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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 3.1892

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459

Vermischt« Nachrichten. — Vom Kunstmarkt. — Zeitschriften.

161)

den Auserwählten gehören die Herren: Bäumer, Brokmann,
Engelke, Fritzsche, Hartmann, Maclean, Hertzig, Hultzseh,
Kietz, Kircheisen, König, Möller, Offermann, Panzner, Paul,
Rentsch und Weinhold. Für einige umfangreichere Aufgaben
sollen noch Konkurrenzen ausgeschrieben werden.

— Das Dreikönigsbild des Hann von Kulmbach in der Ber-
liner Galerie konnte ich vor kurzem in einem Katalog aus
dem Jahre 1814 mit Sicherheit nachweisen. In meinen
kleinen Galeriestudien war ich beim Verfolgen der Prove-
nienz dieses interessanten Gemäldes, das bekanntlich aus
dem Jahre 1511 stammt, nur bis etwa 1820 in die Galerie
Rosthorn zurückgelangt. Ein kleiner Schritt noch weiter
zurück wird nun durch das „Verzeichnis einer beträchtlichen
Sammlung von Ölgemälden .... aus der Verlassenschaft des
verstorbenen Herrn Ignaz Theod Reichsritters v. Pachner,
Edlen v. Eggenstorf" (Wien 1814) möglich gemacht. Dort
steht nämlich als Nr. Gl!) verzeichnet: „Cullenbach 1511
„Die heiligen 3 Könige" Höhe 4' ll'A" Breite 3' 6%". Zu
Anfang der zwanziger Jahre war dann das Gemälde in der
Galerie Rosthorn in Wien, viel später bekanntlich bei Frie-
drich Lippmann. Die Galerie Pachner von Eggenstorf, bis
zu welcher nunmehr das Bild zurückverfolgt ist, war offen-
bar eine der reichsten Privatsammlungen des alten Wiens,
da ihr Katalog nicht weniger als 809 Gemälde beschreibt.
Großenteils waren es, nach den Namen zu schließen, interes-
sante Bilder, deren Taufen sich sogar in einzelnen Fällen
noch heute überprüfen lassen, wie z. B. an dem G. C. Bleeker
von 1637 (Darbringung im Tempel), der heute in der gräf-
lich Harrachschen Galerie in Wien zu finden und im Pach-
nerschen Katalog von 1814 als Nr. 240 beschrieben ist.
Auch bei einem jüngsten Gericht von Rottmayr lässt sich
die Probe machen; es führte bei Pachner die Nr. 48(i und
ist gegenwärtig in der Sammlung Enea Lanfranconi zu
Pressburg in vortrefflicher Erhaltung wiederzufinden. Ich
möchte bei Gelegenheit ausführlich auf die alte Pachnersche
Galerie zurückkommen, die bisher kaum durch einige Er-
wähnungen bekannt geworden ist. Heute will ich nur an-
deuten, dass 1820 ein Teil der Sammlung versteigert wurde
und dass sich ein Rest derselben im Besitz des Herrn Hof-
rates Barons Anton Pachner von Eggenstorf in Wien bis
heute erhalten hat. th. r. frimmel.

-nn. DiislnteresseimderifarbigenKupferstichen, besonders
von Meistern des achtzehnten Jahrhunderts, von denen in
Nr. 10 unserer diesjährigen Kunstchronik die Rede war, zieht
immer weitere Kreise. Mächtig wurde dasselbe durch die
Ausstellung gefördert, welche das Österreichische Museum
in Wien während der letzten Wochen veranstaltet hatte, und
zu deren fast 600 Blättern die großen Kabinette und Pri-
vatsammlungen Wiens, dann u. a. das Dresdener Kupferstich-
kabiuett Prachtstücke beigesteuert hatten. Ein trefflicher,
von Fr. Ritter gearbeiteter Katalog mit kunstgeschichtlicher
Einleitung von J. v. Falke gewährt auch nach Schluss der
Ausstellung den Kennern und Liebhabern eine erwünschte
Obersicht über die wichtigsten Meister und ihre Haupt-
blätter. — Vor kurzem hielt Fr. Lippmann in der Berliner
kunstgeschichtlichen Gesellschaft einen interessanten Vortrag
über den farbigen Kupferstich und wies darin u. a. auf die
in diesem Fache ganz besonders reichen Sammlungen des
Barons Edmund v. Rothschild in Paris und in der Koburger
Veste hin. Auch kündigte er an, dass voraussichtlich im
nächsten Jahre das Berliner Kupferstichkabinett eine Aus-
stellung seiner Kupferfarbendrucke veranstalten werde. —
Das Haus Ärtaria in Wien hat soeben, vom 16. d. M. angefangen,
eine wertvolle Sammlung farbiger Kupferstiche versteigert,
in der sich Blätter aller Arten, Sittenbilder, Kostüme, Hi-

atorienblätter und eine reichhaltige Auswahl von Wiener
Ansichten vom Ende des vorigen Jahrhunderts befanden.

VOM KUNSTMARKT.

C. F. Wawra in Wien versteigert am 30. Mai und
folgende Tage eine Sammlung moderner Ölgemälde, Aqua-
relle, Handzeichnungen, alter Kupferstiche, Holzschnitte, Anti-
quitäten, Münzen und Medaillen im Ganzen 1727 Nummern,
aus dem Besitze des Herrn Fr. Flcsclt, Unter St. Veit bei Wien.

K. Dresdener Kimstauhtion. Die von dem Kunstanti-
quariat v. Zahn & Jaenseh in Dresden für Montag den 30.
d. M. angekündigte große Auktion von Handzeichnungen
und Kupferstichen ist, um eine Kollision mit Londoner und
Pariser Auktionen zu vermeiden, auf Montag den 13. Juni
d. J. verschoben worden.

