters tleinrich war Henkelmann. Heinrich Henkel"
mann, Pfleger von Schwarzenburg und 'Rötz, starb 1522. Er war auch im Genusse des Burggutes
in Rötz, das friiher sein Vetter, Hans Ilenkelmann, inne hatte. (Freundliche Mitteilung des Herrn
Bezirkshauptlehrers M. Raab in Roding aus Archivalien des Kreisarchivs Amberg, Zugang 38,
Fasz. 3, Nr. 60, 1597—1656 u. Zugang 85, Fasz. II, Nr. 281, 1649—1650.