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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 2.1867

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https://doi.org/10.11588/diglit.4906#0145

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140

Vermischte knnstnachrichtrn.

—1. Zum Besteu des Berliuer Domdau's soll eine Geld-
lotterie nach Mnster der Kölner DomLaulotterie in Anssicht j
genoinmen sein. An der Spitze des Projekts soll der General- ^
direktor der Museen. Herr von Olfers stehen. Obgleich die
Nachrichl nüt großer Bestiinmtheit anftritt, so innß inan sie
nach dem öfsentlichen Schreiben des Königs, worin dieser die >
Weiterfiihrung des von scinem Bater nnd Bruder Legonnenen
Baues zu iibernehmen verheißt, doch wohl als nnwahrschcinlich ^
ansehen.

Hngo Knorr, ein talentvoller Schüler der Königsberger
Akademie hat zehn Kartons zur Frithiofssage gezeichnet, welche i
in verschiedenen Städten Deutschlands ausgestellt wurden,
aber nur getheilte Anerkennung fanden. Bon KönigSberg
erhalten wir eine ausführliche Besprechuug der Entwürfe,
welche den im Stoff begründetcn Gegensatz derselbcn gegcn
Preller's Odyseekartons Letont, und dem Erfindrr der Frithiof-
bilder eiue tief poetische Auffassung sciner Gegenstände nach-
rühmt, die zugleich von tüchttger Kcnntniß der landschaft- i
lichen Natur des Nordens, wie sie Knorr bereits in seinen
früheren norwegischen Landschasten gezeigt, getragen werde. >
Nach Berichten aus München, wo die Kartons unlängst ans- j
gestellt waren, scheint dagegen Knorr der specifisch künstleri- !

schcn und namentlich malerischen Seite seines Gegcnstande«
weit weniger gewachsen zu sein als der allgemein poetischcn.
„Slatt Charaktere zn zcichnen", — so schreibt man uns, —
„Menschen von bestimmter Form und eigenartigem Gepräge,
giebt er uns Nebelgestalten, die alles Mögliche sein können,
iind setzt sie in mehr oder weniger schwarze Landschaften
hinein, die aller Anschaulichkeit erniangeln. Die Enlschnl
digung, das Gedicht eigne sich wegen seines lhrischen Charak-
ters nicht für die eigentliche Gestaltenbiidung, kann man für
den Zeichner nicht geltcn lassen; denn wenn cr cincn Stoff
der ttinstlerischen Gestaltung durch die Malerei nicht adäguat
findet, soll er sich eben nicht damit befassen. Das Hinüber
greisen auf das lhrische Sttmmungsgebiet ist ja bekanntllch
cine der geführlichsten Klippen der heutigen Kunst. Wer
Farbe nnd Form nicht aus den Augen verlieren und doch
eine „Stimmiiiig" herausbringen will, dem wäre vor Allem
das Studium Rembrandt's zu cmpfehien."

Bcrichtigiinge».

Nr. 14 der Cbronik S. 120 I. Spalte il't zu verl'esscru Zeile 7 p. u.:
,,vvr alleu andereu"; ferner S. 120 2. Sp. Z. 15 v. v.: „kapi'orto
Voleents"-, uud Z. 19 v. u. : ,,dal davvn die"j schließliä' Z. 18 v. u.
ist zu iuterjuugircu: ..Für die Kuust uamentlick. iu u. s. w."

I n se r a t c.

Soeben erschien und ist dnrch alle Buch- und Kunsthandlungen zn beziehen: slOOj

nnd

s e i ll letztes A b e n d m a h l.

Eine kunschistorische Skizze von

vr. I. Siqliart.

Gr. A. Brolch. preis 10 llgr.

