ein Thierstück von Troyon, mit kedeutender Landsckmft,
2750 Dol.; „Loch Lomond" von Bcrboeckhoven 1850
Dol.; „Schafe" von demselben 540 Dol.; schottische
Landsckaft mit Schafen, von Verboeckhoven nnd Nof-
fiaen 1900 Dol.; „Hnnde" von Verboeckhoven 680
Dol. Ansgezcichnetc Preise brachtcn natürlich amerikanische
Bilder. „Lady Gcdiva" von Lentze, beiläufig gesagt ein
widerwartiges Bild, 1000 Dol.; „Die weißen Berge",
von Kensett >300 Dol.; Bierstadt, „Lake Jahoe, in
Kalifornien", 1800 Dol.; „Jndianischer Sommer" von
Cropsey 3000 Dol.
Vicles wurde vor der Auktion auf Privatwege verkauft.
SoeineeigenhändigeReduktionvonGallait's, „Egmont
und Horn auf der Todtenbahre" für 4750 Dol.; Mig-
not's „Quellen des Susqnchanna" für 1500 Dol.;
das früher crwähnte Bild Eastman Ivhnson's für
6000 Dol. Diese beiden Bilder gehen auf die Pariser
Ausstellung und sollte irgend ein Leser der „Zeitschrift"
sie dort zu sehen bekommen, so kann ihm namentlich das
Letztere getrost znm Stndimu anempfohlen werden. Eine
treuere Charakteristik des amerikanischen Negers, wie er
bis jetzt war, hoffentlich aber nicht mehr lange sein wird,
kann es nicht geben. Litte das Bild nicht an loser Grup-
pirung nnd etwas fahlem Kolorit, es wäre ein vollendetes
Mcisterwerk zu nennen. Mehrere Bilder wurden znriick-
gezogen, darunter der berühmte „Pferdemarkt" von Rosa
Bonheur und ein sehr unverständliches Bild Robert-
Flenry's, „die Diamantknöpfe," für welches ein Gebot
von 4050 Dol. ausgeschlagen wurde.
Einige Tage später fand wiedernm eine ziemlich be-
deutende Auktion statt. Der Ertrag sämmtlicher im Ka-
talog verzeichncten Bilder, 160 Nnmmcrn, war nahezu
60,000 Dol. Am ersten Abend kam die Sammlnng des
Herrn G. H. Lemist von Newyork untcr den Hammer,
am zweiten die des Herrn Alex. White von Chicago.
Nackstehend verzeichne ich Jhneu die Preise derjenigen
Bilder, welche Sie interessiren können.
Meyer von Bremen: Kind, in einem Buche lesend,
das Gesicht durch den Reflex der Blätter beleuchtet,
1875 Dol.; Mädchen mit Blnmenkorb, Abendbelenchtung,
750 Dol.; Mädchen, welchem Knaben eine Tranbe zu-
werfen, 725 Doll.; kleines Aquarell, strickendes Mädchen,
110 Dol.; Carl Hübner: die Auswanderer, 2000 Dol.,
Sonntagabendandacht, norddentsches Sujet, 1750 Dol.;
I. W. Preyer: Stillleben, 1350 Dol.; Boser: Mäd- '
chen zur Schnle gehend, l75 Dol.; betendes Bauern-
mädchen, 225 Dol.; E. Hildebrandt: Marine, nord-
dentsche Küste, 1050 Doll.; Flnßlandschaft, 1000 Dol.;
italienische Pifferari, 425 Dol.; Moeslanger: Mäd-
chen, welches Hühner füttert (großes Bild), 170 Dol.;
Grund: neapolitanische Kinder mit Früchten, 440 Dol.;
Jordan: Alter Fischer und Hnnd, 275 Dol.; Camp-
! hansen:Borposten, 125 Dol.; Hiddemann: nachsitzende
Kinder, 810 Dol.; Meyerheim: Mutter nnd Kind,
1000 Dol.; Geselschap: die Sonnabendwäsche, großes
Bild, welches an sehr röthlichem Ton und wahrhaft
schnnpftabaksdosendcckelmäßigcr Lackirerei leidet, brachte
nur 530 Dol.! Ein köstliches Bild von Dieffenbach
in Paris, „ein Jäger, wclcher einemBauer Jagdgeschich-
ten erzählt," 1866 bezeichnet, brachte 900 Dol.; Heil-
buth: das Auto da Ftz (Dame, welche Briefe ver-
brennt), l400 Doll.
