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RHEINBERG; - BUDBERG. - ORSOY. 1 1

RHEINBERG,

Stadt am linken Rheinufer, südlich von Xanten, in den Urkunden immer Berka genannt.
Schon um das Jahr 1000 ist es als villa im Besitze der kölnischen Kirche und gegen das
Jahr 1106 kommt auch die unterdessen entstandene Pfarrkirche an S. Cunibert in Köln1 und
steht in vielfacher Beziehung zur benachbarten Abtei Kamp; Rheinberg tritt dann als kaiser-
licher Zoll auf, der später kölnisch wird und als ein steter Gegenstand des Neides und der
Verpfändung diese Stadt zur stärksten Festung umwandelt, die nebst Neuss die Kölner Kirche
besitzt.2 Weshalb Ludwig XIV. sich durch Verrath den Ruhm zu erringen suchte, diese
Festung eingenommen zu haben.3

9. 9 a.

Aus der Blüthezeit der Calcar'schen Holzsclmitzschule befinden sich in Rheinberg auf
dem Hochaltare in nebeneinander geordneten Nischen, wie 9 a eine vergegenwärtigt, die Figuren
des Heilandes und der Apostel. Eine der schönsten Figuren des Altars zeigt 9. Der Aus-
druck der Figuren ist trefflich und die Baldachine sind mit meisterhafter Fertigkeit geschnitten.
Zwei über den Aposteln befindliche Tafeln, compositionelle Darstellungen, erscheinen sehr
mittelmässig. Die Figur 9 a hat ungefähr V-3 der natürlichen Grösse.

BUDBERG,

Pfarrdorl südöstlich von Rheinberg, welches 1334 unter dem Patronat der Grafen von Mörs
auftritt und früher eine zu Köln gehörige curtis war.1

10.

Kanzelpultträger aus Messing.

ORSOY,

Stadt am linken Rheinufer, welche ursprünglich als Pfarrdorf ein Filial von Rheinberg war
und örtlich schon im 13ten Jahrhundert als villa in clevischem Besitze u. Zolle erscheint.
Städtische Rechte erhielt Orsoy 1347, brannte kurz darauf ab und theilte 1438 zur Festung

1. Lac. I. 140 u. 268. Annalen d. hist. Ver. für den Niederrhein Heft VI, p, 232.

2. Lac. II. 994 u. 95. III. 2. 8. 21. 139. u. s. w.

3. Eimen, Frankreich u. der Niederrhein 1855. I. p. 261. Eine Inschrift v. Rheinberg bei Hüpsch

Epigrammatographie II. p. 23.
1. Lac. III. 283 u. Bint. I. 271; zu unterscheiden von Oberhudberg bei Uerdingen.

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