anß gcbildet und das Ganze in einoin Glühofen sc>
lanae getrocknet nnd erhitzt, bis die Pflanzen in der
Lorm vollständig verkohlt nnd die Rohlenteile verbrannt
sind - in den dadnrch entstandenen hohlen Nanni ivird
dann die geschmolzene Bronze gegossen, ivelche nnn
notivendigeriveise eine vollständig naturgetreue Mieder-
gabc der sei es noch so schivierig gestalteten Pflanze
liesert, ein Verfahren, das sicher von keineni anderen
in Bezug aus vollständige Natnrtreue übertrosfen
werden kann, und weswegen diese über Natur ge-
gossenen Bronzeblnnien nnd -pflanzen von besondereni
lVerte snr Unterrichts- nnd Zeichenzwecke sind. Das
Verfahren ist indes nicht ganz leicht in der Anssührnng
und nicht iinmer sicher im Gelingen der einzelnen
Güsse, nnd zwar wegen der Schwierigkeit der Be-
reitnng einer sür den Lnstabzng genügend dnrchlässigen,
dabei aber gleichzeitig sehr seinen, bildsanien Masse
nnd des sicheren Ginbettens der Pflanzen in derselben
ohne Lnstblasen nnd ohne nnerwünschte Bcrührnng
der einzelnen j?flanzenteile; ans dieseni Grnnde ist
anch der Preis solcher Bronzepflanzen nicht gerade
niedrig. (Billiger nnd ebenso wertvoll sind die früher
erwähnten Gipsabgüsse von Rlier und Bever in
Dresden.)
Die großen Dcnkniäler werden in den seltensten
Fällen in eineni Ätück nnd in der Negel in Sand-
sormen gegossen i svbald sie bestimnite illbinessnngen
überschreiten, trennt inan sie in einzelne Teile und
schneidet nainentlich iveit hervorragende Stücke wie
Arnie, Beine, Röpse ab, ivelche, sür sich gegossen, so-
dann an den bsanptkörper angezapst nnd niittels
Schranben ans glcicher Broiizeschnielzung sest ver-
schranbt werden. Die dadurch bedingten Trennsngen
oder Nähte werden niittels ivetzeisen nnd s?unzen
dicht versteninit nnd überarbeitet, so daß sie nnsichtbar
bleiben.
i
Die lüurstleriscke Ausfülu'ung üer keuiigen Gebraucksgerüte.
(Bach ciiicin Oortrage des lserrn A u g u st La ch m u u d im Auustgcwcrbeverein zu Berliu.) (^chlust.)
Für chchöps- nnd Füllgesäße haben wir nnn zwei ^ Bedentuiig. Der schwercre Teil ist zn nnterst, oben aber
klassische Vorbilder in der egyptischen lvitnla (Kg. s) nnd verengt sich das Gesäß , nm das Zlnsschütten der
der hcllenischcn lch'N'ia (bsydor — Wasser) (Fig. 2), die ! Llüssigkeit zn verhüten. Das Ganze erinnert an den
beide hohe religiöse Bedeutnng hatten. Der heilige Nil- nrsprünglichen Lederschlauch , welcher srüher ini Ge-
einicr, die lvitula, ist ein lvchöpfgesäß in des IVortes bester branch war ; die hieroglvphischen ^treisen nnterhalb
des lVnlstes denten noch die Falten an, welche beini
Tinziehen des lteders entstehen ninßten. IVir sühlen
lebhast die Ziveckniäßigkeit dieser )sorni, denn in
Tgvpten gab es keine Brniineii. Alles lVasser ninßte
ans deni Nil geschöpst werden, nnd daher wußte
nian danials das Masser besser als hente zn schätzen.
Alan vergleiche niit der egvptischen Sitnla nnsere
jetzigen lvassereinier und denke dabei an unsere nie-
nials trockene lchntertreppe, ivenigstens danials, als
ivir noch keine lvasserleitnngen hatten. Die Forni der
lvitnla ist ja anch hente noch von den lveinhändlern
in ihren Gefäßen beibehalten, ivcil diese niit wert-
volleren Llüssigkeiten als Ivasser zn rechnen haben.
Als ein Füllgesäß von klassischer Lorni zeigt sich
nns nnn die hellenische ksvdria, dazn bestininit, das
lvasser voni Brnnnen in sich anfznfangen. Daher
die Trichterforni des bsalses nnd die Resselsorin des
Nnmpfes, dessen lvchwerkrafts-Mittelpnnkt hier der
Mündung niöglichst nahe gelegt ist, denn die hellen-
ischen Frauen trngen bekanntlich die Hvdria ans deni
Ropse nnd das Gleichgewicht ivnrde dnrch die Forni
des Gesäßes ivesentlich erleichtert. Zhre vollständig-
keit erhält die lhvdria dnrch zivei wagerechte bjenkel
in der Tbene des lvchwerpnnktes znni Ljeben der vollen
nnd einen dritten, senkrechten böenkel znin Tragen nnd
Anshängen des leeren Gefäßes, vielleicht anch die
böandhabe sür eine zweite person, welche der lVasser-
trägerin beisteht, das volle Gesäß aus den Rops zn
heben.
Aus dieseni Gesäße entwickelte sich iinn die Ranne
(der Prochns Fig. 3), welche ebenfalls religiöse Be-
dentung erlangte, denn ans ihr wurde das Vpfer
dargebracht. Durch einsaches llnibiegen des Alund-
randes der lövdria nnd gleichzeitige verengnng ihres
Lsalses wnrde eine zweite Ranne entwickelt (Fig. 4).
