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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 37.1921-1922

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Heilmeyer, Alexander: Ludwig Habich
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https://doi.org/10.11588/diglit.14154#0400

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LUDWIG HABICH STEIGENDES PFERD

Adoranten, Läuferund Athleten. Habichs Jüng- Aber Habich bleibt dabei nicht stehen. Er
linge sind nicht mehr Kinder eines heroischen ist kein Künstler, der sich ein Schema zurecht-
Zeitalters, sondern eines sentimentalischen. Den legt und es nun immer variiert. Seine neuern
Epheben mit dem Efeukranz im Haar um- Arbeiten zeigen, wie auch er tiefer in das Pro-
wittert Wertherstimmung. Durch den jugend- blem moderner Ausdrucksplastik eindringt, wie
liehen Körper zieht ein leises Beber, Erschauern er zu stärkerer mimischer Bewegtheit der plasti-
und Erkennen, daß die Jugend schwindet und sehen Geste hinstrebt — gotisch barockes
die Schönheit stirbt und vergeht. Grundgefühl klingt mit schöner, antikischer
Dieselbe elegische Stimmung weht einem Formgestaltung in Eins zusammen. Und gerade
auch aus dem Tempelchen mit den weiblichen darin erscheint seine Kunst echt deutsch.

Karyatiden entgegen, eine von neuhellenisti-
schem Geiste getragene Schöpfung.

A. Heilmeyer

Die Kunst für Alle XXXVII.

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