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BURTSCHEIDT. 139

schon schmückte, wenn dasselbe in seinem silbernen Abbilde dem zur Krönung in Aachen
einziehenden Könige entgegengetragen wurde.256

4.

Emaillen von dem auf Tafel XXXVI abgebildeten Schrein der grossen Reliquien in

Aachen.

5.

Emaillen von dem auf Tafel XXXVII abgebildeten Schrein CarPs des Grossen in

Aachen.

6.

Emaillen von dem auf Tafel XXX abgebildeten Schrein des Ii. Suitbertus zu Kaiserswerth.

BURTSCHEIDT.

Porceto, Porcheto, Porcied, eine kleinere, jetzt mit Aachen verbundene Ortschaft, aus-
gezeichnet durch ihre warmen Quellen, die als kaiserliche Villa schon früher mag bestanden
haben, aber erst durch die Gründung der Benedictinerabtei im löten Jahrhundert bekannt
wird.1 Otto III. gründete hier zu Ehren der Heiligen Apollinaris und Nicolaus eine Kirche
nebst Benedictinerkloster, deren Bau Kaiser Heinrich II. beendigte. Der erste Abt war der
Onkel Kaiser Otto's III., der Bruder seiner Mutter Theophanu, Gregorius, der auch vom Orient
Reliquien des ersteren Titularheiligen und ein kostbares Bild des letzteren mitgebracht haben
soll.2 Die neue Abtei ward mit Schenkungen reich bedacht 3, und dass sie es zu grosser
Angesehenheit brachte, geht einestheils aus dem Wunsche der Cölner Kirche, dieselbe, ob-
gleich sie immer im Lütticher Diöcesanverbande gewesen war, in ihr Gebiet zu ziehen, andern-
theils aus dem Privilegium hervor, welches 1138 Conrad III. dem Abte Folchard von Burtscheidt
verlieh. Dasselbe verleiht der Abtei zunächst die Unmittelbarkeit und Steuerfreiheit, dann be-
stimmt es, dass bei Nichtanwesenheit der Metropolitane, der Bischöfe von Cöln, Trier und
Lüttich, der Abt von Burtscheidt zum Empfang des Kaisers entgegenreiten solle, wenn der

256. Sobald der feierliche Zug sich näherte, kiissle der Kaiser das Haupt Carl's, wie das ihm ent-
gegengehaltene Kreuz. Nopp., p. 54, und Meyer, p. 405. 413 u. 434 u. s. w.

1. Quix, die ehemalige Reichsabtei Burlscheidt, 1834, p. 56, nimmt an, das in einer Urkunde bei

Lacomblet, I. 100, genannte Breotio, dessen Kirche schon von Pippin gegründet wurde, sei
Burlscheidt. Lacomblet weist aber in der Anmerkung zu dieser Urkunde nach, dass es
Bütten ist, eine Kirche, über welche Burtscheidt das Patronat üble. Dass sich in Burlscheidt
eine kaiserliche Villa befand, erhelll aus der Urk. Lac. I. 173.

2. Lacomblet I. 149. Mabillon, de ord. Bened. 1739. III. p. 585. Quix, Gesch. v. Burlscheidt p. 63.

3. Lac. I. 150. 151. 166. 173. 191. 219.

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