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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 2.1867

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Die zweite Sachse'sche Gemäldeversteigerung zu Berlin
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Pariser Kunstversteigerungen, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.4906#0093

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90

Der verliebte Ki'ifer. 125 Thlr. Beide zurückgckauft;
ebeuso

9t. Lot, Laudschaft mit Bieh. > 17 Thlr.

G- W. Opdenhoff, Strand mit reicher Staffagc.
121 Thlr.

15. A. Pettenkofeu, Gärtucriu von Hallstadt bei Jschl,
Pflanzeu biudend. 5>2 Thlr. (zuriick.)

Hnbert Salentin, eine Schuitterin, Skizze. 33 Thlr.
Heiur. Steinike, dcr Itviiigsee. 005 Thlr. (znrück.)

F. Thcssel, Schiieeregiou in deu Glarner Alpen. 114
Thlr. An der Splügenstraße. 104 Thlr.

A. Toulmouche, die erste Bisitte. 415. Thlr. (zurück.)
Beujamin Bauticr, nacki der Schnlc, Oelskizze zu dem
bekannteu größeren Bilde. 183 Thlr.

A. Weber, westphälische Landschaft. 80 Thlr.

A. v. Wille, Unterhaltung im Park. 117 Thlr.

Man sieht hierans, daß die Gebotc sich nicht übermäßig
hoch verstiegen, daß aber doch eine ziemliche Kauflust vor-
handeu war, die bei der mehr als man glauben solltc ge
drücktcn Geschäftsstimmnng immcrhin anzuerkenuen ist. —
Jnsgesammt brachten die Oelgemälde eiueu Erlös von
7750 Thalern.

Die Handzeichuungeii nnd Aquarellcn boten nichts
besonders Hervorragendes dar, nnd ini Berhältniß dazn
wurden ganz leidliche Preise gezahlt. Eine beträchtliche
Anzahl von Zeichnungen von Ferdinand Pilotp, Karl
Okaumann und Andercn waren die Originale zu dcn
Jllnstrationen des „Familienbuches", das vou dcr lite
rarisch-artistischcn Abtheilung des österrcichischcn Lloyd
in Triest herausgegebeu ist. Die höchsten Prcise zogen
Ed. Hildebrandt, Washington Eapitol, 61 Thaler (für
dcn Kniisthändler Herrn Bismeyer in Düsscldorf);

G. Schwarh, polnische Baucrnhochzeit, 42 Thaler;
F. A. Elsasscr, süditalicnische Landschaft, und Ad.
Midy, Savoyardenknabe, je 32 Thaler. Außcr den
genannten Künstlern waren n. A. vertreten: A. Andorff,
Albrecht Bräner (mit zwei vortrefslichen Arabesken-
aquarellen), E. Grieben, Th. Hosemann, F. Kaiser,
Herm. Kanffinann, E. Laeisz, Michalowsky, Heinr.
Mücke, Leop. Pollack, Gnstav Nichter, Sabonrin,
E. F. Schulz (Jagdschulz), Bkorih v. Schwind, Gust.
Wappcrs, Karl Werncr, Franz Wieschcbrink. Dic
Handzeichnnngen nnd Aquarellen brachtcn ini Ganzen
1274 Thaler, so daß sich also die Summe aller Gebote
auf 9024 Thaler beläuft.

pin'isrr Llliistvrrsttistrrimiken.

(Schluß.)

So viel von den Aussichten, die die nächste Zukunft
bietet. Wenven wir nun den Blick rückwarts, so ist das
Jahr bis jetzt nichts weniger als ergiebig gewesen an
guten Bildern. Eine einzige Versteigerung, und zwar

von nenen Bildern, erhob sich nber dieMittelmäßigkeit:
es war der am 25. Febr. abgehaltene Verkauf der 52
Bilder des Hrn. E. Gaillard, Bankiers und Maire' von
Grcnoble, darnnter 20 Bildcr von Decamps, dieseni
auserwähltcn Liebling des Pnblikums, in dessen Bewun
derung oder zum mindesten Anerkennung, sich alle, selbst
die extremcn Parteicn vereinigen. Das Hauptwcrk,
Straße eines römischen Dorfes im Sonnenlicht, (von 1838),
3 F. hoch und Uber 2 F. breit, errcichtc 25,000 Fr. (ohne
das Dranfgeld); eine Ansicht von Kleinasien (von 1846)
20,000 Fr.; cine Secküste von Dieppc (von 1852) l 9,400
Fr.; niehrerc anderczwischen 5und 7000, dann darnntcr.
Außer Decamps warcn Diaz, Ph. Ronssean, Troyon
und Ziem würdig vertreten. Ertrag des Ganzen: 175,600
Fr. — Von alten Bildern ist bis jetzt kaum etwas anderes
zn nennen, als die in der vorigen Woche mit sehr gutem
Erfolge abgehaltene Vcrsteigernng einer Wiener Samm
lung, nnter dem Namen des Baron Pasqnalati, zum
Theil aber Bilder aus der bekaunten Jäger'schen Samm
lnng einschlicßend. Es waren größtcnthcils ächte, bezeich-
ncte, gut erhaltenc Bildcr und Bildchcn deulschcr nnd
niederländischer Maler von untergeordnetem Range, wie
sie den Wünschen und Bedürfnissen einer Klasse beschei-
dener Liebhaber entsprechcn. Es wäre mir ein Leichtes,
ein Dutzend andere Namen aufzuzählen, allcin der Leser
würde mit dcn wenigsten dieser Namen einen Begriff ver-
binden. Nur einen Namen will ich hier noch nennen, den
großen Namen Raffael, unter welchcm am 2. d. M. ein
einzelnes Bild verkauft wurde, ein weibliches Brnstbild
im Profil, das der Eigenthümer seit nahe an zehn Jahren
schvn in ganz Europa vcrgebcns feil geboten hattc. Dcr
Preis von 2000 Fr., nni den cs zugeschlagcn wurdc, gc-
nügt allein schon, nni dic erhobencn Ansprüche alö nicht
begründet hinzustellen. Es bedurfte auch nur eines
Blickes, um in diesem Brustbilde ein nicht einmal sehr

^ cines siencsischen Mcisters, der trotz scincs schr ansge-
j sprochenen Charakters, auch anderswo als Rasfacl spukt,
^ der auch Herrn H. Grimm schon in die Falle gelockt und
ihn zu Uebcrschwänglichkeitcn und phantastischen Anschan
^ ungen verleitet hat. Was aber in diesenl Jahrc in ganz
ungewöhnlichem Maaßc blüht und gedeiht, daö ist die
- sogen. Kuriosität, Gcgenstäude dcr Kunst nnd des
Kunstgewerbes aller Völker nnd allcr Zeiten, Marmor
und gebrannter Thon, Porzellan und Fayence, Metall-
gefäße nnd Schmnck, Teppichc nnd Prunkgeräthe, Elfem
bein nnd Holzschnitzereicn, Gläser nnd Münzen, AntikeS
und Biittclaltcrliches, Abcnd nnd Morgenländisches! Man
staunt nur, wo das Alles herkommet, man staunt noch
mehr nnd fragt sich, wie und wohin alles sich wieder
vcrtheilt; wie das täglich crnencrte Angebvt die Känfer
nicht ermüde, wic von den tausend und aber tausend Ge-
genständen nichts übrig bleibt, Alles scin Plätzchcn findet
 
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