Von anderen als dentschen Bildern brachten hohe
Preise: De Bvnghe: Eine Dame, im Katalog bezeichnet
„das Nendezvons", 510 Dol.; eine Dame, welche eben
ausgehenwill, 610Dol.; E. Beranger: naschende Zofe,
Größe 10 bei 8 Zoll, 900 Dol.; Mntter nnd Kind, be-
titelt „Ordnung", 930 Dol.; Gegenstück, betitelt „Un-
ordnnng", 610 Dol.; A. Jonrdan: nähende junge Dame
mit einer weißen Katze im Schoß, 2500 Dol.; Robbe
(Schweizer):Landschaft mitSchafen, 1700Dol.; Fichel:
Die Schachparthie, 650 Dol.; Ed. Fröre: nähendes
Mädchen, 1000 Dol.; H. Merle: Mädchen, ein Kind
beten lehrend, 3080 Dol.; Berboeckhoven: Schafe rc.,
530 Dol.; ditto, 800 Dol-, beides kleine Bilder, nicht
über 12 Zoll hoch; L. G. Brillvuin: lesender Herr,
775 Dol.; A. Tonlmouche: Dame, einen Schmuck be-
trachtend, 1175 Dcl.; M. Calisch: „Welche ist die
Größte?" 1475 Dol.; W. Berschnur: Landleute, über
eincn Bach gehend, 1100 Dol.; Koekkoek: kleine
Landschaft, viclleicht 10 Zoll hoch, 1225 Doll.; n. s. w.
Wenn mau den Verlanf dieser Auktionen in Betrackt
zieht, so möchte es fast scheinen, als sei der AuktionSweg
die bcstc Art der Nealisirnng für Kunstobjekte. Noch
ucnerdings wurde hier ein wohlverbnrgtes neues Bilv
Meyer's von Bremcn, „das nnterbrochene Frühstück",
im Privatverkauf zu 800 Dol. ausgeboten, mußte aber,
da der Preis uicht zu erlaugen war, zurückgehen. Trotz-
dem war dieses Bild dem zu 750 Dol. verkauftcn in
Größe sowohl alS Ausführnng weit überlegen. Dieses
letzterwähnte Bild war in seiner Ansführnng so grob und
nachlässig, daß es gegründete Zweifel an seiner Aechthcit
aufkommen ließ.
Dies führt znr Berührung eines nnangenehmen The-
ma's — daS Ausbieten nämlich schlechter sowohl als guter
Kopien nach namhaften Meistern und deren Verkanf als
Originale, ein stlnfng, der hier in vollster Blüthe stcht
und dem diejenigen Maler, welchen etwaS an ihrem Nnf
liegt, nach Kräfteu entgegensteuern sollten.
Zn wissen, wie es auf einer solchen amcrikanischen
Kunstanktion zngeht, wird die Nerven manches deutschen
Kunstliebhabers unzart berühren und dennoch ist eine
kurze Charakterisirung vielleicht nicht uninteressant.
Der Verlauf der Sache ist ziemlich monoton, bis ein
Bitd eines beliebten oder berühmten Meisters an die
2750 Dol.; „Loch Lomond" von Bcrboeckhoven 1850
Dol.; „Schafe" von demselben 540 Dol.; schottische
Landsckaft mit Schafen, von Verboeckhoven nnd Nof-
fiaen 1900 Dol.; „Hnnde" von Verboeckhoven 680
Dol. Ansgezcichnetc Preise brachtcn natürlich amerikanische
Bilder. „Lady Gcdiva" von Lentze, beiläufig gesagt ein
widerwartiges Bild, 1000 Dol.; „Die weißen Berge",
von Kensett >300 Dol.; Bierstadt, „Lake Jahoe, in
Kalifornien", 1800 Dol.; „Jndianischer Sommer" von
Cropsey 3000 Dol.
Vicles wurde vor der Auktion auf Privatwege verkauft.
SoeineeigenhändigeReduktionvonGallait's, „Egmont
und Horn auf der Todtenbahre" für 4750 Dol.; Mig-
not's „Quellen des Susqnchanna" für 1500 Dol.;
das früher crwähnte Bild Eastman Ivhnson's für
6000 Dol. Diese beiden Bilder gehen auf die Pariser
Ausstellung und sollte irgend ein Leser der „Zeitschrift"
sie dort zu sehen bekommen, so kann ihm namentlich das
Letztere getrost znm Stndimu anempfohlen werden. Eine
treuere Charakteristik des amerikanischen Negers, wie er
bis jetzt war, hoffentlich aber nicht mehr lange sein wird,
kann es nicht geben. Litte das Bild nicht an loser Grup-
pirung nnd etwas fahlem Kolorit, es wäre ein vollendetes
Mcisterwerk zu nennen. Mehrere Bilder wurden znriick-
gezogen, darunter der berühmte „Pferdemarkt" von Rosa
Bonheur und ein sehr unverständliches Bild Robert-
Flenry's, „die Diamantknöpfe," für welches ein Gebot
von 4050 Dol. ausgeschlagen wurde.
Einige Tage später fand wiedernm eine ziemlich be-
deutende Auktion statt. Der Ertrag sämmtlicher im Ka-
talog verzeichncten Bilder, 160 Nnmmcrn, war nahezu
60,000 Dol. Am ersten Abend kam die Sammlnng des
Herrn G. H. Lemist von Newyork untcr den Hammer,
am zweiten die des Herrn Alex. White von Chicago.
Nackstehend verzeichne ich Jhneu die Preise derjenigen
Bilder, welche Sie interessiren können.
