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vornehmen Mmmes gewöhnt haben, der mit nnsterblichen
Werken auf die Nachwelt kommen möchte, aber das die Gegen-
wart erheiterude Gelegenheitsgcdicht als seiner unwürdig ver-
schmäht. Solch eine gelcgentlichc auge- nnd hcrzerfreuende
Dichtung ist nnser Lampenschirm, erfiinden und gezcichnet oon
Max Lohde in Berlin, dessen frühcre architektonische Studien
ihn besonders zn Entwürfen für knnstindustrielle Erzeugnissc
befähigen. Fünf Kandelaber im gricchischen Stile, durch
Bluincngchänge verbundeii, tragen süns Tcppiche, auf denen
die Geschichte des Lichtbringers, Prometheus, eingewebt er-
scheint: I. Prvmethens zwischen seinen Gebilden, zu deren
Belebnng il»n das Fencr fehlt; 2) der Menschenbildncr stiehlt
dem niit Ganymed koscnden Zeus das Feuer: 3> Ganynicd
sncht den zürnenden Gottervater zn bcschwichtigcn: 4) der
gefesselte Promethcus voni Adler zerflcischt; 5) Herkulcs befreit
den Promethns. Um dcn Teppichen, dic in dnnkler Nacht
sden Hiiitcrgrnud bildct der gestirnte Himmel niit der wech-
sclnden Luna) an den leuchtenden Äandelabern hängen, spielen
die Thiere der Nacht, ein Nachtigallenpaar, Katzc nnd Mau«,
Marder nnd Eichkätzchen, die jagend und fliehend die Kandc-
laber besteigen, u. f. w. — Dieser Lampcnschirm wird, in
lithographischem Farbendruck ausgeführt, von dcr Lekanntcn
Lampenfabrik von Stobwasscr L Comp. in Berlin demnächst
zu eincm mäßigen Preise auf den Markt gebracht werdcn.
Zeitslhriftcn.
Nittdsilnii^sn Ü68 Ö8tvrr. Lliisviiins. dlr. 24.
Gewcrbchallc. l>. Liefernng.
Slus der Pariser Auösteüuug IV. — Zur gewerblicheu Kuust (Brouze
uud Silber). Von pndwig Pfau. — Ornameute und Motive. —
Bioderne Pilaster-Kapitäle. — Füllungen für lSlsengusi. — Et -
gdre. — Epiegel mit Konsole aus dem kvnigl. Wartesalon der
Ostbahn zu Attiuchen. — Pfellerschränkwen. — Einfacher -Lluhl sur
eiu Speisezimmcr. — Sill'erne Salzfässer. — AuS der Pariser AuS-
stellung: Theile eiuer Toilette-Einrichluug; Pokal i m altdeut-
schen Stil. — Gußeisernes Geläuder am Palaste ber Tuillerien. —
Lrochen. — Ptarmorner Kamin. —
<»68^1't8. ^O. 195.
^ONI Ilril <168 L6LNIX-LN18. 16. 17.
Kine Werichtigutt,;.
Zu unsercr der Düsseldorser Zeitnng entnom. en Notiz
über die Errichtung einer Prvfessur für Gen illlerei
in Düsseldorf tragen wir folgende in derselben Zeitnug
enthaltene Entgegnung nach, die derselben von völlig kompe-
tenter Seite zngegangcn ist:
„Es hat vor allen Dingen sich niemals darum gehandelt
gegcnwärtig cine Professur und ein Atclier der Genre-Male-
rei an hiesigcr Kunst-Akadcinie zu gründen, viclmehr ist dcr
Hergang enistandener Differenzen der Prosessorcn mit dcm
Direkior Bendemann solgender:
Als Herr Dir. Bendcmann iin vergangenen Jahre bci
dem Königl. Ministerium mit einem Gesuche uni Entlassung
cinkam, richtetcn die Professoren der Königl. Kunst Llkademie,
von dem aufrichtigen Wunsche beseelt, ihn der Kunstakademie
zu erhalten, eine Borstellung an da« Knratvrium, Herrn Di-
rektor Bendemaiin den vcrlangten Abschied nicht zu bewilligen
sondern einen längeren Urlaub zu gewähren nnd nach Wieder-
crlanguug seiner Gesundhcit desscn Eintritt wiedcr zu sichern.
