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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 37.1921-1922

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Hildebrandt, Hans: Ulfert Janssen
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https://doi.org/10.11588/diglit.14154#0135

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ULFERT JANSSEN

GEHEIMRAT HILDEBFANDT

Zahlenmäßig, da nur vereinzelte den Ansturm
wagen. Allein es sind natürlich gerade die
Stärksten, die Originalsten, die eigentlich Schöp-
ferischen unter den Vertretern der aufstreben-
den Kunst, die sich solcher Kühnheit unter-
fangen. Äußere Mißerfolge, die zuerst unver-
meidlich sind, weil sie gegen zu gewaltige Über-
macht streiten, entmutigen sie nicht. Denn sie
glauben an den Sieg ihrer Sache mit einer
der religiösen Inbrunst verwandten Begeiste-
rung. Sie sind zugleich die dem Wesen nach
radikalsten Verfechter der neuen Kunst. All-

mählich stellen auch Teilerfolge sich ein. Und
nun erhalten die Führer Zuzug, zumal sie
ja auch die Gedanken der kommenden Gene-
ration mitverfochten. Nicht jeder aber, der ihrem
Heere sich gesellt, bedeutet auch eine Ver-
stärkung. Mitläufer schleichen sich ein, ver-
einzelt zunächst, dann in immer wachsenden
Scharen, Mitläufer, denen die Echten wenig
Dank für ihre unerbetene Unterstützung wissen
und die doch nicht völlig abzuschütteln sind.
Sie stärken in Wahrheit die Kampfgenossen-
schaft der alten Kunstanschauung. Denn gegen

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