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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 3.1892

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Neuaufgedeckte romanische Wandmalereien in Österreich
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Das Mausoleum Kaiser Friedrichs in Potsdam
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https://doi.org/10.11588/diglit.5366#0185

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Das Mausoleum Kaiser Friedrichs in Potsdam.

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ein kunstsinniger Verleger, wie er sich, kürzlich in
Baden für eine viel umfassendere Aufgabe derselben
Art gefunden hat. Sollte dem großen Kaiserstaate
nicht möglich sein, was das kleine Großherzogthum
zu stände bringt ? £ v. L.

DAS MAUSOLEUM KAISER FRIEDRICHS
IN POTSDAM.

MIT EINER ABBILDUNG.
Die Grabkapelle Kaiser Friedrichs, die an das
Atrium der von Persius unter Friedrich "Wilhelm IV.

von denen jedoch nur wenige verwirklicht worden
sind. Eine der vornehmsten künstlerischen Sorgen
des Kronprinzen Friedrich Wilhelm war die Her-
stellung einer würdigen Gruftkirche für die Mit-
glieder des Hohenzollernschen Fürstenhauses, die
er sich in Verbindung mit dem Neubau des Ber-
liner Doms gedacht hatte. Seine Gedanken nahmen
eine feste Gestalt an, als er im Spätherbst 1883
während seines Aufenthalts in Spanien die acht-
eckige Grabkapelle der spanischen Könige im Esco-
rial kennen lernte. „Nun weiß ich, was ich mit

Mausoleum des Kaisers Friedrich. (Nach einer Photographie von Herm. Selle in Potsdam.)

erbauten, in den Park von Sanssouci hineinragen-
den Friedenskirche angeschlossen worden ist, hat
erst jetzt durch die Ende Februar erfolgte Aufstel-
lung des von R. Begas ausgeführten Marmorsarko-
phages mit der schlummernden Gestalt des Verewig-
ten ihren höchsten künstlerischen Abschluss erhal-
ten, nachdem die Einweihung des Baues bereits am
18. Oktober 1890 erfolgt war. Dieser Bau ist so-
zusagen das letzte künstlerische Vermächtnis eines
hochsinnigen Fürsten, auf den Künstler und Kunst-
freunde ihre freudigsten Hoffnungen gesetzt hatten,

unserer Friedhofshalle will!11 äußerte er damals zu
seiner Umgebung, wobei er an die Hohenzollernsche
Fürstengruft dachte. Noch vollkommener schien
ihm sein Ideal durch die Anlage einer kleinen ro-
manischen Kapelle in Innichen im Pusterthale ver-
wirklicht, die ihn so fesselte, dass seine Äußerungen
darüber seiner Gemahlin die fromme Pflicht aufer-
legt haben, die Kapelle, die sich über seiner letzten
Ruhestätte wölbt, nach dem Muster jenes Tiroler
Gotteshauses ausführen zu lassen. Mit der Aufstel-
lung des Planes und der Durchführung des Baues
 
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