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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 3.1892

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Vom Christmarkt
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https://doi.org/10.11588/diglit.5366#0072

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Vom Christmarkt.

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schier zahllosen Bilder geben ein vollständiges Bild
der heutigen deutschen Genremalerei und rufen viel-
fach die Erinnerung an die Kunstausstellungen der
letzten Jahre wach. Sehr anmutig und erheiternd
wirken auch die niedlichen Kopfleisten und Vignet-
ten, unter denen F. Ungers originelle Erfindungen
besonders bemerkenswert sind. Einige Proben mö-
gen unsere Meinung bestätigen.

„Im Zauber der Dichtung" befinden wir uns auch
in der neuen illustrirten Ausgabe des Shakespere-
schen „Sommernachtstraums", die von C. F. Ame-
langs Verlag in Leipzig in Anschluss an die be-

zu verkörpern lag dem Maler Volz ob. Seine Dar-
stellungen sind nicht ganz ausgeglichen; doch ge-
lingt ihm manche liebliche Gruppe, der Ausdruck
inniger Empfindung, und in den Darstellungen der
prosaischen „Meisters" zeigt er viel Begabung für hu-
morvolle Charakteristik. Die Ausstattung des Werks
muss mit besonderm Lobe bedacht werden; eine
große Zahl von guten Holzschnitten und zwölf ge-
tönte Heliogravüren unterbrechen den Text und eine
reiche nicht überladene Decke umschließt das Ganze.

„Last not leasf können wir endlich mit Shake-
speare zu dem Werke über das „Museum zu Leip-

Heidelberger Schloss. Aus dem Werke: Im Zauber der Dichtung. (Verlag des Universums.)

kannten ähnlich ausgeführten Werke Eichendorffs
„Taugenichts" und Storms „Immensee" veranstaltet
wurde. In die künstlerische Ausführung teilten sich
diesmal Ed. Kanoldt, der für die stimmungsvollen
Hintergründe und W. Volz, der für die Staffage
sorgte. Kanoldts Kunst war dieser Aufgabe durch-
aus gewachsen; sie hat das Heimlich-Unheimliche
des nächtlichen Waldesdunkels, das vom irrenden
Mondlicht halb erhellt ist, wohl getroffen. Die hu-
schenden Elfen, die hohen und höchsten Herrschaf-
ten des athenischen Hofstaates mit den so vielgeplag-
ten und geneckten Liebespaaren und die burleske
Gruppe unter der Führung des wackern Peter Squenz

zig" sagen, dessen Geburtstag fast ein wenig zu spät
fällt, um es noch in der Phalanx der Weibnachts-
prachtwerke marschiren zu lassen. Es ist mit Unter-
stützung der Stiftung für die Stadt Leipzig heraus-
gegeben und enthält auf 100 reich illustrirten Text-
seiten die Entwickelungsgeschichte des Leipziger
Museums, dessen Anfänge bis auf das Jahr 1824
zurückgehen. Eine Einleitung, über die Leipziger
Kunstsammlungen im vorigen Jahrhundert ist un-
seren Lesern schon bekannt. Der Verfasser Dr.
Julius Vogel hat aus den Akten des Ratsarchivs
und des Leipziger Kunstvereins reichliches Material
geschöpft und zu einer anziehenden Darstellung der
 
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