Der Jnhalt dieser Broschüre bildet den Text einer demnächst erscheinenden Prachtausgabe von dem „Abendmahl
dcs Herrn: Christns und die zwölf Apostel nach L. da Vinci gezeichnet von Joh. Nießen": wir veranstalien dicsen Extra
abdruck in der Boranssetznng, daß gewissen Kreisen, die sich zum Ankause des Äilderwerkes nicht cntschließen wollcn, damit
eine willkommene Gabe geboten wird.

Der durch sein Werki „Geschichte der bildenden Künste im Königreiche Bayern" und sonstige Schriften aus dem
Gebiete der Knnstgeschichte vortheilhaft bekannte Verfasser giebt in seiner oben angezeigten Skizze eine lebenswarme Darstel-
lung von dem Wirken und Schaffen des großen Manncs und fügt daran eine eingehende, nttt außerordentlicher Liebe abge-
faßte Erläuterung von Leonardo's größtcm Werke: „Das Abendmahl dcs Herrn" unter besonderer Bezugnahme auf die
von nns veröffentlichten photographischcn Kopien von da Vinci's Originalzeichnungen.

Kiedrich ürnckmnnn's verlng in Mnnchen.

km nntsrreiellnsten Vsrlnge ersellien
nncl ist in allen Lnellllanc»unx;ell r.u
lladsn: hlülj

Ois ^nvvsnckung cles 8grnkfito
kür kllitzadan - Ilcec,rntinn. blnell
itnlieniscken Ori»inaIcverllen (Iiir^estellt
nnci llsarlleitet von Hnttl I.nnge unck
ckos. Nülllinnnn, A.rellitseten in bliin-
ellen, untsr Llitivirlcung von lluätvig
I-nnxe, Nnurntll unü Illot. nn cier Ivcinigl.
Allnclemie Miinellen. 4 Ltuklstiek-
tukeln, l litllogr. 'l'iilel nellst 'l'ext.
üoell. xol. l Vlllr. 6 blgr.

I'l6i86llI»MNU'8

Lueii- u. Xunstliunäl. in Dlüneken.

Sachse's permanclltt Gemäldc-Ausstellilug in Berliu.

Nen ausgestellt: F. Bamberger (München): Ansicht von Sorrent. — A.
Fricke (Berlin>: Märkischc Landschast. — Rud. Ionas <BcrIin>: Verlassene Säge-
mühle. — Graf Oskar Krockow (Berlin): I. Ein Rudel Wisent an der Tränke
im Spätherbst; 2. Ein Rudel Elch-Wild an der Tränke im Spätherbst; 3. September-
Morgen an cincm baycrischcn Gebirgsce. — Elisabeth Jerichau <Rom): l. Rönttschc
Roscnvertäuferiii: 2. Paseuccia; 3. Psalmensingen in einer dänischen Dorflirche. —
W. Wolf (Berlin): Eine Baude im Riesengebirge. — Robert Schultze (Düsseldorf):
Vierwaldstättersee bci Brunnen. — Oscar Begas (Berlin): Knabenporträts. sl02j

Nr. 17 dcr „Kilnstchrlinik" wird mit dcm nrnnicn Hrftc dcr
Zcitschrift für bildcndc Knnst Frcitag dcn 12. Iuli nusgcgcbcn.

Allcs für die Ncdaktion Bcstiinintc bittc ich bis Endc Juli
ausschlicßlich nach Wien an den Herausgcbcr d. Bl. zu
adrcfsiren, da ich anf cinigc Wochen vcrrcisc.

E. I. Setmann.

1Ü6I»iriItl6ler»1ll61'I1 dietat tlis kormniioiibo 0oiuüIä6-i4u88t6i1uuA vou Ii. 8uoli86 L Oo.

iu Loriiu stots eiuo rsielie I.nsiv:tt,l deüeutenäer Oulsriediläer, sovvis nneli unmutliiAs ülsiners Xunstvverste
von Autem Oesedwuvk 2um Luuk. ^j

Berantwortlicher Redaktenr: Ernst Artlmr Kccuiann in Leipzig. — Drnck von C. Grninbacki in Leipzig.
 
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