Bei den darauf folgenden Unterhandlungen mit dem Kura-
torium knüpfte nun Direktor Bendeinann, ohne in gcwohnter
Weise das Kollegium zu befragen, an die Zusicherung seines
Berbleibens Bedingungen, wclche erst jetzt zur Kenntniß des
Kollegiums gekommen stnd.
Diese Bedingungen des Wiedereintrittes nnn hauptsächlich
haben die gegenwärtigcn Meinungsverschicdenheitcn im Koücgi
um hervorgerufen.
Herr Direkior Bendemann hatte als Bedingung seines
Berblcibens im Direktorium die Bestellung dcs Malers Wil
helm Sohn, als Profcssor, zur Ergänzung seiner eigencn Lehr-
kraft gcstellt, uiit der ausdrücklichen Hindeutung, dast er seiue
Gesundheit nie vollständig wiedcr zu erlangen glaube, — sich
die Anstellung eineS drittcn Lehrers abcr noch vorbehalten.
Jn dieser projeklirten Anstcllung hat das Kollegiuni eine
Veränderung iu der Organisation der Anstalt erblickt, es hat
vvr allen Dingen verlangt, darüber befragt zu werden, ob dies in
seinem Sinne sei. Die nun nachträglich cingeholte Befragung
von Seiten dcs Direitor Bcndemann batte die Meiuuug des
Kollegiums dahin sestgcstellt, dast es in H. Wilhelm Sohn a»
dieser Stclle nicht die gecigncte Kraft zur Ergänzung dcs
DirektorS erkennen könue und überhaupt gegen dicse gesuchte
Anstelluiig protcstire. Gleichzeitig aber hat dasselbe in seiuen
Verhandluiigcn wiederholt ausgesprochcn dast es in Herrn
W. Sohn cine hvchst gedicgenc und für die Akademie segensrcich
zu verwendcnde Kraft anerkennen, wenn an ciner andern
Stelle dcssen Anstellung projektirt werde.
Dietz ist der wahre Sachverhalt der Borgänge wclche so
allarmirende Gerüchtc erzcngt und die Künstlerschaft Dllssel
dorfs ohne allen Grund errcgt haben sollen.
Es bleibt nun dcm llrtheil jedes llnpartheiischen über
lassen, ob iu den miigetheilten Berhaiidluilgcn oin Zug gegcn
d.e Genre-Mlalerei zu >ue.,eu f.i, ob übcrhaupt einer
Verhandlung so gehässiger Ausdru k gegeben werden köniie,
wo cs sich daruni gehandelt hat, d bestehende Orgauisalion
ciuer Anstalt gegcu cine ihr droh.., e Uniwandlung zu be
wahrcn, welche nicht zu ihrem Wo e stch gestalten tann."
I ii s e r a t e.
Sachse's permaneute Gemälde-
Ausstellitti.q iri Berlin.
Ncu ausgestellt: H. Kretzschmer
lBerlin>: Knabcnporträt, gauze Figur -
E. Radtke (Berlin): I. Herrnporträt;
2. Damenporträts. — V. Zeppenfeld
tHamourg): Nach der Traunng. — H.
P lüddem ann (Drcsden): l. Wallenstein
uud Seui; 2. Alba und dcr Liccnziat
Bargas. — Peter von Cornelius
(Berliu f): Madonna mit dem Kinde.
slä4s
^ ^">nrs n. Xlill.
Den 28. October und solgende Tage: hiuterlagene Sammlung des Herru
Dr. pietro Malciya in ttrrona. Bicrtc Ablhcilung (Schlust). Kiipferstichc uud
»iadirungeil der
Driltscheil liiid Eiuüischtil Lchnle
sowie Liolzlchuilte aller Schiilen. Der Katalog, welcher wie dic der srühcr vcr-
steigerieu Llbtheiluiigeu, vicl VortrefflichcS enihalt, ist durch die bekaimten Buch-
und Kunsthandlungcn zu beziehen, sowic gegcn frankirte Anfrage direct, portosrei,
gra)is von slllbs
W. Drilgillill >n Leipzig.
dlatet üio kkrillttttkutö Osittüläk-tllls^teUttttA vnu U. 8noti86 L 60.
itt Unrlttt stots kino rgiost« ^.nsvvnlil dkiioiitsnäsr O^Isrisdiläor, sorvis anod aiimutdiAö leleinvre Xnnstrvsrkö
von Autsw Oesodwnolr Mw Knuf. s136s
-t
Verantwortlichcr Nedakteur: Crnst Ärtl)lir Sermaim in Leipzig. — Druck von C. Grumbach in Leipzig.
