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Ansjerdcin nber wnrdc rinc größcrc An.icchl bcsondcrs
schöncr ni o d c r ii c r Stoffe gelcgcntlich crivorben, so iin
Icibrc i!")i 24 Stück Sainiiictc, Dcnnastc 11. s. w.

Diesc lLrwcrbniigen wnrdcn gcniacht, n,ii i?ch!ilcrn nnd
knnstgcwcrblichcn Iiitcrcsscntcn in crstcr Linic dic modcrnc
Farbciigcbnng iin Ziisaiiiincichangc mit dcm ivcbmatcrialc
svorwicgcnd Udollc, wäbrcnd nns von altcn Tcrtilicn sast n»r
scidcnc i5toffc erbaltcn blicbcn) zn gcbcn, vc>n dcm das lctztcrc
i viclsach anch cinc abgeändcrtc Tcchnik crsordcrlich machtc.

lllls d a n c r il d b r a n ch barc v 0 rbildc r köniicii
jcdoch dicse m c> d c r n c 11 Trzc n g n issc ans folgcndcii
(Zriiiidcn n i ch t angcscbcn ivcrdcn 1 Zuilächst crschcincn die
bliustcriliigcii, wic vcirstebcnd ausgcfiibrt, nicht als Griginal,
svndcrn als Abmaiidclniigcii dcr altcn Vvrbildcr, fcrncr ist dcr
i gcgcnmärtig bcvorzngtc Üatnralismus anch nnr als cinc bNodc-
ströiiiniig zn bctrachtcn, dic allerdings fiir cinzclnc Tertil-Lr-
zcngniffc, wic Gardincn, Spitzcn, anch Lcincn, von größcrcm
Tiiiflnssc ist, und cndlich wird dic schönc Farbcnivirknilg dcr
niodcrncn Stoffe nnr kurzc Zcit wäbrcn, da dic ^arbcn dcr
Ücnzcit bckanntlich scffr rasch vcrgänglich sind. Dicser Übcl-
stand wird bci dcn mit größtcm Raffincniciit dnrchgcfüffrtcn
natnralistischcii Ninstcrnngen zncrst zur Gcltnng konimcn, da
init dcni vcrschicdcnartigen vcrblcichen cinzclncr Farbcntöne
dic bicrauf gegründctc ivirknng völlig zcrstört wird.

Dcm gcgcnübcr bcbaltcn altc vorbildcr vor allcm stcts
dcn ivcrt dcr Driginalmustcrnng und bci ibncn wird dic
Rückbildnng dcr vcrblaßten Farbcnlvirknng dcm crfakrencn
Intcrcsscntcn nnd anch dcm.Schülcr nntcr Lcistand crfabrcncr
Lcbrcr, trotz dcs nach Iahrhnndcrtcn zäklcndcn ^lltcrs dcr
vorbildcr, wcitans wcnigcr Lchwicrigkcit bcrcitcn, als dics bci
dcn inodcrnen Trzcngnisscn in cbcn so vicl Iabrzcbntcn dcr
Fall scin wird.

Trotzdcm hälr cs dic vcrwaltnng dcs Tcrtil-Mnscnms für
nnabwcisbar, auch fcrncrbin bcrcchtigtc ^lnsprnchc dnrch Lrwcrb
dcr Abonncmcnts nnd kcrvorragcnd gclnngcncr modcrncr Tin-
zclmnster zu bcrücksichtigen nnd dicsc dabin zu crwcitcrn, daß
die für Drcsdcn in F'ragc kommcnden Rollcktioncn von gc-
wcbten und gcdrucktcn blköbelstoffcn, somic jdortivrcn und
Tischdcckcn nnd jdapicr-Tapetcn wcnn möglich rcgclmäßig alle
sstakrc crworbcn wcrdcn, was allcrdings cinen bcdcntenden
E jäbrlichcn Anfwand crfordern würdc.

Die Trwcrbung ältcrer Tcrtilicn wnrdc bcrcits in den
! lctztcn Iabrcn wcscntlich beschränkt nnd nur Stückc angckanft,
dcrcn Lrwerbnng infolgc kcrvorragcnd gntcr Mnstcrnng un-
abwcisbar crschicn, fcrncr solche, dic dcn Anjprüchcn an dic
ncuerdings vermckrt gefordcrtcn Stilc — Lonis XVI. nnd
Lmpirc — cntsprachcn odcr cndlich für dic Geschichte der
Tcrtilmnstcrnng von sssntcressc warcn. Ilntcr dcn Lrwerbungen
dcr lctztcn Iakre sind zu crwäkncn: cin pcrsischcr Tcppich dcs
is. Iabrbunderts in Gobclin-Technik mit Gold- nnd Silber-
fädcn ansgcfübrt nnd cinc von Griginal-Lntwürfen für Seidcn-
stoffc ans cincr ch'abrik in Tonrs, dic von 1725 bis nm 1820
bestand. Dicse Sammlung crschcint für dic Geschichte dcr
Mcbcrci von aroßer Michtigkcit, da nach dcr Iiatnr dicscr
Lrzcngnissc scbr scltcn authentische Rclcgc für Iscrklinft nnd
Tntstcbnngszcit gebotcn wcrdcn könncn, währcnd dic>c Rlättcr
zum tcil daticrt sind (1725 u. s. w.).

Dic crwäbntcn Gcsichtspunktc wcrde» anch in Znknnft
für dic Trwcrbung bicrbcr gehörigcr Gbjcktc maßgcbcnd
blcibcn müsscn.

