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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 15.1903-1904

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Kleine Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4871#0064

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KLEINE MITTEILUNGEN

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gerichtet wurde, hat, da die Kosten dieser Neuein-
richtung die für die beiden letzten Jahre verfügbaren
Mittel aufgebraucht haben, im Jahre 1902/1903 nur
in bescheidenem Maße Ankäufe machen können. Die-
selben erstreckten sich mit einer einzigen Ausnahme
nur auf Erzeugnisse neuzeitlichen Kunstgewerbes, ins-
besondere aus dem Gebiete der Keramik. Auch einige
Geschenke fielen dem Museum zu. Neben einer An-
zahl kleinerer Ausstellungen wurden sechs größere
Ausstellungen im Lichthofe des Museums veranstaltet,
eine Ausstellung von Kunststickereien aus dem Wett-
bewerbe des Vereins deutscher Nähmaschinenfabri-
kanten, eine Ausstellung von Reformtrachten, von
Plakatwettbewerbsarbeiten, von Goldschmiedearbeiten
und Entwürfen von Ernst Riegel in München, von
Arbeiten von Mögen Ballin (Kopenhagen) u. a. —r

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ÜBECK. Dem Bericht des Gewerbemuseums
über das Jahr igo2
zufolge hat das Be-
richtsjahr wieder einen gro-
ßen Zuwachs in den ein-
zelnen Sammelgruppen ge-
bracht. Da durch günstige
Ankaufsgelegenheiten einige
Sammlungen in bemerkens-
werter Weise vervollständigt
werden konnten, so ist das
Gewerbemuseum zu einer
recht stattlichen kunstge-
werblichen Abteilung heran-
gewachsen, die immer mehr
Beachtung bei Handwerkern
und Kunstfreunden findet.
Um so fühlbarer macht
sich immer wieder der Platz-
mangel bemerkbar, der
einer Verfolgung größerer
Aufgaben und einer Erwei-
terung einzelner Sammel-
gruppen hindernd im Wege
steht, während andererseits
durch dasZusammendrängen

der Gegenstände eine Übersicht mehr und mehr verloren
geht. Eine systematische Anordnung kann überhaupt nur
noch in großen Zügen beibehalten werden. Viele
der schönsten und wertvollsten Arbeiten vergangener
Zeiten entziehen sich den Augen der Besucher, ohne
daß es gelingen will, diesem Mangel abzuhelfen.
Was durch bessere Aufstellung und durch äußerste
Ausnützung der Schränke geschehen konnte, ist ge-
schehen. Jede günstige Kaufgelegenheit bereitet neue
schwere Sorgen wegen Unterbringung der Gegen-
stände. Die besonders günstigen Ankaufsgelegenheiten
im Berichtsjahre haben die weitere Raumausnutzung
für Gegenstände kleinerer Art schon beansprucht, so
daß für den weiteren Ausbau der für die gewerbliche
Erziehung und Belehrung so wichtigen Abteilung er-
hebliche Schwierigkeiten entstehen. Die in früheren
Jahren veranstalteten vorübergehenden Ausstellungen
von Erzeugnissen der modernen dekorativen Kunst

haben ebenfalls wegen Platzmangels eingestellt werden
müssen. Ebenso sind Sonder- und Fachausstellungen,
wie sie mit großem Erfolge in anderen Städten ver-
anstaltet werden, zur Unmöglichkeit gemacht, da der
Raum und die Einrichtung dazu fehlt. Wie schon
früher, so wurden auch im Berichtsjahre dem Museum
größere Sammlungen im Ganzen zum Ankauf an-
geboten, der aber aus Mangel an ausreichenden
Mitteln unterbleiben mußte. Dagegen wurde eine
wertvolle Sammlung altjapanischer Degenstichblätter
und Färberschablonen erworben. -u-

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b

PLAKETTE VON PROFESSOR
R. MAYER, KARLSRUHE

ERLIN. Kunstgewerbemuseum. Am 1 o. November
dieses Jahres wurde im Museum die Ausstel-
lung der galvanischen Nachbildungen deutschen
Silbergerätes eröffnet, welche aus freiwilligen Beiträgen
dem Germanischen Museum des Harvard-College in
Boston gestiftet wurde. In den gesammelten fünfund-
fünfzig Stücken wird ein
abgerundetes Bild deutscher
Goldschmiedekunst aus der
Blütezeit deutscher Kunst
gegeben. Das Kunstge-
werbemuseum hat die Aus-
führung der Arbeit geleitet,
eine Reihe hervorragender
Männer der Kunst, Wissen-
schaft, der Großindustrie
haben in aller Stille die
nötigen Mittel bereitgestellt.
Aus dem Besitz der Für-
stenschlösser und Museen
wurden alle geeigneten
Stücke hervorgezogen, um
ein Gesamtbild des früheren
Kunstbetriebes zu geben.
Der deutsche Kaiser, die
Könige von Württemberg
und Sachsen, der Groß-
herzog von Mecklenburg-
Schwerin, der Herzog von
Anhalt, die Museen von
Berlin, München, Frankfurt,
Nürnberg, Wien, Budapest, des Louvre in Paris, das
Viktoria- und Albert-Museum in London gaben Stücke
zur Reproduktion. Am 10. November wird die
Stiftungsurkunde zugeich mit der Eröffnung des Ger-
manischen Museums dem Harvard-College in Boston
überreicht werden. __r

B1

lERGEN. Im Vestlandskc Kunstindustrimuseums
Aarbog for Aaret 1Q02 giebt der Direktor des
Museums, Johan Bogh, die Fortsetzung seines
Aufsatzes: »Fortegnelse over Gjenstande af Porcellaen
i Vestlandske Kunstindustrimuseum«. Es behandelt
Abteilung VII. Frankenthaler Porcellean, VIII. Ludwigs-
burger Porcellean, IX. Nymphenburger Porcellean.
Daran sehließt sich die »Beretning om Museets-
Virksomhedi Aaret 1902«. -u-

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