vornehmen Mmmes gewöhnt haben, der mit nnsterblichen
Werken auf die Nachwelt kommen möchte, aber das die Gegen-
wart erheiterude Gelegenheitsgcdicht als seiner unwürdig ver-
schmäht. Solch eine gelcgentlichc auge- nnd hcrzerfreuende
Dichtung ist nnser Lampenschirm, erfiinden und gezcichnet oon
Max Lohde in Berlin, dessen frühcre architektonische Studien
ihn besonders zn Entwürfen für knnstindustrielle Erzeugnissc
befähigen. Fünf Kandelaber im gricchischen Stile, durch
Bluincngchänge verbundeii, tragen süns Tcppiche, auf denen
die Geschichte des Lichtbringers, Prometheus, eingewebt er-
scheint: I. Prvmethens zwischen seinen Gebilden, zu deren
Belebnng il»n das Fencr fehlt; 2) der Menschenbildncr stiehlt
dem niit Ganymed koscnden Zeus das Feuer: 3> Ganynicd
sncht den zürnenden Gottervater zn bcschwichtigcn: 4) der
gefesselte Promethcus voni Adler zerflcischt; 5) Herkulcs befreit
den Promethns. Um dcn Teppichen, dic in dnnkler Nacht
sden Hiiitcrgrnud bildct der gestirnte Himmel niit der wech-
sclnden Luna) an den leuchtenden Äandelabern hängen, spielen
die Thiere der Nacht, ein Nachtigallenpaar, Katzc nnd Mau«,
Marder nnd Eichkätzchen, die jagend und fliehend die Kandc-
laber besteigen, u. f. w. — Dieser Lampcnschirm wird, in
lithographischem Farbendruck ausgeführt, von dcr Lekanntcn
Lampenfabrik von Stobwasscr L Comp. in Berlin demnächst
zu eincm mäßigen Preise auf den Markt gebracht werdcn.
Zeitslhriftcn.
Nittdsilnii^sn Ü68 Ö8tvrr. Lliisviiins. dlr. 24.
Gewcrbchallc. l>. Liefernng.
Slus der Pariser Auösteüuug IV. — Zur gewerblicheu Kuust (Brouze
uud Silber). Von pndwig Pfau. — Ornameute und Motive. —
Bioderne Pilaster-Kapitäle. — Füllungen für lSlsengusi. — Et -
gdre. — Epiegel mit Konsole aus dem kvnigl. Wartesalon der
Ostbahn zu Attiuchen. — Pfellerschränkwen. — Einfacher -Lluhl sur
eiu Speisezimmcr. — Sill'erne Salzfässer. — AuS der Pariser AuS-
stellung: Theile eiuer Toilette-Einrichluug; Pokal i m altdeut-
schen Stil. — Gußeisernes Geläuder am Palaste ber Tuillerien. —
Lrochen. — Ptarmorner Kamin. —
<»68^1't8. ^O. 195.
^ONI Ilril <168 L6LNIX-LN18. 16. 17.
Kine Werichtigutt,;.
Zu unsercr der Düsseldorser Zeitnng entnom. en Notiz
über die Errichtung einer Prvfessur für Gen illlerei
in Düsseldorf tragen wir folgende in derselben Zeitnug
enthaltene Entgegnung nach, die derselben von völlig kompe-
tenter Seite zngegangcn ist:
„Es hat vor allen Dingen sich niemals darum gehandelt
gegcnwärtig cine Professur und ein Atclier der Genre-Male-
rei an hiesigcr Kunst-Akadcinie zu gründen, viclmehr ist dcr
Hergang enistandener Differenzen der Prosessorcn mit dcm
Direkior Bendemann solgender:
Als Herr Dir. Bendcmann iin vergangenen Jahre bci
dem Königl. Ministerium mit einem Gesuche uni Entlassung
cinkam, richtetcn die Professoren der Königl. Kunst Llkademie,
von dem aufrichtigen Wunsche beseelt, ihn der Kunstakademie
zu erhalten, eine Borstellung an da« Knratvrium, Herrn Di-
rektor Bendemaiin den vcrlangten Abschied nicht zu bewilligen
sondern einen längeren Urlaub zu gewähren nnd nach Wieder-
crlanguug seiner Gesundhcit desscn Eintritt wiedcr zu sichern.