' Ncnc Glttsbildcr. Schon vor längcrcr Zcit machtcn
wir, so schrcibcn die Illüiichener ricncstcn Rachrichtcn, Mit- ^
tcilnng von cinem gcnial crfnndcncn ncncn vcrfabrcn zur
i bäcrstcllnna von Glasgcmäldcn, das ans dcm klcbcrcinandcr-.

lcgen drcicr Tafcln von rotcm, blancm nnd gclbcm Ucbcrfang- I
glas bcstcbt, wobci dic gcwünschtcn Tönc in nncndlichcr Aiannig-
faltigkcit von jcdcr Stclle dnrch das ganzc odcr tcilwcisc ivcg-
ätzcn dcr cincn odcr dcr andcrcn ^arbschicht crzcnat wcrdcn. -
-chon dic crstcn jdrobcn, dic nach noch zicmlich nnkünstlcrischcn
vorbildcrn bcrgcstcllt warcn, licßcn crkenncn, daß lsicr cinc
Lrfindnng von wcittragcndcr Bcdcntnng gcmacht, daß nntcr
Umständcn sogar cin ncucs 'Unnstgcbict crschlosscn sei, cinc !
Annst dcr Glasmalcrci als Sclbstzwcck, dic an ganz andcrc
Anfgabcn hcrantrctcn kann, als an dic lscrstcllling bnntcr
Fcnstcr. Dic FirMa Tnrtins L Lic., wclchc dic jdatentc für
das von Uialcr Dillmann crfundcnc vcrfabrcn bcsitzt, bat iinn
dic ncnc Tcchnik auch an rein künstlcrischcn Anfgabcn crprobt
und cs zcigt sich, daß damit UArknngcn zn crrcichcn sind, dic
sich anfangs wolsi Uicmand tränmcn ließ. Dic Ucrrcn licßcn
durch cincn französischen Uünstlcr, Ucrrn Alb. Rcttanier, cin
paar v.afcln bcrstcllcn, dic das an drastischcn Rcispiclcn klar-
lcgen. Da jcbcn wir das Rrnstbild cincs tränmcrischcn brnncttcn
Udcibcs in lichtcm Gcwand anf bcllcm Grnnd. Dic zartcsten
Ualbtönc im Flciscb, dic feinstcn Schatticrnngcn im lvciß des
Gcwandcs, wic dic ticfstcn Ticfcn in lsiiar nnd Angcn sind
vollkommcn so crrcicht, wic dcr Ulalcr in Vastcll odcr Glfarbcn
dies crrcichcn kann, dic Ubergängc sind wcich, man vcrgißt
vollständig, daß cs sich um Glasmalcrci bandclt. Dazn kommt
abcr cine Lcnchtkraft, dic kcinc Uialtcchnik dcr Trdc erziclt,
dcnn dic Uclligkcit ist lsicr cbcn das Tagcslicht fclbst, nicht
das Impasto cincs Farbenkörpcrs. lvolltc dcr Uiinstler mit
dicscm Ltndicnkopf in Thaplins Art das Schwcrstc zcigen,
was dic iicuc Tcchnik lcistcn kann, so zeigt cr mit cincm
klcincn Rlnmcnstilllcbcn nach altcm vorbild nnd mit cincm
lkiinstlcrisch wcnigcr wcrtvollcn) Francnkopf in Doppclbclcncht-
nng von Tagcslicht nnd Lampcnschcin das Stärkstc, was sic
in Licht- nnd ^sarbcnpracht zn bietcn vcrmag. Bcsondcrs das
Ltilllcbcn ist wnndcrschön, nnd überraschcnd ist dic jdlastik, mit
wclchcr dcr bclllcnchtcndc, violcttc Llnmcnstranß im dnnklcn
Ranm stclsi. Ucbcrraschcnd ist anch dic Ticfc nnd Ularbcit
dcr Lchattcnparticn. Uian mag dcn Blick wirklirb nnr niigern !
von dicscn ^arbcnwnndcrn wendcn. Dic UAnkstatt, worin dic !
Bildcr ncbcn dcn genannten Uiinstwcrkcn auch bübsche,
wirknngsvollc vcrkaufswarc - bergestcllt wcrdcn, ist in
Lchwabing, Uohcnzollcrnstraße K2/tzZ. Dic bcschricbcncn drci
Bildcr gchcn in Bäldc nach jdaris zur Ansstcllnng nnd werdcii
im irommcr in Uiünchen zn schc» scin. In jdaris gcdcnkt dic
Firma dcmnächst cin Zwcigctablisscmcnt zn cröffncn.

Gingegangene Kncher.

volksknnst, Äansflcisz und Bausindnstvic. von

l 0 i s R i e g l. Bcrlin, Gcorg Licmcns I8Y4. 82 S.

?ev ^nssadenschinlick. Linc Ltndic von Inlins Lcisching.
Uiit 7ö Abbildnngcn. 22Y S. 4 Ulk. wicn. A. Uartlcbens
vcrlag.

Znr Geschichte dci Cnbeckischen Geldschniiede
knnst. von Ur. Tl). üach. Liibcck I895. Bcrnbard Röbrings
vcrlag. 42 S. , Uik.

Vovschläge ;n eine» Ningestalt»inn des Zeichen-
unte»'»'ichtes an Mittclschnlen. U. Tcil. vom vcrcin
Bstcrrcichischer Zcichcnlcbrcr in ivicn. Uiit u>8 ü,ertabbild-
nngcn. Graz I894. Drnck nnd vcrlag Lcykam. <>4 -.

?ic llkaiiiccnschneidcknnst sn»' Dilcttanten. von
v. Bonfficr. Lcipzig, Uioritz Rnlsis vcrlag. Uiit 45 Bildcrn.
37 S. I Uik. 50 jdf.
 
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