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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 65.1914-1915

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Steinlein, Stephan: Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft
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https://doi.org/10.11588/diglit.8768#0161

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garnituren und Aschenschalen. Als Wandschmuck
finden sich Gemälde von £?. v. petersen, K. ©.
Arends, Franz Ljoch und R. Lurry in den ein-
zelnen Räumen. Ein so anheimelnder als präch-
tiger Raum ist das Frühstückszimmer der Direk-
toren, von dem zwei Aufnahmen gebracht werden.
Möbel, Täfelung und Türen sind aus dem eigen-
artig gemaserten, leicht gebeizten 6olz einer ameri-
kanischen Kiefer — Carolina Pine. Der Boden,
den ein mächtiger Teppich deckt, ist mit Kiefer und
Ruß abwechselnd parkettiert. Die wand ist weiß-
grau, mit stumxfgrünen Streifen geteilt, die Decke
blendend weiß, die großgeblümten Gobelinbezüge
der Möbel, der große jderser, der feine, stumpfe
Ton des lholzes mit sparsamen Intarsien, der
prächtig geformte, einem guten „venetianer"

gleichzusetzende Glaslüster, und der barocke, farbige
Majolikaneger wackerles in der Rische über dem
Marmor und Metall der Heizkörpers machen diesen
zweifenstrigen Hellen Raum zu einem schlechthin
Unvergeßlichen in seiner so unaufdringlichen als
überzeugenden Noblesse.

Daß eine Gesellschaft wie die Münchener Rückver-
sicherung es ist, sich in solch großzügiger weise
des Könnens der heutigen künstlerischen und ge-
werblichen Tüchtigkeit zu bedienen verstand, darf
wohl als günstiges Gmen dafür genommen wer-
den, daß es nicht allzulange mehr dauern wird,
daß durch die nötigen großen Aufträge solcher Art
die weitere günstige Entfaltung eines verschieden-
gestaltig herangereiften Könnens die ihm nötige
Kräftigung finden wird.

Direktions-Vorzimmer

Bieber 6c Hollweck


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