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geschränkt, daß wir aiies, was wir über Beschädigungen, Zerstörungen, Herstellungen
und Ergänzungen feßßellen konnten, genau verzeichnen; desgleichen, daß wir die
älteren Dombeßhreibungen möglichst vollständig ausgeßhöpft haben und zur Kontrolle
überall zitieren. Gerade weil es ßch fo oft um die Rekonstruktion eines früheren
Zußandes oder um die Bestimmung fozufagen herrenlos gewordener Denkmäler han-
delte, war das unerläßlich. So haben wir uns überhaupt bemüht, zur Aufklärung alles
Tatsächlichen Soviel wie nur irgend möglich beizutragen. Wappen und Inßhriften haben
wir in diesem Sinne befondere Aufmerksamkeit gewidmet. Aus der Fülle der In-
Schriften im Dom teilen wir eine kleine Auswahl im Fakßmile mit; auch die überall
ßiefmütterlich behandelten Inßhriften der Barockzeit ßnd dabei berückßchtigt. DieSe
Nachbildungen werden dem Epigraphiker willkommen Sein. Möchten ße wieder ein-
mal die Aufmerksamkeit darauf lenken, wie vernachläSßgt noch immer das große und
fo reizvolle Gebiet der mittelalterlichen und neueren Epigraphik iß. Im übrigen haben
wir in der Wiedergabe der InSchriften folgende Grundfäße befolgt: alle InSchriften, die
wir Selbß noch leSen konnten, geben wir kurßv wieder, entweder in VerSalien oder in
Gemeinen, je nach dem Original. Abkürzungen werden aufgelöß; fonß aber wird die
Schreibweise des Originals beibehalten. Worte, die unleserlich geworden oder zerßört
ßnd, aber nach älteren Abschriften zuverläSßg ergänzt werden können, feßen wir kurßv
ein, aber in Klammern. Größere Teile von InSchriften oder Solche ganze InSchriften, die
nur literarisch überliefert ßnd, und für deren richtige Lefung wir keine Verantwortung
übernehmen können, drucken wir in gewöhnlicher, ßehender Schrift nach. Von dieSen
Regeln ßnd wir nur in einem Falle abgegangen: die langen Inßhriften der Barockzeit
werden im Wortlaut aufgelöß in Gemeinen (nicht VerSalien) der Kurßve wiedergegeben
(vgl. S. 295 Anm.). Eigennamen Schreiben wir (außerhalb eigentlicher Inßhriften) in
der heute gebräuchlichen Namensform. Doch ßnd gegebenen Ortes (z. B. bei der An-
führung von WappenunterSchriften) besonders auffallende Abweichungen vermerkt.
Bei der Beßimmung der Wappen haben wir uns Sachkundiger Hilfe verßchert.
So hoffen wir den Ansprüchen des Hißorikers und des Philologen einigermaßen
gerecht zu werden. Ob wir auch dem Kunßhißoriker Genüge tun? Vielleicht wird
man finden, wir hätten in der Stilbeßimmung, in der Ermittelung von Meißernamen,
namentlich im Kreis der Renaiffancewerke, mehr erreichen können. Wir geben das in
gewiSSem Sinne zu. Aber die Dinge liegen So: Klarheit ließ ßch in diefer Hinßcht
nur auf dem Wege umfaffender vergleichender Studien, die weit über Mainz hinaus-
geführt hätten, erreichen. Es Schien uns nicht die vornehmße Aufgabe eines Inventars,
durch ausgreifende EinzelunterSuchungen zu Erkenntnissen zu kommen, die das eigent-
liche Arbeitsgebiet nicht vermitteln kann. Und wir durften um So eher auf Solche
Untersuchungen verzichten, weil wir wußten, daß in allernächßer Zeit die noch offen-
bleibenden Lücken von anderer Seite geßhloffen werden dürften. Dagegen haften nun
wirklich unSerer Arbeit zwei größere Mängel auf dem Boden ihrer eigentlichen Auf-
gabe an, Mängel, die wir zwar nicht entßhuldigen, aber bis zu einem gewiffen Grade
erklären können. Erßlich bringen wir keine neue GeSamtaufnahme des Domes. Nun ßnd
zwar die Aufnahmen, die wir nach Schneiders Domwerk hier wiederum vorlegen, noch
immer mindeßens ebenSo genau wie die meißen Aufnahmen größerer Bauwerke in
den Sonßigen deutschen Inventaren. Aber ße ßnd eben doch nicht ganz einwandfrei,
und fo würden wir ja gerne mit einer neuen GeSamtaufnahme und mit entsprechenden
Rekonßruktionen aufwarten. Das würde aber eine völlige Einrüßung des Domes
erfordert haben, und die war natürlich für dieSen Zweck ausgeSchloffen. Schließlich
durften wir verzichten, weil auch in diefem Punkt Erfaß in Ausßcht ßeht. Im Zu-
 
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