Bei den darauf folgenden Unterhandlungen mit dem Kura-
torium knüpfte nun Direktor Bendeinann, ohne in gcwohnter
Weise das Kollegium zu befragen, an die Zusicherung seines
Berbleibens Bedingungen, wclche erst jetzt zur Kenntniß des
Kollegiums gekommen stnd.
Diese Bedingungen des Wiedereintrittes nnn hauptsächlich
haben die gegenwärtigcn Meinungsverschicdenheitcn im Koücgi
um hervorgerufen.
Herr Direkior Bendemann hatte als Bedingung seines
Berblcibens im Direktorium die Bestellung dcs Malers Wil
helm Sohn, als Profcssor, zur Ergänzung seiner eigencn Lehr-
kraft gcstellt, uiit der ausdrücklichen Hindeutung, dast er seiue
Gesundheit nie vollständig wiedcr zu erlangen glaube, — sich
die Anstellung eineS drittcn Lehrers abcr noch vorbehalten.
Jn dieser projeklirten Anstcllung hat das Kollegiuni eine
Veränderung iu der Organisation der Anstalt erblickt, es hat
vvr allen Dingen verlangt, darüber befragt zu werden, ob dies in
seinem Sinne sei. Die nun nachträglich cingeholte Befragung
von Seiten dcs Direitor Bcndemann batte die Meiuuug des
Kollegiums dahin sestgcstellt, dast es in H. Wilhelm Sohn a»
dieser Stclle nicht die gecigncte Kraft zur Ergänzung dcs
DirektorS erkennen könue und überhaupt gegen dicse gesuchte
Anstelluiig protcstire. Gleichzeitig aber hat dasselbe in seiuen
Verhandluiigcn wiederholt ausgesprochcn dast es in Herrn
W. Sohn cine hvchst gedicgenc und für die Akademie segensrcich
zu verwendcnde Kraft anerkennen, wenn an ciner andern
Stelle dcssen Anstellung projektirt werde.
Dietz ist der wahre Sachverhalt der Borgänge wclche so
allarmirende Gerüchtc erzcngt und die Künstlerschaft Dllssel
dorfs ohne allen Grund errcgt haben sollen.
Es bleibt nun dcm llrtheil jedes llnpartheiischen über
lassen, ob iu den miigetheilten Berhaiidluilgcn oin Zug gegcn
d.e Genre-Mlalerei zu >ue.,eu f.i, ob übcrhaupt einer
Verhandlung so gehässiger Ausdru k gegeben werden köniie,
wo cs sich daruni gehandelt hat, d bestehende Orgauisalion
ciuer Anstalt gegcu cine ihr droh.., e Uniwandlung zu be
wahrcn, welche nicht zu ihrem Wo e stch gestalten tann."
I ii s e r a t e.
Sachse's permaneute Gemälde-
Ausstellitti.q iri Berlin.
Ncu ausgestellt: H. Kretzschmer
lBerlin>: Knabcnporträt, gauze Figur -
E. Radtke (Berlin): I. Herrnporträt;
2. Damenporträts. — V. Zeppenfeld
tHamourg): Nach der Traunng. — H.
P lüddem ann (Drcsden): l. Wallenstein
uud Seui; 2. Alba und dcr Liccnziat
Bargas. — Peter von Cornelius
(Berliu f): Madonna mit dem Kinde.
slä4s
^ ^">nrs n. Xlill.
Den 28. October und solgende Tage: hiuterlagene Sammlung des Herru
Dr. pietro Malciya in ttrrona. Bicrtc Ablhcilung (Schlust). Kiipferstichc uud
»iadirungeil der
Driltscheil liiid Eiuüischtil Lchnle
sowie Liolzlchuilte aller Schiilen. Der Katalog, welcher wie dic der srühcr vcr-
steigerieu Llbtheiluiigeu, vicl VortrefflichcS enihalt, ist durch die bekaimten Buch-
und Kunsthandlungcn zu beziehen, sowic gegcn frankirte Anfrage direct, portosrei,
gra)is von slllbs
W. Drilgillill >n Leipzig.
dlatet üio kkrillttttkutö Osittüläk-tllls^teUttttA vnu U. 8noti86 L 60.
itt Unrlttt stots kino rgiost« ^.nsvvnlil dkiioiitsnäsr O^Isrisdiläor, sorvis anod aiimutdiAö leleinvre Xnnstrvsrkö
von Autsw Oesodwnolr Mw Knuf. s136s
-t
Verantwortlichcr Nedakteur: Crnst Ärtl)lir Sermaim in Leipzig. — Druck von C. Grumbach in Leipzig.