Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 3.1892

DOI Artikel:
Die amerikanischen Weltausstellungsbauten
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.5366#0215

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
KUNSTCHRONIK

WOCHENSCHRIFT FÜR KUNST UND KUNSTGEWERBE.
Ankündigungsblatt des Verbandes der deutschen Kunstgewerbevereine,

HERAUSGEBER:

CARL von LÜTZOW und ARTHUR PABST

WIEN

Heugasse 58.

KÖLN
Kaiser-Wilhelmsring 24.

Verlag von E. A. SEEMANN in LEIPZIG, Gartenstr. 15. Berlin: W, H. KÜHL, Jägerstr. 73.

Neue Folge. III. Jahrgang.

1891/92.

Nr. 25. 19. Mai.

Die Kunstchronik erscheint als Beiblatt znr „Zeitschrift für bildende Kunst" und zum „Kunstgewerbeblatt" monatlich dreimal, in den
Sommermonaten Juli bis September monatlich einmal. Der Jahrgang kostet 8 Mark und umfasst 33 Nummern. Die Abonnenten der „Zeit-
schrift für bildende Kunst" erhalten die Kunstchronik gratis. — Inserate, ä 30 Pf. für die dreispaltige Petitzeile, nehmen außer der Ver-
lagshandlung die Annoncenexpeditionen von Haasenstein & Vogler, Rud. Mosse u. s. w. an.

die amerikanischen welt-
ausstellungsbauten.

Uber die große Columbische Weltausstellung in
Chicago bringt die Zeitschrift des österr. Ingenieur-
und Architekten - Vereins in ihrer Januar- und
Februar- Nummer neue Mitteilungen. Der berüch-
tigte Riesenkon-
kurrent des Eif-
felturms , der
Proctorturm, ist
dadurch in seiner
Ausführung in
Frage gestellt,
dass die Park-
kommission sei-
ne Entfernung
gleich nach be-
endigter Ausstel-
lung verlangt.—
Bei dem gänz-
lichen Mangel an
künstlerisch - de-
korativer Aus-
schmückungsfä-
higkeit , den solche eiserne Käfige zeigen, die wie
Gigantenleitern dem Himmel zustreben, ist wohl
für die Kunst kein großer Schaden durch den
Wegfall dieses Ungeheuers zu verzeichnen, das
unter allen Umständen doch nur eine himmelhohe
Geschmacklosigkeit würde. Die interessanten tech-
nischen Probleme haben mit Ästhetik nichts zu thun;
bei der Gelegenheit erinnerten wir uns an den leider

tisch-figürlichen Schmucke

-? -

Die Maschinenhalle der Chicagoer Weltausstellung

vergeblichen Protest der Pariser Künstler gegen die
Aufstellung des Eiffelturms.

Gediegene künstlerische Leistungen in Architektur
und Plastik verspricht die Ausstellung in einzelnen
Gebäuden zu bringen, darunter in erster Linie in
dem vom Architekten M. Hunt erbauten Verwaltungsge-
bäude, einem 76 m hohen Kuppelbau mit reichstem plas-

Eine mit der Tambour-
mauer konzen-
trisch laufende
Kolonnade römi-
scher Ordnung
außen, innen der
ähnlich dem Pan-
theon durch senk-
recht einfallendes
Oberlicht er-
hellte Rotunden-
raum sind die
Charakteristika
des imposanten
Bauwerkes, das
mit 650 000 Dol-
lars veranschlagt
ist.

Der Staat

Illinois hat sein eigenes Gebäude ebenfalls mit
einer großen Kuppel, welch' letztere gegenwärtig
in Riesendimensionen selbst bei ephemeren Zwecken
dienenden Architekturen zum guten Ton gehören
und als artige Spielereien des gewiegten Kon-
strukteurs so nebenher laufen und ganz selbst-
verständlich sind. Das Illinoisgebäude zeigt im Grund-
riss in der Durchdringung zweier auf einander senk-
 
Annotationen