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Hslbmonskljche I^undschsu.

Unlev Milwivkung des Wegvündrvv Uevdinsnd Mvengvins hevsusgegeben von

Pkiul Schumsnn.

2. ^eglcmdkv-Hoff l8f>4-

4- ^aliiMim, Hefk 24.

Lrscheint Anfang und
NUtte jedes INanats.

Veßellgeld: h d). 60 Of. vicvlielzghvl.

2l n z e i g e n:
pf. f. d. 4gesx. Petitzeile.

Rn unlere Leler!

ö. Aohrqang. Nf>ir werdcn auch
weitcrhitt au dettselben «sdrnudsätzett festhalten, wic bisber, vor allem eintretcn für lVabrheit, Lchtheit und
Gediegenhcit im blttttstaewerbe und so im Äime einer Volkskimst wirken. IVir bitten imsere Lescr ims in
imsereii Vestrebimgcii zn imtersttttzeii, indcm sie imsere Zeitschrift weiter empfehlen und ims die Adressen
! von jdersoneii ttbcrseiiden, die sich für das Aimstgewerbe imd seiiie Bestrebimgeii interessieren würdeii. Das
erste Lieft des iiciieii Zahrgangs seiideii wir auf Vcrlangcii zur Probe gern gratis imd franko Die Zeit-
schrift wird übrigeus von jetzt ab wieder mehr lVert auf Z l l 11 st ra ti 0ue 11 legeu imd ziemlich regel-
mätzig mit solchcii versehen sem.

Alüiicheii uiid Dresden, im cheptcmbcr l8f>4.

Sckrittleitung und verlug des „Ilruustgewerbes".

^uscre Zeitschrift begiimt mit dem nächsteii Lscftc ihreu

Volkskimlt, Huusflrijt unb Puusmkiultrie.

Schou oft ist iu diesen Blättern vou der Volks-
kimst die Uede gcweseu imd wie wünscheiiswert es
ist, eiiie solche wieder zu erweckcn imd zu pflegeu, sie
hiiiziistellcii als die feste Grimdlage aller küiistlerischeii
Bestrebuiigeu überhaupt. Liu schöues Zdeal ist es,
furwahr des Schweitzes der Ldleu wert, imd selbst
daim uoch, weim seiue Verwirklichimg ciuc Zllusiou
wäre. Als solche sieht sie Alois Riegl au. wie die
Diuge heute liegeu, würde mau sich seiuer Weiinmg
uach alleu Lrustes die Möglichkeit offeu halteu müsseu,
datz die Volkskuust uach Ablauf eiues Mcttscheiialters
weiiigsteus iu dcr That uur noch jeues reiu mythische
Daseiu führeu würde, wie weiland die blane Blume
der Bomantik. weim wir trotz dieser Ausicht Biegls
uns uicht alsbald als Phaiitasteu beschämt zurück-
zieheu und nicht unser Zdeal der Volkskimst als uu-
klar und uuerreichbar aufgebeu, so liegt das eiufach
darau, datz zwischeu der Volkskuust, wie sie war uud
in dürftigeii Uesten erhalten ist imd der Volksknust,
die wir neu crstreben, ein grotzer Uuterschied besteht.
Alois Biegls Lrörterungeii (in der Schrift Volkskuust,
0ausfleiß uud 0ausiudustrie, Berliu, Georg Siemens
f894, 82 Seiten) siud aber so auziehend und auf-

klärcud, daß wir sie hier auch uusereu «ieserii in der
Aürze vorführen und cinige Bemerkuugen daran
knüpfeii werden.

lluzweifelhaft steht die Aimsteutwickelung iu engem
Zusammenhange mit der Lutwiekelung der wirtschaft-
licheii Verhältuisse und Biegl briugt ganz richtig die
Volkskimst als eine der uutersten Atufen der küustler-
ischeu Lutwickelung in Zusammeiihang mit der untersten
Ltufe der wirtschaftlichen Lntwickelung, dem k) a u s -
f l e i tz. ksausflcitz im engsten und ursprünglichsten
Linne des wortcs aber neimen wir diejeuige 2lrt
meuschlicher Gütererzeugnng, bei welcher der Mensch
— der kfausvatcr — mit seinen Familieugenossen
alles, wessen er zur Lebeusführuug bedarf, selbst be-
reitet, nichts von anderen eintauscht odcr kauft. Der
lkrzustand ist zur Zeit des lhausfleißes bereits über-
wundcu, dic menschliche Gesellschaft zerfällt in Familien-
verbände, die ihre Lebensbedürfnisse völlig selbständig
befriedigeu, Tausch- uud Raufhaudel ist ausgeschloffen.
Der Lrzeuger hat zu diesen Zeiteu das deukbar größte
Znteresse daran, seiue Güter in möglichster vollkommen-
heit darzustellen. „Ze besser, je zweckmäßiger z. B.
ein Gerät ausgeführt war, desto lcichtcr und be-
 
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