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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 75.1925

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75 Jahre Bayer. Kunstgewerbe-Verein : 1850-1925
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https://doi.org/10.11588/diglit.7092#0005
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ANTON KIESGEN = MÜNCHEN

KONFERENZRAUM, KURHAUS AACHEN

man recht eingehend die Bedürfnisse des täglichen
Lebens ins Auge — die Gebrauchskunst, die
Veredelung unserer nächsten Umgebung: „Gebt dem
Brunnen am Wege, und wäre es der einfachste
auf dem Lande, ein künstlerisches Maß, eine aus»
drudtsvolle Form — tut dasselbe mit dem Leuchter oder
der Lampe auf dem Tisch, mit dem Gaslichtträger in
Fluren, auf Straßen und Plätzen, mit dem Tisch, dem
Stuhl,der Bank und demBett,denSchränken und Kästen,
mit Ofen und Kamin, mit dem Blumenbeet und seiner
Einfassung, mit dem Glas für das Wasser, dem Krug
für das Bier, dem Becher für den Wein, der Kanne
und Tasse für Milch, Tee, Kaffee, mit allen Arbeiten
in Ton, Stein, Holz oder Metall, mit denen ihr euch
umgebt!" Man sieht, unsere Großväter und Urgroß»
väter haben die gleiche Lehre, die später, z. T. mit
verschiedenen Einschränkungen oder Zusätzen immer

wieder umgegossen und neu aufgestellt worden ist,
schon damals in die Mitte der Bestrebungen für die
Entwicklung des Kunstgewerbes gestellt.

Diesem Hinweis auf die vom ersten Anfang an
sich gleich gebliebenen weit gesteckten Ziele soll hier
keingeschichtlicherRüd<blick über den weiteren Werde»
gangdes Vereins folgen. Die Jubiläums»Festschrift wird
dazu noch Gelegenheit geben. Sie wird sich gewiß auch
mit dem Nachweis befassen, was der Verein in Verfol»
gung seiner Bestrebungen getan und erreicht hat. Vor»
ausschid<en wollen wir dieLeitsätze,die den erstenjahr»
gang dieser ältesten deutschen Kunstzeitsdirift er»
öffneten. Sie sind zugleich ein Beweis, wie weitge»
hend die Ziele aller Vereinigungen im Grunde über»
einstimmen, die sich in den Dienst des Kunstgewerbes
gestellt haben und seien damit eine Mahnung zur
Einigkeit und zu gemeinsamer Arbeit.
 
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