Reine Gefäßsorin hat dieselbe reiche Tntwicklnng er-
lanae getrocknet nnd erhitzt, bis die Pflanzen in der
Lorm vollständig verkohlt nnd die Rohlenteile verbrannt
sind - in den dadnrch entstandenen hohlen Nanni ivird
dann die geschmolzene Bronze gegossen, ivelche nnn
notivendigeriveise eine vollständig naturgetreue Mieder-
gabc der sei es noch so schivierig gestalteten Pflanze
liesert, ein Verfahren, das sicher von keineni anderen
in Bezug aus vollständige Natnrtreue übertrosfen
werden kann, und weswegen diese über Natur ge-
gossenen Bronzeblnnien nnd -pflanzen von besondereni
lVerte snr Unterrichts- nnd Zeichenzwecke sind. Das
Verfahren ist indes nicht ganz leicht in der Anssührnng
und nicht iinmer sicher im Gelingen der einzelnen
Güsse, nnd zwar wegen der Schwierigkeit der Be-
reitnng einer sür den Lnstabzng genügend dnrchlässigen,
dabei aber gleichzeitig sehr seinen, bildsanien Masse
nnd des sicheren Ginbettens der Pflanzen in derselben
ohne Lnstblasen nnd ohne nnerwünschte Bcrührnng
der einzelnen j?flanzenteile; ans dieseni Grnnde ist
anch der Preis solcher Bronzepflanzen nicht gerade
niedrig. (Billiger nnd ebenso wertvoll sind die früher
erwähnten Gipsabgüsse von Rlier und Bever in
Dresden.)
Die großen Dcnkniäler werden in den seltensten
Fällen in eineni Ätück nnd in der Negel in Sand-
sormen gegossen i svbald sie bestimnite illbinessnngen
überschreiten, trennt inan sie in einzelne Teile und
schneidet nainentlich iveit hervorragende Stücke wie
Arnie, Beine, Röpse ab, ivelche, sür sich gegossen, so-
dann an den bsanptkörper angezapst nnd niittels
Schranben ans glcicher Broiizeschnielzung sest ver-
schranbt werden. Die dadurch bedingten Trennsngen
oder Nähte werden niittels ivetzeisen nnd s?unzen
dicht versteninit nnd überarbeitet, so daß sie nnsichtbar
bleiben.
i
Die lüurstleriscke Ausfülu'ung üer keuiigen Gebraucksgerüte.
(Bach ciiicin Oortrage des lserrn A u g u st La ch m u u d im Auustgcwcrbeverein zu Berliu.) (^chlust.)
Für chchöps- nnd Füllgesäße haben wir nnn zwei ^ Bedentuiig. Der schwercre Teil ist zn nnterst, oben aber
klassische Vorbilder in der egyptischen lvitnla (Kg. s) nnd verengt sich das Gesäß , nm das Zlnsschütten der
der hcllenischcn lch'N'ia (bsydor — Wasser) (Fig. 2), die ! Llüssigkeit zn verhüten. Das Ganze erinnert an den
beide hohe religiöse Bedeutnng hatten. Der heilige Nil- nrsprünglichen Lederschlauch , welcher srüher ini Ge-
einicr, die lvitula, ist ein lvchöpfgesäß in des IVortes bester branch war ; die hieroglvphischen ^treisen nnterhalb
des lVnlstes denten noch die Falten an, welche beini
Tinziehen des lteders entstehen ninßten. IVir sühlen
lebhast die Ziveckniäßigkeit dieser )sorni, denn in
Tgvpten gab es keine Brniineii. Alles lVasser ninßte
ans deni Nil geschöpst werden, nnd daher wußte
nian danials das Masser besser als hente zn schätzen.
Alan vergleiche niit der egvptischen Sitnla nnsere
jetzigen lvassereinier und denke dabei an unsere nie-
nials trockene lchntertreppe, ivenigstens danials, als
ivir noch keine lvasserleitnngen hatten. Die Forni der
lvitnla ist ja anch hente noch von den lveinhändlern
in ihren Gefäßen beibehalten, ivcil diese niit wert-
volleren Llüssigkeiten als Ivasser zn rechnen haben.
Als ein Füllgesäß von klassischer Lorni zeigt sich
nns nnn die hellenische ksvdria, dazn bestininit, das
lvasser voni Brnnnen in sich anfznfangen. Daher
die Trichterforni des bsalses nnd die Resselsorin des
Nnmpfes, dessen lvchwerkrafts-Mittelpnnkt hier der
Mündung niöglichst nahe gelegt ist, denn die hellen-
ischen Frauen trngen bekanntlich die Hvdria ans deni
Ropse nnd das Gleichgewicht ivnrde dnrch die Forni
des Gesäßes ivesentlich erleichtert. Zhre vollständig-
keit erhält die lhvdria dnrch zivei wagerechte bjenkel
in der Tbene des lvchwerpnnktes znni Ljeben der vollen
nnd einen dritten, senkrechten böenkel znin Tragen nnd
Anshängen des leeren Gefäßes, vielleicht anch die
böandhabe sür eine zweite person, welche der lVasser-
trägerin beisteht, das volle Gesäß aus den Rops zn
heben.
Aus dieseni Gesäße entwickelte sich iinn die Ranne
(der Prochns Fig. 3), welche ebenfalls religiöse Be-
dentung erlangte, denn ans ihr wurde das Vpfer
dargebracht. Durch einsaches llnibiegen des Alund-
randes der lövdria nnd gleichzeitige verengnng ihres
Lsalses wnrde eine zweite Ranne entwickelt (Fig. 4).
Reine Gefäßsorin hat dieselbe reiche Tntwicklnng er-