BERICHTIGUNG.

In Nr. 25 der „Kunstchronik", Sp. 427, Z. 13 v. o. lies:
Rottonara.

ZEITSCHRIFTEN.

AnzeigerdesgeriiiainscheiiNiitionalmuseums. 1892. Nr.2.

Die Helme aus der Zeit vom 12. bis zum Beginn des 16. Jahr-
hunderts im germanischen Museum. Von A. von Essenwein.

Anzeiger für schweizerische Altertumskunde. 1S92. Nr 2.
Tombes gallo-romaines de Martigny. Von Ib. Luzon u. K. Schu-
macher. — Eine neue römische Niederlassung. Von J. Messi-
kommer. — Zum Burweiner Fund. Von Fr. Jecklin. — Mi-
soxer Fibeln. Von J. Heierli. — Zur Darstellung des Basel-
stabes. Von E. A. Stückelberg. — Das älteste Wappenbuch
der Schlüsselzunft zu Basel. Von E. A. Stückelberg. — Der
Zwinglibecher in Zürich. Von H. Angst. — Die spätere Auf-
stellung der Murenser Glasgemälde. Von H. Herzog. — Haus-
rath-Rodel des Schlosses Kyburg. Von H. Zeller-Werdmüller.
Statistik schweizerischer Kunstdenkmäler. Von J. R. Kahn.

Das Atelier. 1892. Heft 38.

Die Alten und die Jungen. Von van Eyck. — Berliner Kunst-
ausstellung 1892. Von M. Schmid.

Christliches Kunstblatt. 1892. Nr. 5.

Albrecht Dürer und der deutsche Kupferstich und Holzschnitt.
— Die neue Stuttgarter Bilderbibel. — Die Anordnung der Fi-
guren am Choigestühl des Ulmer Münsters.

Formenschatz. 1892. Heft 4-6.

Taf. 49. Befreiung der Andromeda durch Perseus, Wandmalerei
aus Pompeji. — Taf. 50 u. 51. Statue des Propheten Jeremias.
Von Donatello. — Taf. 52. Madonna mit dem Christuskinde.
Von Ambrogio daFossano. — Taf. 53. Nacktstudie zu einer
Madonnengruppe. Von Raffael Santi. — Taf. 54 Majolikatellei'
vom Jahre 1530, Fabrik Castel Durante. — Taf. 55. Fünf Gefälle
zum häuslichen Gebrauche, Bronzeguss 1520—1650. — Taf. 56.
Ein Blatt aus der Folge der Kartuschen. Von Androuet du Cer-
ceau. — Taf. 57. Die büLSende Magdalena. Von Giulio Cesare
Procacciui. — Taf. 58. Entwurf zu einer Plafonddekoration.
Von Daniel Marot. - Taf. 59. Madonna mit dem Jesusknaben
auf Wolken thronend. Von Giovanni Battista Tiepolo. — Taf.
60. Nymphenburger Porzellangruppe um 1765—1770. — Taf. 61 u.

62. Panneau, Stil Louis XVI. Von Gille-Paul Cauvet. — Tat'.

63. Entwurf zu einem Sekretär. Von Lalonde. — Taf. 64. Zwei
Fanneaux, Stil Louis XVI. Von Salembier. - Taf. 65. Mar-
morne Tischstützeu. Casa di Cornelio Rufo in Pompeji. —
Taf. 66. Angebliche Büste der Manlia Scantilla, Kapitolinisches
Museum zu Rom. — Taf. 67. Bronzestatue des heiligen Matthaus.
Von Lorenzo Ghiberti. — Taf. 68. Werke der Schmiedekunst,
Nationalmuseum in München. — Taf. 69. Die heilige Jungtrau
mit dem Jesuskinde. Von Mathias Grunewald. — Taf. 70. An-
betung der Könige, Federzeichnung. Von Raffael Santi. — Taf.
71. Rötelzeichnung. Von Michelangelo-Buo narroti. —
Taf. 72. Bildnis einer jungen Dame. Von Lorenzo Lotto. —
Taf. 73 u. 74. Limogesgeschirr. — Taf. 75. Haudzeichnung. Von
Rembrandt Harmensz van Ryn. — Taf. 76. Ein Blatt aus dem
Leben der Psyche. Von Charles-Joseph Natoire. — Taf. 77.
Skizze für einen Brunnen. Von Edme. Bouchardon. — Tat.
78 Eine Darstellung aus den Illustrationen zu Ovid. Von Hubert-
Francois Bourguignon Gravelot. — Taf. 79. Vorlagen zu Thur-
riegeln etc. Von Lalonde. — Taf. 80. Amor und Psyche. Von
Pierre-Paul Prudhon. — Taf. 81. Büste der Pomona. Samm-
lung des Vatikan. — Taf. 82. Die Vermählung der heiligen Katha-
rina mit dem Christuskind. Von Michel Wohlgemuth. — Taf.
83. Die Krönung Mariä durch die heilige Dreifaltigkeit. Von
Hans Holbein d. ä. — Taf. 84. Die heilige Jungfrau mit dem
Jesuskinde eine Nonne segnend. Von Bernardino Luini. — Taf.
85 u. 86. Die Nürnberger Patrizier Stephan und Lucas Paum-
gärtner als geharnischte Ritter. Von Albrccht Dürer. — Tat.
87. Ein Blatt aus der Folge der Kartuschen. Von Androuet d u
Cerceau. — Taf. 88. Amor den Bogen spannend. Von einem
unbekannten Meister. — Taf. 89. Das grosse Abendmahl. Von
Peter Paul Rubens. - Taf. 90 Kokosuussbecher. Augsburger
 
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