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Das Kunstgewerbe in Elsaß-Lothringen — 6.1905-1906

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Kunstpolitisches aus dem Elsass
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https://doi.org/10.11588/diglit.6481#0024
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'4

Kunsipolitischcs ans dem Elsass.

samen lebendigen Austausch der künstle-
rischen Kräfte, der im Organismus der deut-
schen wie der französischen Kunst als ein
gesunder Säfteumlauf empfunden wurde.

Es ist nötig, zur Ehre des Elsasses
auf das urkräftige deutsche Lebensele-
ment immer wieder hinzuweisen, das sich
niemals verleugnete, wo es galt, die
geistigen und künstlerischen Beziehungen

lichkeit des Elsasses an die deutsche
Kultur besonders hoch einzuschätzen und
uns zu bemühen, die Verstimmung er-
regenden Mißverständnisse und die Ver-
wirrungen der Begriffe möglichst aufzu-
klären, damit die Elsässer nicht sagen
können: « Gott bewahre uns vor unseren
Freunden » u. s. vv.

Fünfundsechzig Jahre nachdem das

Konkurrenzarbeit aus der Abteilung für figürliches Zeichnen an der Kunstgewerbeschule.

zur natürlichen Nationalität wach zu er-
halten.

Seit das Elsaß zum deutschen Volke
zurückgeführt wurde, sind diese Bezieh-
ungen naturgemäss wohl noch inniger
geworden. Aber es verstimmt doch mit
Recht, wenn eine Beurteilung jedes mehr
oder minder bedeutsamen Anschlusses an
die Kunst Altdeutschlands in unseren
Tagen von der grundfalschen Voraus-
setzung ausgeht, daß sich die elsässische
Kunst und Kultur vor 1870 nur und aus-
schliesslich zum französischen Geist und
Wesen bekannt habe. Wir haben viel-
mehr ailen Anlaß, aus den historischen
Erinnerungen heraus die stete Anhäng-

französische Straßburg schon einmal sich
an den erwähnten rheinischen Kunstverein
angeschlossen hatte, veranstaltete der
« Verband rheinischer Kunstfreunde» in
Straßburg eine an sich gewiss sehr
interessante Ausstellung. Nun wird zu
unserm Bedauern aus dieser Tatsache in
ganz merkwürdiger Weise Kapital ge-
schlagen. Altdeutsche Zeitschriften und
Zeitungen brachen in lauten Jubel aus.
Georg Fuchs schreibt z. B. in den
«Münchner N. N. » bei Gelegenheit der
Eröffnung der Ausstellung des deutschen
Künstlerbundes: «. . . . Ihm gegenüber
Großherzog Ernst Ludwig von LIessen,
der mit weiser Voraussicht den Wert der
 
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