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BEREICHERUNGEN UND BERICHTIGUNGEN.

BESONDERS NOCHMALS DIE HOLZSCHNITZSCHULE VON CALCAR.

Ais wir in der Einleitung zum ersten Bande in der knappen Weise thatsächlichen
Berichtes, wie es der Publication gegenüber dem Raisonnement geziemt, darauf hinwiesen,
dass die untere Rheinebene, die wir unter dem Namen des Clevischen Territoriums begriffen,
zweimal einen gewaltigeren Culturaufschwung nahm, einmal von der Einführung des Christen-
tums an bis zum Vollzuge der vielen kirchlichen Stiftungen und Klöster in jener lang-
andauernden romanischen Kunstperiode, und einmal im fünfzehnten Jahrhundert zur Zeit des
Städteaufschwungs, der burgundischen Verwandtschaft und Handelsblüthe, wiesen wir die
beiden Perioden an einer Reihe von Denkmälern nach. Diese Denkmäler bezeugten, dass
die romanische Kunstperiode hier bis über die Erscheinungszeit des frühgothischen Stils hin-
aus, diesen fast abschliessendandauerte, welche allgemeine Thatsache wir noch aufs Neue
ausser vielen anderen2 durch zwei der grössten Kunstwerke des Terrains erhärtet linden.

1. Die frühesten Werke reingolhischen Stiles am Clevischen Niederrhein sind der Chorhan von Xanten,

aus der letzten Hälfte des 13., und der innere Chorhau von Kempen, aus dem Anfange
des 14. Jahrhunderts. Vergl. die Ortsnachrichten unter Xanten und Kempen. Frühgothische
Sculpturcn hegegneten uns noch gar nicht.

2. Die Kirche zu Gerresheim zeigt eine so auffallende Gleichheit mit derjenigen von Werden, dass mau

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