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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 37.1921-1922

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Hildebrand, Adolf von: Über das Generelle und Individuelle in der Kunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.14154#0043

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der Rolle des Stückes, vermögen sie aber nicht deres in Erscheinung tritt. Er kann es als
mit sich natürlich in Wirklichkeit umzuwandeln, Künstler immer nur als ein vorgestelltes In-
denn die wahrhaft große Schauspielkunst ist eine dividuelles geben, nicht als ein Wirkliches,
unendlich seltene Erscheinung. Die Quelle der lebendigen Gestaltungskraft
Ein Porträthaftes kann vom Dichter wohl liegt auch vielmehr in der inneren als in der
angestrebt werden, wenn er wie bei histo- äußeren Erfahrung. Die Fähigkeit, alle mög-
rischen Figuren an eine Wirklichkeit gebunden liehen inneren generellen Vorgänge organisch
ist und äußere feste Punkte gegeben sind. Sie zu fassen und in sich wahrzunehmen, bringt
müssen aber so ganz aufgesogen sein vom es zustande, verschiedene lebende Individuen
Motiv und zu dessen natürlichem Ergebnis zu gestalten. Der Eindruck der realen Wahr-
werden, um dramatisch zu wirken, daß ihm heit der Figuren ist ein Resultat der dichte-
das Porträthafte daran kein anderes Gestaltungs- rischen Kraft, einen organischen Zusammen-
mittel an die Hand gibt, als bei erfundenen hang aufzudecken und beruht nicht auf einem
Figuren, und daß es auch nicht als ein an- Kopieren von Gestalten der Wirklichkeit.

HANS PURRMANN . STILLEBEN

Ausstellung Potsdamer Kunstsommer

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