VEIT STOSS LEUCHTERENGEL
DIE NEUORDNUNG DES GERMANISCHEN MUSEUMS
IN NÜRNBERG
Von Hubert Wilm*)
Der Kunstfreund, der in früheren Jahren das
Germanische Museum in Nürnberg besu-
chen wollte, mußte die lange, aber mittelalter-
lich enge Kartäusergasse passieren, um den
Eingang zu den Sammlungen zu erreichen. War
schon der Spaziergang längs des Burggrabens
bis zum Kartäusertor geeignet, den Museums-
besucher in eine erwartungsvolle Stimmung zu
versetzen, so taten die Enge der Kartäuser-
•) Wir verweisen bei dieser Gelegenheit auf das demnächst
erscheinende, reich illustrierte Werk: Hubert Wilm, Mittel-
alterliche Plastik im Germanischen Museum zu Nürnberg;
Holbein-Verlag, München. Die Schriftleitung
gasse und die Eintrittspforte ins Museum noch
das ihre, um den Besucher mit einem Hauch
von Romantik zu umgeben. Kaum hatte man
die schmale Steinpforte durchschritten und war
einige Stufen zur Tiefe gestiegen, so stand man
schon in dem in ewigem Dämmerlicht ruhen-
den alten Kreuzgang des ehemaligen Kar-
täuser-Klosters. Von hier aus konnte man den
Rundgang durch die weitverzweigten Räume
des Museums antreten. Dämmerlicht und Dun-
kelheit, in manchen Räumen sogar Finsternis,
herrschten vor und sollten eine so recht mittel-
310
DIE NEUORDNUNG DES GERMANISCHEN MUSEUMS
IN NÜRNBERG
Von Hubert Wilm*)
Der Kunstfreund, der in früheren Jahren das
Germanische Museum in Nürnberg besu-
chen wollte, mußte die lange, aber mittelalter-
lich enge Kartäusergasse passieren, um den
Eingang zu den Sammlungen zu erreichen. War
schon der Spaziergang längs des Burggrabens
bis zum Kartäusertor geeignet, den Museums-
besucher in eine erwartungsvolle Stimmung zu
versetzen, so taten die Enge der Kartäuser-
•) Wir verweisen bei dieser Gelegenheit auf das demnächst
erscheinende, reich illustrierte Werk: Hubert Wilm, Mittel-
alterliche Plastik im Germanischen Museum zu Nürnberg;
Holbein-Verlag, München. Die Schriftleitung
gasse und die Eintrittspforte ins Museum noch
das ihre, um den Besucher mit einem Hauch
von Romantik zu umgeben. Kaum hatte man
die schmale Steinpforte durchschritten und war
einige Stufen zur Tiefe gestiegen, so stand man
schon in dem in ewigem Dämmerlicht ruhen-
den alten Kreuzgang des ehemaligen Kar-
täuser-Klosters. Von hier aus konnte man den
Rundgang durch die weitverzweigten Räume
des Museums antreten. Dämmerlicht und Dun-
kelheit, in manchen Räumen sogar Finsternis,
herrschten vor und sollten eine so recht mittel-
310