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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 15.1903-1904

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Kleine Mitteilungen
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i8

KLEINE MITTEILUNGEN

die es verdienen, be-
sonders empfohlen zu
werden. Bergmann: See-
rosen, Du Boys-Reymond:
Attische Landschaft mit
Akropolis und vom glei-
chen Künstler: Am Tem-
pel von Aegina und »Alt
Heidelberg« von Pro-
fessor W. Trübner. Ist in
dem Bilde von Professor
Bergmann die Schönheit
der Seerosen als Blume
in ihrer natürlichen Um-
gebung trefflich zur Gel-
tung gebracht, so werden
die beiden Blätter von Du
Boys-Reymond, welche die
leuchtende Farbenpracht
des Südens mit künstleri-
scher Kraft wiedergeben,
sowohl dem Altertums-
freunde wie unseren Gym-
nasien der auf ihnen dar-
gestellten geschichtlich be- £
rühmten Stätten Griechen-
lands wegen ein will-
kommener Wandschmuck
sein. Das Bild »Alt
Heidelberg von Trübner
endlich darf als ein sehr
stimmungsvolles Blatt ge-
rühmt werden, auf dem das
Heidelberger Schloß, in
der Abendsonne aus dem
herbstlich gefärbten Walde
sich empor hebend, in der
ganzen Schönheit seiner
Anlage uns gezeigt wird.

—r
Moderne Innenräume,
ausgestellt auf der In-
dustrie-, Gewerbe- und
Kunstausstellung Düsseldorf.
63 Tafeln Lichtdruck nach
photographischen Aufnah-
men. Friedrich Wolfrum,
Düsseldorf, Verlagsbuch-
handlung für Architektur
und Kunstgewerbe.
Daß die moderne Bewe-
gung im Kunstgewerbe nun
überall Platz gegriffen hat, daß
den Führern im Streite eine
Menge Gefolgschaft sich zu-
gesellt hat, das war auf den
letzten Ausstellungen in Paris,
München, Berlin und nicht
zuletzt in Düsseldorf zu sehen.
Daß aber vielfach in dieser
Gefolgschaft sich Kräfte be-

L-CAFiLÜWfNNEFL

finden, die wohl imstande
waren, so lange unsere
alten Stile nachempfunden
wurden, einigermaßen mit
ihren Leistungen mitzu-
kommen, die aber sofort
entgleisen, wenn sie ver-
suchen, auf neuen, ihnen
bisher fremd gebliebenen
Bahnen zu wandeln und
die, nicht selbstschöpfe-
risch begabt, die Aufgabe
des neuen Stils nicht er-
faßt haben und sich nur
in extravagantem Linien-
und Formenspiel gefallen,
ohne das Herausschälen
neuer formaler Gedanken
aus Zweck und Kon-
struktion zu versuchen,
das ist eine voraus zu
sehen gewesene Tatsache.
So ist es nur selbst-
verständlich, daß das,
was speziell auf dem Ge-
biete der Wohnungsaus-
stattung auf der Düssel-
dorfer Ausstellung ge-
boten war, auch hierfür
wieder den Beweis er-
brachte. Aber ebenso ist
es auch erfreulich, aus
den vorliegenden Blättern
zu ersehen, daß doch
vielfach schon das Ver-
ständnis für einfache,
zweckentsprechende Form
Platz gegriffen hat, und
daß man es wieder ver-
steht, dem Material gerecht
zu werden und sich "frei
zu halten von der falschen
Verzierungskunst, die alles
überwuchert, und zur Ein-
fachheit zurückzukehren wagt.
Dafür bieten die vorliegenden
63 Tafeln Abbildungen von
Innenräumen der Düsseldorfer
Ausstellung einen Beleg, und
es ist gewissermaßen ein Ver-
dienst der vorliegenden Publi-
kation, daß sie die Leistungen
auf dem Gebiete der Möbel-
tischlerei und Dekoration der
Wohnräume auf der Aus-
stellung im Bilde festgehalten
hat. So mag aus ihr manche
Anregung geschöpft werden
können, wenn auch manches,
was dargeboten wird, nicht in
allem von strengerer Kritik als
 
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