Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Der Anstoß znm künstlerischen ^chaffen aing init-chann niit dcm, seiner Aloinnna nach ein z iaen Ver-
lnn nicht von der Tcchnik, sondern von dein bestiinniten ! such, der bisher geniacht worden ist, nni die Ueber-
Aunstivollen ans. Nan wollte das vorbild eines tragung der geonietrischen Zierniotive von den Tertil-
Natnrrvesens in toteni Stoffe schaffen nnd erfand sich techniken anf ein anderes nnd zwar anf das kerainische
biezn die nötige Technik. Znni bandsanieren Greifen (tzebiet in greifbarerer, über bloß allgenieine Aufstell-
ivar die Nnndfigiir eines Rcnntieres als Dolchgriff iingen binansgehender Meise zn erklären. Diese Lr-
geiviß nicht notivendig. Tin innerlicher knnstlerischer klärung, die von Aeknle staninit, hat Riegl nnr ans
Trieb, der ini Menschen rege nnd nach Dnrchbrnch eineni nicht eingehenden Sitzungsberichte kennen ge-
ringend vorhanden war vor aller Lrfindnng tertiler lernt. U?ir brauchen deshalb auf Niegls Lntgeg-
Schntzivehren fnr den Aörper, ninßte ihn dazn gefnhrt nnngen nicht einzngehen nnd das nni so weniger, als
haben, den beinernen Griff in Forni eines Nenntieres ^ Niegl- offenbar eine ganz klare und weit früher
zn bilden. Das ^chniuckbedürfnis ist eben, wie ja bereits s87s> — veröffentlichte Trklärung der tvache
anch Zeniper wiedcrholt sagt, eines der elenientarsten von deni Anthropologen Zohannes Nanke nicht kennt.

ffig. Z.

Dolchgriff in Rcnntierknocheii geschnitzt. t-M

f»astischcs Ablnld cines Rennticrs. d

Dedürfnisse des Menschen, elenientarer als dasjenige Das ist nni so verwnnderlicher, als sich Nanke gerade
nach Schntz des «ieibes. Alan denke nur an die Tä- auf die lföhlenfnnde bernft, denen Niegl einen so
toivierungen. „Uni so nnbegreiflicher nintz es er-! entscheidenden IVert beiniißt. Neben den bööhlenfunden
scheinen", sagt Niegl, „daß inan trotzdeni die Zlnfänge der Dordogne koninien noch in Netracht die Lnnde
des Annstschaffens erst nach dcn Trfindungen der ^ des Ueßlerloches bei Thavingen nnd der benachbarten
Techniken, die den Schutz des Leibes bezweekcn, sctzen ! ffrendenthaler lföhle in der Schweiz, sowie einiger bayer-
ivollte." ! ischer lhöhlen, die ans gleicher Zeit staninien, ivie die fran-

Zluf den gravierten Nenntierknochen ans den zösischen. Nanke ist der Aleinnng, daß die tertile nnd die
lföhlen der Dordogne finden sich nnn anch geoinetrische , kerannsche Aunst die ersten (Krundfornien und Grnnd-
Grnaniente, z. N. Zickzacklinien, das sogenannte Asch-! sätze der Grnanientiernng und künstlerischen Aus-
grätcnninster, netzartig gekrenzte Linien, gereihte Z'chnincknng geliefert haben und er stellt einen „voll-
liegende Arenze n. a. ni. (,fig. 5). Niegl erklärt diesen ! koinnien direkten Znsannnenhang zwischen tertiler
geonietrischen Stil als reine.frncht eines elenientaren Rnnst und Reraniik" fest. Zn den ältesten, niensch-
künstlerischen Schinncknngstriebes. Niegl beschäftigt sich liche Nnltnrreste führenden ^chichten der kföhlen finden

— ui -
 
Annotationen