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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 25.1914

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Haenel, Erich: Dresdner Kunstgewerbe
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https://doi.org/10.11588/diglit.3870#0188

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KUNSTGEWERBEBLATT

NEUE FOLGE
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WANNSEEBAHN • TELEPHON: ZEHLENDORF 1053

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V CKLZ-YW. HOSPITALSTR. 11a • TEL. 244


4 913 /1*f
HEFT 10
JULI


25 JAHRGANG
VEREINSORGAN SÄ
BERLIN, DRESDEN, DÜSSELDORF, ELBERFELD,
FRANKFURT A. M., HAMBURG, HANNOVER, KARLS-
RUHE I. B., KÖNIGSBERG I. PREUSSEN, LEIPZIG,
MAGDEBURG, PFORZHEIM UND STUTTGART BüßS


DRESDNER KUNSTGEWERBE*)
VON ERICH HAENEL

In das offene Antlitz der Künstlerstadt Dresden hat
das achtzehnte Jahrhundert die charakteristischen
Runen eingezeichnet. In den Straßen der City,
deren Grundplan noch immer die symmetrische Ein-
teilung des römischen Feldlagers, mit der Durch-
kreuzung der Nord-Süd- und der Ost-West-Achsen, ver-
rät, begegnen wir neben manchen Schöpfungen der
Neuzeit immer wieder der heiteren Anmut einer
Barockfassade, der behäbigen Strenge eines zopfigen
Portals. Und geht gar der Blick von der göttlichen
Silhouette der katholischen Kirche zu den bewegten
Konturen des Zwingers, dann grüßen wir das goldene
Reiterbild des starken August nicht nur mit der iro-
1) Die meisten der hier abgebildeten Gegenstände
sind jetzt in dem »Sächsischen Haus« der »Deutschen
Werkbundausstellung in Köln am Rhein zusehen. Red.

nischen Bewunderung ob dieser saftigen Vitalität,
sondern mit der bewegten Dankbarkeit, die einem
Städtebauer seines Schlages gebührt.
Niemand wägt heute noch vom selbstsichern
Standpunkt einer abstrakten Ästhetik den Wert ein-
zelner Phasen und Stile künstlerischen Schaffens
gegeneinander ab. Aber er empfindet es wohl, wo
die künstlerische Stimmung einer Sladt der eines
Museums, einer Ausstellung oder wo sie der einer
Schule, einer Fabrik, eines schaffenden Betriebes gleicht.
Jene wollen uns sehen lernen, zeigen, was tausende
von fleißigen und kunstgeübten Händen vor uns ge-
tan und noch tun, damit wir in ihrem Schaffen die
Herrlichkeiten der sichtbaren Welt neu empfinden
mögen. Diese aber drücken uns selbst das Werkzeug
in die Hand, führen uns selbst in das Spiel der Kräfte
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Kunstgewerbeblatt. N. F. XXV. H. 10

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