Meyer von Bremen: Kind, in einem Buche lesend,
das Gesicht durch den Reflex der Blätter beleuchtet,
1875 Dol.; Mädchen mit Blnmenkorb, Abendbelenchtung,
750 Dol.; Mädchen, welchem Knaben eine Tranbe zu-
werfen, 725 Doll.; kleines Aquarell, strickendes Mädchen,
110 Dol.; Carl Hübner: die Auswanderer, 2000 Dol.,
Sonntagabendandacht, norddentsches Sujet, 1750 Dol.;
I. W. Preyer: Stillleben, 1350 Dol.; Boser: Mäd- '
chen zur Schnle gehend, l75 Dol.; betendes Bauern-
mädchen, 225 Dol.; E. Hildebrandt: Marine, nord-
dentsche Küste, 1050 Doll.; Flnßlandschaft, 1000 Dol.;
italienische Pifferari, 425 Dol.; Moeslanger: Mäd-
chen, welches Hühner füttert (großes Bild), 170 Dol.;
Grund: neapolitanische Kinder mit Früchten, 440 Dol.;
Jordan: Alter Fischer und Hnnd, 275 Dol.; Camp-
! hansen:Borposten, 125 Dol.; Hiddemann: nachsitzende
Kinder, 810 Dol.; Meyerheim: Mutter nnd Kind,
1000 Dol.; Geselschap: die Sonnabendwäsche, großes
Bild, welches an sehr röthlichem Ton und wahrhaft
schnnpftabaksdosendcckelmäßigcr Lackirerei leidet, brachte
nur 530 Dol.! Ein köstliches Bild von Dieffenbach
in Paris, „ein Jäger, wclcher einemBauer Jagdgeschich-
ten erzählt," 1866 bezeichnet, brachte 900 Dol.; Heil-
buth: das Auto da Ftz (Dame, welche Briefe ver-
brennt), l400 Doll.
Von anderen als dentschen Bildern brachten hohe
Preise: De Bvnghe: Eine Dame, im Katalog bezeichnet
„das Nendezvons", 510 Dol.; eine Dame, welche eben
ausgehenwill, 610Dol.; E. Beranger: naschende Zofe,
Größe 10 bei 8 Zoll, 900 Dol.; Mntter nnd Kind, be-
titelt „Ordnung", 930 Dol.; Gegenstück, betitelt „Un-
ordnnng", 610 Dol.; A. Jonrdan: nähende junge Dame
mit einer weißen Katze im Schoß, 2500 Dol.; Robbe
(Schweizer):Landschaft mitSchafen, 1700Dol.; Fichel:
Die Schachparthie, 650 Dol.; Ed. Fröre: nähendes
Mädchen, 1000 Dol.; H. Merle: Mädchen, ein Kind
beten lehrend, 3080 Dol.; Berboeckhoven: Schafe rc.,
530 Dol.; ditto, 800 Dol-, beides kleine Bilder, nicht
über 12 Zoll hoch; L. G. Brillvuin: lesender Herr,
775 Dol.; A. Tonlmouche: Dame, einen Schmuck be-
trachtend, 1175 Dcl.; M. Calisch: „Welche ist die
Größte?" 1475 Dol.; W. Berschnur: Landleute, über
eincn Bach gehend, 1100 Dol.; Koekkoek: kleine
Landschaft, viclleicht 10 Zoll hoch, 1225 Doll.; n. s. w.
Wenn mau den Verlanf dieser Auktionen in Betrackt
zieht, so möchte es fast scheinen, als sei der AuktionSweg
die bcstc Art der Nealisirnng für Kunstobjekte. Noch
ucnerdings wurde hier ein wohlverbnrgtes neues Bilv
Meyer's von Bremcn, „das nnterbrochene Frühstück",
im Privatverkauf zu 800 Dol. ausgeboten, mußte aber,
da der Preis uicht zu erlaugen war, zurückgehen. Trotz-
dem war dieses Bild dem zu 750 Dol. verkauftcn in
Größe sowohl alS Ausführnng weit überlegen. Dieses
letzterwähnte Bild war in seiner Ansführnng so grob und
nachlässig, daß es gegründete Zweifel an seiner Aechthcit
aufkommen ließ.
Dies führt znr Berührung eines nnangenehmen The-
ma's — daS Ausbieten nämlich schlechter sowohl als guter
Kopien nach namhaften Meistern und deren Verkanf als
Originale, ein stlnfng, der hier in vollster Blüthe stcht
und dem diejenigen Maler, welchen etwaS an ihrem Nnf
liegt, nach Kräfteu entgegensteuern sollten.
Zn wissen, wie es auf einer solchen amcrikanischen
Kunstanktion zngeht, wird die Nerven manches deutschen
Kunstliebhabers unzart berühren und dennoch ist eine
kurze Charakterisirung vielleicht nicht uninteressant.
Der Verlauf der Sache ist ziemlich monoton, bis ein
Bitd eines beliebten oder berühmten Meisters an die