Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 15.1903-1904

DOI Artikel:
Kleine Mitteilungen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.4871#0023

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
14

KLEINE MITTEILUNGEN

STEGLITZER WERKSTÄTTEN, SCHREIBSCHRANK,
ENTWURF VON P. H. EHMCKE (S. AUCH ABB. S. 13)

Insbesondere der Verkehr mit der Lehrerschaft, in
deren Verein sich eine eigene Abteilung fijjr Kunst-
pflege gebildet hat, ist ein immer regerer geworden.
Eine Gelegenheit, die Vertreter fast aller österreichi-
schen Kunstgewerbemuseen in Brunn begrüßen zu
können, bot die vom 29. bis 31. Mai im Museum
tagende Konferenz des Verbandes der österreichischen
Kunstgewerbemuseen, bei welcher Brunn zum dritten-
mal zum geschäftsführenden Vorort gewählt wurde.
Die Mitgliederzahl betrug im Berichtsjahre 293 gegen
287 des Vorjahres. Das Atelier des Museums hat
wiederum eine Steigerung seiner Arbeitsleistung zu
verzeichen. Wieder waren es die Tischler und in
zweiter Linie die Kunstschlosser, welche es am stärksten
in Anspruch nahmen. So waren außer zahlreichen
Einzelmöbeln 1 Wohnzimmer, 2 Küchen, 3 Speise-
und 5 Schlafzimmer mit vollständiger Einrichtung zu
entwerfen und zu detaillieren. Der im Jahre igoo
vom Museum begründete Zeichen- und Malkurs ist
von der Brünner Gesellschaft der Kunstfreunde auf
eigene Kosten mit steigendem Erfolg weiter geführt
worden. Das Museum stellte dafür drei unbenutzte
Räume zu Atelierzwecken und zahlreiche Sammlungs-
gegenstände zur Verfügung. Die Montagsvorträge,
die sich teils an gleichzeitige Ausstellungen anschlössen,
teils durch Lichtbilder erläutert wurden, wurden auch
im Wintersemester des Berichtsjahres fortgesetzt; der

seit fünf Jahren von dem Direktor des Museums ver-
anstaltete Kunstgeschichtliche Kurs behandelte in zehn
mit Lichtbildern verbundenen Vorträgen »die deutsche
Malerei des ig. Jahrhunderts«. An Sonderausstellungen,
auf welche nach wie vor besonderes Gewicht gelegt
wird, fanden zehn statt. Hervorzuheben ist die Aus-
stellung Kunst- und kunstgewerblicher Gegenstände
aus mährischem Privatbesitz und eine internationale
graphische Ausstellung. Die im Jahre 1895 vom
Museum eröffnete Abteilung zur technischen Förderung
des Kleingewerbes war außerhalb Wiens die erste
derartige Anstalt, konnte aber infolge Mangels an
Unterstützungen den längst beabsichtigten Ausbau
ihrer Organisation bisher nicht durchführen. Es ist
deshalb nach wie vor ihr Bestreben, die rascher voran-
geeilten Schwesteranstalten baldigst einzuholen und
sich fernerhin nicht bloß auf die Unterhaltung eines
kleingewerblichen Maschinensaales, die Erteilung von
Gutachten für den mährischen Landtag, die Besich-
tigung der Werkstätten und Unterstützung der Lehr-
lingsausstellungen zu beschränken. In diesem engeren
Rahmen, der ihrer Wirksamkeit bisher zuerteilt war,
betätigte die Technische Abteilung des Museums eine
erfreulich fortschreitende Entwicklung. -u-

GRAZ. Nach dem Bericht über das Kunst-
historische und Kunstgewerbe-Museum für das
Jahr 1Q02 gestaltete sich die Vermehrung des
(Museums im Berichtsjahr sehr günstig. Der gesamte
Zuwachs betrug 360 Gegenstände, darunter 79
Geschenke. Aus der Dotation des Landes im Be-
trage von 2000 Kronen konnten 82 wertvolle ältere
Arbeiten der Steiermark erworben werden. Aus der
Staatsbeihilfe von 9200 Kronen, welche zur Ausge-
staltung der kunstgewerblichen Mustersammlung ver-





^J





^F~~

m/mm 1



LEHNSTUHL, ENTWURF: FRÄULEIN MARC JUNGE,
AUSFÜHRUNG: THEOPHIL MÜLLER, WERKSTÄTTEN
FÜR DEUTSCHEN HAUSRAT, DRESDEN-STRIESSEN
 
Annotationen