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]v> WITTLAR. - RATINGEN.

WITTLAR.

Kirchdorf am rechten Rheinufer, nördlich von Düsseldorf, welches als eine zum Kloster
Vilich gehörige Villa1 schon um 1144 auftritt und eine kleine romanische dreischiffiffe
Pfeilerbasilika besitzt mit rundem Chorschluss, deren erhöhtes Mittelschiff nach aussen mit
Blendarkaden geschmückt ist, in deren von Säulchen getrennten Feldern die Fenster liegen.2

8.

Taufstein im wiederkehrenden Typus der bereits mitgetheiltcn ähnlichen Taufsteine,
freilich, wie die Kleeblattbogen beweisen, aus später romanischer Zeit. Die Grösse beträgt in
der Höhe 3' 5", im obern Durchmesser 3' 9".

RATINGEN.

Ratuga, Razzinga, Städtchen nördlich von Düsseldorf, 2 Stunden vom rechten Rhein-
ufer entfernt, durch sein hohes Alter berühmt; denn ihm wird schon in der Christianisirung
des Landstriches durch den h. Suitbertus eine Stelle angewiesen und seiner im 9ten Jahr-
hundert bereits in Urkunden erwähnt.1 Im 12. Jahrhundert begegnet uns die Pfarrkirche
von Ratingen urkundlich2, und dem entsprechen auch noch der romanische Westthurm mit
Portal und die über der Mitte der Seitenschiffe stehenden kleineren Thürme. Ratingen ge-
sellt zu seiner frühen Gründung auch eine frühe Stadterhebung; denn dieselbe geschah be-
reits 1276 durch Adolf Grafen von Berg.3

9.

Spätgothische, silbervergoldete 3' hohe Monstranz reichster architektonischer Aus-
schmückung. Diese unten im Sechseck angelegte und oben ins Achteck übergehende Mon-
stranz ist noch besonders ausgezeichnet durch eine auf dem Fusse befindliche Inschrift. Die-
selbe lautet: bid vor den priester de dit cleynoyt al up bereit gegeuen heet deser syner
Kyrken to Ratingen tee eren des heyligen sacraments anno dmi M.cccxcim.

1. Lac. I. 350 und 488. IV. 676. Bint. I. 220.

2. Ganz ähnlich sind die Kirchen zu Calcura und Mundelheim, welche drei Kirchen dieser Aehnlich-

keit gemäss auch von drei Brüdern sollen gestiftet sein.

1. Lac. I. 64.

2. Lac. I. 410. II. 28.

3. Lac. II. 696. III. 369. Privileg, der Stadl Ratingen: Ledeb. Archiv. II. l>. 6 1.
 
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