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Das Kunstgewerbe in Elsaß-Lothringen — 6.1905-1906

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Hensler, Erwin: Georg Ridinger: Ein Beitrag zur Künstlergeschichte Strassburgs
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https://doi.org/10.11588/diglit.6481#0180
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170 Erwin Hensler: Georg Ridinger, ein Beitrag zur Künstlergeschichte Strassburgs.

heißt es : « Ist also hierauf mit der Fortifi-
kation an der Gaupforten in anno 1619
der Anfang auf churf. Gnaden Befehl
durch den Baumeister zu Aschaffen-
burg gemacht und aber mit solchem
Bauwesen, weil gedachter Baumeister
wieder nach Aschaffenburg verreisen
müssen laut churf. Gnaden unterm 28. Fe-
bruarii 1620 gnädigsten Schreibens sehr
verlässig und langsam weiter gefahren

An eine Beteiligung Ridingers an dem
gerade in dieser Zeit entstehenden Mainzer
Schloß ist nicht im entferntesten zu
denken51.

Von Ridingers Familienverhältnissen
wissen wir nur, daß er verheiratet war
und 1616 «kleine Kinder» hatte, die er
im Vorwort zu seiner Architektur dem
« milden Schutz » Johann Schweickhardts
empfiehlt.











* 1 ]















worden. 50» Damit verschwindet Ridinger
für immer unserm Blick.

Ich muß hier noch eine Nachricht
erwähnen, die Hefner-Alteneck bringt. Er
behauptet, Ridinger habe i63i, als Gustav
Adolf in Aschaffenburg einzog, dem König
den Bau erklären und die Pläne des
Schlosses, das ihm so sehr gefallen habe,
geben müssen. Gustav Adolf habe sich
nach Ridingers Plänen ein gleiches Schloß
bei Stockholm erbauen lassen. Wie es
damit steht, vermag ich nicht zu ent-
scheiden.

Konkurrenzarbeit aus der Abteilung für ornamentales
Modellieren an der Kunstgewerbeschule o n o n n n o o

Ein Bild seiner persönlichen Erschei-
nung überliefert uns ein Selbstporträt in
dem Krämerzunftbuch der Stadt Aschaffen-
burg, das ihn im Zeitkostüm, sich auf
ein Werkmaß stützend, darstellt52. Da-

r'° Siehe auch Schaab 116.

51 Siehe Fr. Schneider, Denkschrift zur Her-
stellung des ehemaligen kurfürstlichen Schlosses
zu Mainz. Mainz 1897 S. 12. Hierzu bestätigend
auch A. Kisa, Vom Mainzer Schloßbau in der
Deutschen Bauzeitung. Berlin. 16. Mai 1906.
Nr. 39 S. 273.

52 Einleitend habe ich bereits vermerkt, wo
Reproduktionen dieser Miniatur zu finden sind.
Schulze-Kolbitz nennt natürlich keine dieser
Stellen. — Verblüffend phantasievoll geht Schulze-
Kolbit/. i3 zu Werke, wo er über die Herkunft
der Handzeichnung des alten Aschaftenburger
Schlosses sich äußert. Diese Handzeichnung
wurde von Oberbibliothekar Dr. Leitschuh (Bam-
berg) bei Gelegenheit der Veröffentlichung eines
Aufsatzes zu Jos. Hellers hundertjährigem Geburts-
tage im (i Bayernland') IX (1898) 438 zum ersten Male
publiziert. Dafür, daß Jos. Heller mit dem Frank-
furterjakob Heller verwandt war,läßt sich nicht die
Spureines Beweises erbringen. Die Federzeichnung
wurde von Jos. Heller in Nürnberg erworben)
stammt also nicht aus Jak. Hellers Nachlaß, wie
Schuize-Kolbitz «wahrscheinlich» machen will.
Die bei Schulze-Kolbitz 143 Nr. 29 (an erster
 
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